Das Attentat auf die Persönlichkeiten hinter „Charlie Hebdo“ ist ein Angriff auf die Aufklärung, auf die Freiheit der Presse

Die Titelseite der heute erschienenen aktuellen Ausgabe von „Charlie Hebdo". © Charlie Hebdo

Unter den Opfern seien vier Zeichner der Zeitschrift. Neben den Karikaturisten Tignous, Cabu und Wolinski ist auch der Karikaturist und Herausgeber Stéphane Charbonnier ermordet worden. Außerdem seien zwei Polizisten ums Leben gekommen. Mehrere Menschen wurden zudem teils schwer verletzt.

Staats- und Regierungschefs, Journalisten und Publizisten aus aller Welt bekundeten den Verwandten und Bekannten der Blattmacher ihr Beileid. „Charlie Hebdo“ ist für seine Mohammed-Karikaturen weit über Frankreich hinaus bekannt.

Nachrichtenagenturen und -redaktion melden, dass zwei oder drei Attentäter um halb zwölf mittags Gott ist groß gerufen und mit Schnellfeuergewehren und Raketenwerfern angegriffen hätten. Anschließend seien sie geflüchtet.
Der französische Präsident Francois Hollande begab sich unverzüglich zum Tatort. Die Regierung rief die höchste Terrorwarnstufe für den Großraum Paris aus. Justiz und Polizei befinden sich im Großeinsatz. Die Täter sind weiter auf der Flucht.

Hollande und Pariser Politiker sprachen angesichts von Bewaffnung und Brutalität von einer klassischen Kommando-Aktion und Terrorismus. Doch auch der Brandanschlag auf dem Boulevard Davout am 2. November 2011 zählt zum Terror, war ein Angriff auf die Aufklärung, auf die Freiheit der Presse. Doch statt Angst muss die Aufklärung umgehen und mit der Waffe der Kritik im Kopf müssen die Vernünftigen formulieren gegen Gläubige gleich welcher Couleur. Und zeichnen. Karikaturen.

Die Redaktion der „Le magazine satirique définitif“-Titanic bekundete ihre „Solidarität (‚Au weia!‘) und Standfestigkeit (‚Wir machen weiter Witze …‘)“. Wir auch und präsentieren die neueste Karikatur von „Charlie Hebdo“, dieses Mal mit Michel Houellebecq auf der Titelseite, dessen neuester Roman „Unterwerfung“ sich auch um Mohammed und die Muselmanen dreht.

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