Mehr als nur „der Mann, der Jürgen Klopp möglich machte“ – Zum Buch „Wolfgang Frank – Der Fußball-Revolutionär“ von Mara Pfeiffer

"Wolfgang Frank. Der Fußball-Revolutionär" von Mara Pfeiffer. © Die Werkstatt

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Der am 21. Februar 1951 in Reichenbach an der Fils geborene Wolfgang Frank legte als Fußballer und Fußball-Trainer eine beachtenswerte Karriere hin. In der 1. Liga der BRD erzielte der Stürmer in 2015 Pflichtspielen 89 Tore, vor allem für Eintracht Braunschweig. Als Trainer kam er auf über ein Dutzend Stationen. Wuppertal und Wien, Wettingen und Winterthur sowie Wiesbaden sind auch mit dabei, aber auch Glarus und Aarau, Essen und Unterhaching, Leipzig und Offenbach, Jena und Eupen, Duisburg und Mainz.

Über Franks Zeit in Mainz heißt es in „Wikipedia“: „Dort war er vom 25. September 1995 bis 2. März 1997 tätig. Im Mainz-05-Buch ‚Karneval am Bruchweg‘ der Autoren Reinhard Rehberg und Karn wird festgehalten, ‚dass Wolfgang Frank in seiner ersten Amtszeit in Mainz den Klub von Kopf bis Fuß umgekrempelt hat‘. Der Klub hatte in ihm einen harten Arbeiter, exzellenten Taktiker, großen Motivator und kreativen, in die Zukunft denkenden Trainer gefunden. Er setzte in dem Klub, der in der 2. Bundesliga gegen den Abstieg kämpfte, die Lehre von Arrigo Sacchi um: Raumdeckung mit Vierer-Abwehrkette, in einem 4-4-2 mit Forechecking, Pressing und aggressivem Tempofußball. Seine Arbeit wurde zum Vorbild der damaligen Mainzer Spielergeneration in ihrer späteren Trainerfunktion: Jürgen Klopp, Torsten Lieberknecht, Jürgen Kramny, Peter Neustädter, Christian Hock, Stephan Kuhnert, Lars Schmidt, Uwe Stöver, Sven Demandt sowie Sandro Schwarz und David Wagner. Frank hatte nach Ansicht von Klopp ‚maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Trainerausbildung in Mainz‘.“

Beim Verlag Die Werkstatt beziehungsweise Mara Pfeiffer, die das 280 Seiten umfassende Buch „Wolfgang Frank – Der Fußball-Revolutionär“ schrieb gilt Frank als „der Mann, der Jürgen Klopp möglich machte“. Das ist nicht falsch, aber längst nicht alles. Frank, der am 7. September 2013 in Mainz starb, sei, so Pfeiffer, „vom niederländischen ‚Totaalvoetbal‘, vom Jugoslawen Branko Zebec und dem Italiener Arrigo Sacchi“ geprägt gewesen und habe seine Erfahrungen und Erkenntnisse an Dutzende, Hunderte weitergegeben. Klopp ist nur einer davon.

Für das vorliegende Werk, daß grob in die Abschnitte „Hochgesprungen“, „Losgelassen“, Vorangegangen“ und „Ausprobiert“ und fein in 24 Kapitel „Vom Schlierbach ins Olympiastadion“ bis „Der Tod kommt immer zu früh“ gegliedert ist, sollen laut Verlag Die Werkstatt Franks Söhne Sebastian und Benjamin „wertvolle Unterstützung“ geleistet haben. Das und die Recherchen der freiberuflich tätigen Journalistin und Autorin Mara Pfeiffer haben zu einem lesenswertes Buch beigetragen, das auch bei Jürgen Klopp im Bücherregal sicherlich nicht fehlen wird.

Diese Biografie über Wolfgang Frank, der „den Raum neu“ gedeutet, das Spiel „revolutioniert“, „die Viererkette in den deutschen Fußball“ eingeführt habe und „Mentor einer ganzen Generation von Spielern“ gewesen sei, gehört in jede gut geführte Männerfußball-Bibliothek der BRD.

Bibliographische Angaben

Mara Pfeiffer, Wolfgang Frank – Der Fußball-Revolutionär, 280 Seiten, mit ein paar Fotos, Bindung: fester Einbanddeckel, Format: 13,9 x 21,2 cm, Verlag: Die Werkstatt, Bielefeld, 1. Auflage, Frühjahr 2022, ISBN: 978-3-7307-0602-2, Preis: 26 EUR (Deutschland), auch als E-Buch für 19,99 EUR, ISBN: 978-3-7307-0691-5, erhätlich

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