Das erste bedeutende Instrument Iberoamerikas zur Förderung seiner Kultur – Serie: Das Instituto Cervantes präsentierte zur Frankfurter Buchmesse die Iberoamerikanische Kulturcharta und eine Fotoausstellung (Teil 1/3)

Eröffnung des Symposiums „Forum der iberoamerikanischen Kulturen. Die Iberoamerikanische Kulturcharta“ am 1. Oktober 2010 im Instituto Cervantes: Rafael Dezcallar y Mazarredo (Botschafter von Spanien in Berlin), Enrique Iglesias, Generalsekretär der Secretaria General de Estados Iberoamericanos (SEGIB), Mercedes de Castro, Direktorin des Instituto Cervantes Frankfurt, Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse (v.l.n.r.)

Die Kulturcharta ist ein politisches Projekt von großer Tragweite, das die Grundlagen für die Strukturierung des „Iberoamerikanischen Kulturraums“ legen soll und dazu beitragen soll, der iberoamerikanischen Gemeinschaft eine stärkere Position und führende Rolle in der Welt auf der Basis einer ihrer wertvollsten Ressourcen, ihres kulturellen Reichtums, zu verschaffen.

Mit der Iberoamerikanischen Kulturcharta haben die iberoamerikanischen Staaten ein erstes bedeutendes regionales Instrument zur „Allgemeinen Erklärung zur Kulturellen Vielfalt“ der UNESCO geschaffen und sich darin zur kulturellen Zusammenarbeit verpflichtet. Anlässlich der Frankfurter Buchmesse Gastland Argentinien 2010 und des zweihundertsten Jubiläums der Unabhängigkeit der lateinamerikanischen Staaten von Spanien stellte das Instituto Cervantes erstmals die deutsche Ausgabe der Iberoamerikanischen Kulturcharta vor.

Das dazu eingerichtete Symposium, das am 1. Oktober im Instituto Cervantes stattfand, setzte es sich zum Ziel, die bedeutende Rolle des iberoamerikanischen Kulturraums im Zeitalter der Globalisierung herauszustellen sowie Kenntnisse über multilateralen Institutionen in Europa und Lateinamerika zu vermitteln. Hierzu sagte Professor Jesús Prieto: “Die Sprache spielt eine wichtige Rolle in der iberoamerikanischen Kulturcharta; die spanischsprachigen Länder haben Anteil am gemeinsamen Kulturgut.“ Der ehemalige Kulturminister der Republik Ekuador äußerte sich ebenfalls dazu: „Lateinamerika repräsentiert ein großes Ensemble von Nationen, die gemeinsame Wurzeln haben und ein reiches kulturelles Erbe teilen, das auf der Summe unterschiedlicher Völker und Menschen verschiedener Herkunft und Glaubensvorstellungen gründet“.

Das Projekt einer Iberoamerikanischen Kulturcharta voranzutreiben, durch die ein innovatives Instrument der iberoamerikanischen kulturellen Zusammenarbeit geschaffen wird, soll zur Konsolidierung des iberoamerikanischen Raums sowie zur ganzheitlichen Entwicklung des Menschen und Überwindung der Armut in diesen Ländern beitragen.Die Kulturcharta zeigt also, dass Kultur im Rahmen von Freiheit und Gerechtigkeit, von Anerkennung und Schutz der Menschenrechte praktiziert und gefördert werden muss; dass kulturelle Tätigkeit als Teil der Integration verstanden werden soll; dass kulturelle Vielfalt eine grundlegende Voraussetzung für die menschliche Existenz ist und ihre Ausdruckformen für den Fortschritt und das Wohlergehen der Menschheit generell ein wertvoller Faktor sind.

Iberoamerika versteht sich dann als Ganzes, das aus einzigartigen und außergewöhnlichen Einzelelementen besteht und im Besitz eines gemeinsamen und vielfältigen kulturellen Erbes ist, das unbedingt zu fördern und zu schützen ist.

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