Dem Rekordeinbruch von 12,4 Prozent zum Trotz – mitten im allgemeinen Absturz kommen Ifologen mit einer besonderen Anstiegsstimmung

Ohne Worte. Quelle: Pixabay, Foto: Johannes Plenio

Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Abwärts, abwärts, abwärts. Alle echten Zahlen zeigen nach unten. Nur die Stimmung scheint sich aufzuhellen. Wie kann das sein?

Das Ifo-Institut, genauer das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V., teilte am 25.5.2020 allen ernstes mit, dass sich „die Stimmung unter den deutschen Unternehmen … nach den katastrophalen Vormonaten etwas erholt“ habe.“ Die Mitarbeiter am Ifo-Institut geben einen sogenannten „Geschäftsklimaindex“ für den noch nicht beendeten Wonnemonat Mai mit „79,5 Punkte“. Das ist offensichtlich ein Anstieg, denn im April solle er bei „74,2 Punkten“ gelegen haben.

Wer allerdings diese Klimakurve verfolgt und das nicht nur über Wochen und Monate, sondern über Jahre, der wird nicht umhin kommen, die Lage weiterhin als eine elendige zu beschreiben. Sie pendelte in den letzten Jahren um 100, tendierte sogar Richtung 110 und rutschte erst 2018/19 unter 100. Seitdem pendelte sie zwischen 100 und 90 und seit Jahresbeginn gibt es nur eine Richtung: abwärts. Und das in einer Kurve, die kein Abstieg ist, sondern ein Absturz.

Deswegen herrscht Tristesse und keine Anstiegsstimmung.

Vom Ifo-Institut kommen dazu auch Zahlen, auf die auch „Reuters“ (28.5.2020) Bezug nimmt. Unter der Überschrift „Ifo – Deutsche Wirtschaft schrumpft 2020 um 6,6 Prozent“ heißt es: „Das Bruttoinlandsprodukt werde in diesem Jahr voraussichtlich um 6,6 Prozent sinken, hieß es in der am Donnerstag veröffentlichten aktualisierten Prognose. Im kommenden Jahr soll es dann von dem niedrigen Niveau aus um 10,2 Prozent nach oben gehen. Grundlage für die Vorhersage ist die jüngste Umfrage des Ifo-Instituts unter 9000 Unternehmen. ‚Sie halten im Schnitt eine Normalisierung ihrer eigenen Geschäftslage innerhalb von neun Monaten für den wahrscheinlichsten Fall‘, sagte der Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen, Timo Wollmershäuser.

Der Tiefpunkt dürfte demnach im laufenden zweiten Quartal erreicht werden. Hier wird ein Rekordeinbruch von 12,4 Prozent erwartet, ehe sich die Konjunktur bis Mitte nächsten Jahres erholen werde.“

Erholung? Beim Blick zurück sind sie in München ja noch halbwegs im Rahmen, aber beim Blick nach vorne wird es auch bei diesen Forschern immer frivoler.

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