Das letzte Wochenende für die Eisbären 2018 oder die Beute der Berliner aus zwei Begegnungen: ein Punkt und viele Pfiffe

Berliner Eisbären verlieren gegen den ERC Ingolstadt. © 2018, Foto: Stephan Wenske

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Gegen die Eisbären Berlin gewinnen alle gerne, einmal, zweimal, dreimal und auch viermal. Vielleicht in dieser Saison sogar häufiger, doch dafür müssten die Berliner nach der Hauptrunde genannten Vorrunde der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) wenigstens unter die zehn besten Mannschaften kommen (von 14). Kann klappen.

Grizzlys und Roosters, Wild Wings und Ice Tigers stehen derzeit in der DEL nicht nur im Regen auf dem Rooftop, sondern mit beiden Beinen in der Traufe. Ein Sturz vom Dach des deutschen Liga-Eishockeys in die Niederungen findet nicht statt. Die DEL Betriebsgesellschaft mbH will das so. Abstieg ausgeschlossen.

Für die Vorspiele der 1. Playoff-Runde genannte Ausscheidung sollte es für die Zwischen-Baum-und-Borke-Mannschaften aus Berlin und Ingolstadt reichen, meinen wir und schrecken angesichts der gesehenen Auftritte nicht davor zurück zu behaupten, aber nicht zu mehr.

Tor für die Eisbären in der Begegnung Berlin gegen Ingolstadt? © 2018, Foto: Stephan Wenske

Auch am vergangenen Wochenende, dem letzten in diesem Jahr, war die Beute der Berliner aus zwei Begegnungen ein Punkt. Nur das Auswärtsspiel des Vizemeisters am Freitag beim Meister in München brachte einen Punkt, obwohl die Berliner nur im Mitteldrittel mithielten. Vor 6.142 Zuschauern schafften sie trotz deutlicher Unterlegenheit im ersten Drittel ein Tor durch Sean Backman (15.) und im zweiten zwei Tore dank James Sheppard (27.) und Jamison MacQueen (36.). Andreas Eder (33.) erzielte zwischenzeitlich den ersten Anschlußtreffer, Justin Shugg (39.) den zweiten. Trevor Parkes schaffte in der Schlussminute des Schlussdrittels den Ausgleich. Parkes traf auch nach der torlosen Overtime wie Michael Wolf. Für die Berliner traf nur Backman, weswegen es bei einem Punkt blieb. Die Rotbullen gewannen gegen die Eisbären viel mehr Bullys und schossen viel häufiger aufs Tor, sie spielten auch viel flüssiger und besser Eishockey.

Kein Tor für die Eisbären in der Begegnung Berlin gegen Ingolstadt. © 2018, Foto: Stephan Wenske

Das Heimspiel gegen Ingolstadt vor 14.200 Zuschauern in ausverkaufter Mehrzweckhalle wurde auch verloren und zwar richtig. Zum Schluss gab es Buh-Rufe und Pfiffe, aber nicht nur für die Schiedsrichter. Zwar zeigte die Abteilung Statistik im Grunde ausgeglichene Werte bei den Torschüssen und gewonnen Bullys, doch die entscheidenden Szene gingen zu Gunsten der Gäste aus. Für den ERC Ingolstadt trafen Michael Collins (15. und 60.), Brett Olsen (51.) und der Ex-Berliner Darin Olver (56.). Für die Eisbären konnten nur MacQueen (17.) und Backman (22.) Tore erzielen. Das war wieder einmal zu wenig, viel zu wenig.

Wenn ein altgedienter Verteidiger wie Frank Hördler mit neun Schüssen als bestes Berliner Torschussversuchskaninchen nach dem Spiel von der DEL ausgerufen wird, dann weiß man, was die Stunde geschlagen hat.

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