„Das war Mord“ – Zum Verlust eines Menschen, von Wahrnehmung und Wahrheit in der Causa Chemnitz

Ein Bild von dem Karl-Marx-Ensemble in Chemnitz. Quelle. Pixabay

Chemnitz, Berlin, Deutschland (Weltexpress). Viele Rufe halten gestern durch Chemnitz, als Tausende erneut auf den Beinen waren, um ihren Protest nicht nur in Form von Fußtritten gegen den Asphalt deutscher Autostraßen auf die Straße zu tragen, sondern zu zeigen und hinauszurufen. „Das war Mord“, riefen viele, wie man unschwer auf zahlreichen Direktübertragungen hören konnte. Das stimmt, das war Mord und kein Totschlag. Der Täter mordete auf besonders verwerfliche Art und Weise.

Der Mord, der längst aus dem Blickwinkel der teilnehmenden Beobachter und Berichterstatter, die den Blasebalg beachtlicher Bemerkungen treten wie Gerd Müller, der Bomber der Nation gegen den Ball, während allzeit bereite Meinungsmacher willfährig Kohlen ins Feuer schippen, verschwunden zu sein scheint. Daniel Hillig wurde ermordet, zwei andere, über die keiner mehr zu sprechen scheint, wurden schwer verletzt.

Der Mord an Daniel Hillig, der Verlust eines Menschen löst Gefühle aus. Das ist richtig und wichtig.

Die Gefühle der Freunde und Verwanden, der Bekannten und Nachbaren und der Anteil nehmenden Bevölkerung in Chemnitz scheinen noch zu funktionieren, während in weiten Teilen der Berliner Republik Selbstbeherrschung und Verdrängung, Gefühlskontrolle und Gleichgültigkeit sowie die Entfremdung vom Mitmenschen vorzuherrschen scheinen.

Ein Mord löst Gefühle aus. Gefühle von Trauer und Wut, Zorn und Angst. Doch nicht die Trauernden und Wütenden, die ruhelose Stunden in ihrem Heim und an ihrem Heimatort verbringen, sind diejenigen, die die Wahrheit nicht wahrhaben wollen.

Politikdarsteller und Hofberichterstatter, die von der Situation vor Ort meist so wenig wissen wie alle anderen, die nicht dort leben und also nicht mittenmang mittun am Dasein in der Großstadt am kleinen Fluss, verurteilen die Folgen, nicht die Ursachen. Und von den Beweisen wollen diejenigen, die über keinerlei Erfahrungserkenntnis verfügen, genau so wenig wissen.

Beweise haben sie Daniel Zabel zu verdanken, einem Justizhauptsekretär, der sich entschloss, den vollständigen Haftbefehl gegen einen der Tatverdächtigen an dem Mord an Daniel Hillig „zu fotografieren und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen“, wie Zabel erklärte. Whistleblower Zabel brachte ein wenig Wahrheit ans Licht der unaufgeklärten und für dumm verkauften Öffentlichkeit, die Schuldige sucht. Zu Recht. Außerdem wollte Zabel, „dass die Medien nicht mehr die Hoheit haben, den tatsächlichen Tatablauf in Frage zu stellen, zu manipulieren oder auf eine ihnen jeweils genehme Art und Weise zu verdrehen“.

Zabel hat mit der Veröffentlichung des vollständigen Haftbefehls gegen den mutmaßlichen Chemnitz-Mörder zwar eine Straftat begannen, doch er scheint mehr Ehre zu besitzen als Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die noch nicht kondolierte, oder Michael Kretschmer (CDU), der „sprachlose Schwätzer“ aus Dresden, der auf Ministerpräsident in Sachsen macht, einem Kleinstaat im Gefüge des Bundes, in dem Rechtsstaatlichkeit viel zu lange schon mit Füßen getreten wird. Von oben versteht sich.

Dass Recht und Ordnung in der ganzen Bundesrepublik Deutschland durch den Sumpf gezogen wird, das kommt erschwerend hinzu und macht den in Sachsen nicht weniger schlimm. Dank Zabel wissen wir zumindest, dass der Einwanderer Yousif A. viele Straftaten auf deutschem Boden begangen hat und seit zwei Jahren hätte abgeschoben werden müssen. Die Merkel-Regierung aus den Altparteien CDU, CSU und SPD schafften es nicht, den Einwanderer abzuschieben. Er konnte morden. Doch die Regierenden werden es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schaffen, Zabel, der zivilen Ungehorsam und Mut zur Wahrheit zeigte, den Prozess zu machen. Für viele nicht nur in Chemnitz ist das verkehrte Welt.

Überall im Land leben Leute, deren Asyl- oder Migrationsbegehren abgelehnt wurde, die aber in Deutschland geduldet werden. In den Orten der Duldung nehmen sexuelle Belästigungen und Vergewaltigungen zu, finden Diebstähle und Schlägereien, Tätlichkeiten und Körperverletzungen, Totschläge und Morde statt. Tendenz: steigend. Immer mehr Bewohnern in Chemnitz scheint das nicht egal zu sein.

Weil Ruhe aber erste Bürgerpflicht ist, schwärmen nicht schlecht situierte Gutmenschen aus, Bevollmächtigte aus den Parteien, Parlamenten und Regierungen in Komunen, Land und Bund, Berichterstatter und Meinungsmacher aus den Redaktionsstuben der Republik, die wütende Bürger als Wutbürger bloßstellen. Deren Aufgabe ist das Ablenken von den Wahrheiten und Ursachen sowie das Umdeuten der Folgen. Ziel und Zweck dieser Funktionäre des System: die Aufsässigen sollen sich früher oder später anpassen. Den zu Fußabtretern degradierten werden Zuckerbrot und Peitsche gezeigt. Die Naiven unter ihnen werden vorgeführt. Sie werden so lange am Nasenring durch die mediale Manege geführt bis das Etikett Nazi sitzt und der echt autonome Kiezwadenbeißer der Antifa „Nazis raus“ brüllen kann.

Von der Ostsee bis zum Bodensee scheinen sich die Meinungsmacher der Massenmedien von Staat und Kapital einig, Chemnitz sei derzeit die Stadt der Hetzjagden. Von Aufmärsche der Rechten ist die Rede, wobei ein als „Trauermarsch“ ausgegebener Protestzug flugs und flott zum „Schauermarsch“ umgedichtet wird („Spiegel-Online“ 2.9.2018). Auf keinem Video und in keinem der Presse von der Polizei übermittelten Bericht konnte ich bisher einen Beleg dafür finden. Nicht einen.

Dafür fährt der Polizeistaat der Merkel-Regierung einen Teil seines Gewaltpotentials auf. Hubschrauber kreisen über der drittgrößten Stadt Sachsen, Wasserwerfer und Räumpanzer fahren durch die Straßen am Nordrand der Erzgebirges zwischen Zwickau und Dresden. Auch die Bundespolizei marschiert auf beiden Seiten der Chemnitz, die durch die gleichnamige Stadt fließt.

Wäre der Staat während des G20-Gifpels in Hamburg nur halb so gut präsent gewesen, Autos und Häuser der Hafenstadt an der Elbe hätten nicht gebrannt. Die Wut der Chemnitzer, die unisono als Rechte hingestellt werden, sobald sie sich unter Deutschland-Fahnen versammeln, ist berechtigt, die Umdeutung durch Hofnarren in den Redaktionen allerdings Witz.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Der Verlust an Wahrnehmung und Wahrheit im Allgemeinen, der derzeit besonders in Politik und Presse in der Causa Chemnitz zu beobachten ist, führt bei den Belogenen und Betrogenen hoffentlich dazu, sich alternativen Parteien und Publikationen wie WELTEXPRESS zuzuwenden. Wir haben uns dem Wahren Guten Schönen (freu`sich, wer`s kennt) verschworen. Und das ist gut.

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