Besser renovieren statt frieren – Wenn kostbare Wärme durch alte Fenster und Türen nach draußen verpufft und den Geldbeutel leert

Ein zusätzlicher geruhsamer Wohnraum ist der Wintergarten, zumal wenn er gut beheizt ist und die Winterkälte sicher draußen lässt

Das hat gekostet, und das kostet noch weiter. Wohl dem, der sich frühzeitig die richtigen Fenster und Türen eingebaut hat, wohl dem, der Energieverbrauch auf seiner Sparliste ganz oben stehen lässt, denn das kann immer wieder passieren. Denn vielen Hausbesitzern ist laut des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller (VFF) nicht bewusst, dass alte Fenster und Türen teure Heizenergie durch unmoderne Isoliergläser und undichte Rahmen wirkungslos nach draußen verpuffen lassen. Welche Auswirkungen der Austausch auf den Energieverbrauch eines Hauses hat und wie viel sich damit unterm Strich sparen lässt, belegen zahlreiche Renovierungsprojekte in ganz Deutschland eindrucksvoll. Dazu zählen auch Modernisierungsprojekte des Energieberaters Harald Schmidt in Baden-Württemberg und der Hauseigentümerin Claudia Hainz aus Ostwestfalen, informieren die Verbände der Fertigbau- Holz- und Möbelindustrie mit Sitz in Bad Honnef.

Tatsache ist, dass moderne Wärmedämmfenster und gut gedämmte Hauswände beide ein hohes Energiespar-Potenzial besitzen. Allerdings bieten Fenster gegenüber der lichtundurchlässigen Hauswand einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: „Dank ihrer Transparenz können solare Energiegewinne und das natürliche Licht hervorragend für die Schaffung einer attraktiven und Energie sparenden Wohnumgebung genutzt werden. Licht und Wärme im Haus sind besonders im Winter ein echter Komfortgewinn“, so Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller (VFF).

„Bei dem Projekt im baden-württembergischen Meißenheim ging es um ein Zweifamilienhaus aus dem Jahr 1979“, informiert Energieberater Harald Schmidt. Das freistehende Haus mit 239 Quadratmetern Gebäudenutzfläche hatte jahrelang mit rund 40 Quadratmetern veralteten Fenstern und einer verzogenen Haustür zu kämpfen. Die Konsequenz war eine nur durchschnittliche Einstufung im Energieausweis. Da das Haus bereits über einen modernen Brennwertkessel und eine vier Zentimeter starke Fassadendämmung verfügte, wandte sich der Hausherr an den Energieberater Harald Schmidt. „Bei der Untersuchung des Hauses wurde schnell klar, dass Verbesserungen der Verbrauchswerte am effektivsten durch den Austausch sämtlicher Fenster und Türen im Haus zu erreichen waren“, so Schmidt.

Nachdem die Entscheidung für den Austausch gefallen war, wurden die alten Isolierfenster und die Haustür entfernt und durch neue Wärmedämmfenster ersetzt. Außerdem bekam das Haus eine Solarthermie-Anlage für die Warmwasserbereitung. Das Ergebnis freute nicht nur den Fachmann: Der Heizwärmebedarf des Hauses sank schlagartig von 150,4 auf 114,4 Kilowatt-Stunden pro Quadratmeter Fensterfläche. „Das sind unterm Strich 24 Prozent weniger Ölverbrauch, also rund 855 Liter pro Jahr“, so Harald Schmidt. Neben einer Ersparnis von mehreren hundert Euro pro Jahr brachte diese Verbesserung noch einen weiteren Vorteil für den Hausbesitzer: Das Eigenheim ist jetzt im Energieausweis besser eingestuft, was unmittelbare Auswirkungen auf Werterhalt und Wiederverkaufswert des Hauses hat. Und dann wurde noch ein schöner Wintergarten angebaut, der mit seiner modernen Bauweise ebenfalls richtig isoliert ist und mit seinem schönen Ausblick in den Garten und einem „erweiterten“ Wohnraum eine kostbare Wohnerneuerung bietet.

Ähnlich positiv bewertet Claudia Hainz ihr Renovierungsprojekt in Rheda-Wiedenbrück, das sie komplett über die KfW-Bank finanzierte. Im Rahmen des „CO2-Gebäudesanierungsprogrammes“ wurden ihr 17.000 Euro zur Verfügung gestellt, mit denen sie ihre 30 Jahre alte Doppelhaushälfte mit 130 Quadratmeter Wohnfläche auf den neuesten technischen Stand brachte. Unter anderem wurden die Gastherme, rund 25 Quadratmeter veraltete Fenster, die Kellertür und die Haustür erneuert. Außerdem erhielt die Kellerdecke eine Dämmung aus 10 cm dicken Styropor-Platten. Das Ergebnis ist in mehrfacher Hinsicht spürbar: Die Nebenkosten werden laut der an dem Projekt beteiligten Energieberaterin von bislang rund 320 Euro im Monat auf unter 200 Euro pro Monat sinken. Und trotz der Rückzahlungsraten bleibt pro Monat sogar noch etwas mehr Geld im Portemonnaie. „Der Einsparung von rund 120 Euro stehen nur 95 Euro monatliche Kreditrate gegenüber“, freut sich Claudia Hainz. Weitere Vorteile sind der höhere Wiederverkaufswert und nicht zuletzt die wieder gewonnene Behaglichkeit des Eigenheimes. „Das Haus ist dank der neuen Fenster und Türen nicht mehr so zugig wie früher und uns ist jetzt auch bei geringer Heizleistung immer warm“, so die Hausbesitzerin. „Eine solche Modernisierung ist wirklich empfehlenswert und ich würde es jederzeit wieder tun.“

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www.window.de und

www.bhw.de

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