Berlins Eiserne lassen Fußball-Fans in Deutschland staunen

Eiserne Schlachtenbummler im Stadion An der Alten Försterei. © Sportick

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Immer wieder Eisern Union! Natürlich passte dieser Fan-Ruf auch zum 1:1 (1:1) der Berliner am Sonnabend vor ausverkauftem Haus (22 012 Zuschauer) in der „Alten Försterei“ gegen Rekordmeister Bayern München. Bayern-Star Matthias Müller kann das große Stauen über die Punkteteilung nicht verstehen: „Eine Mannschaft die drei Jahre in der Bundesliga gute Ergebnisse erzielt und Punkte holt, muss man immer ernst nehmen.“

Das taten die Münchner beim Blick auf die Statistik durchaus. Der Meister schoss elfmal mehr aufs Tor als die Unioner. Mit 69 Prozent Ballbesitzt waren die Gäste doppelt so viel an der Kugel wie die Eisernen mit 31 Prozent. Schließlich lag das Starensemble von der Isar mit 90 Prozent vor den Wuhlheidern mit 61 Prozent. Am Ende verließen beide Teams aber mit 1:1 den Rasen und rutschten dadurch gemeinsam in der Tabelle auf die Plätze drei und vier. Ganz vorn in der Torschützenliste bleibt allerdings Unions Sheraldo Becker mit seinen fünf Treffern. Das letzte seiner Tore fügte der Holländer gegen München in der 12. Minute nach einem Traum-Freistoß von Christopher Trimmel hinzu.

Die Münchner glichen allerdings drei Minuten später durch Joshua Kimmich aus. Mehr ließen die Eisernen aber nicht zu. Dabei musste Union-Trainer Urs Fischer noch am Sonnabend Janik Haberer und Jordan Siebatscheu wegen muskulärer Problem kurzfristig ersetzen. Abwehrstratege Diogo Leite passte wegen einer Brustkorb-Prellung schon vorher. „Wir haben die Ausfälle durch die eingesetzten Spieler gut gemeistert. Andreas Schäfer und Paul Jäckel haben sich uneigennützig unserem Gefüge angepasst und mit ihren Leistungen überzeugt“, strahlte Fischer Zufriedenheit aus. Mit Blick auf die Europa League am Donnerstag gegen die Belgier von Royal Union St. Gilloise fügte er noch hinzu: „Die Bereitschaft meiner Mannschaft gegen München müssen wir jetzt nach Europa mitnehmen.“ In Stendal dürfte sich DDR-Ex-Nationalspieler Wolfgang „Pauls“ Seguin gefreut haben, dass Sohn Paul ausgerechnet gegen die Stars aus München zum ersten Mal bei den Eisernen in der Bundesliga zum Einsatz kam.

Die Unioner mischen zwar nunmehr bereits das dritte Jahr in der Bundesliga mit. Das Staunen der Fußball-Fans hört aber noch längst nicht auf. Es scheint eine gute Personalfügung, die sich mit Präsident Dirk Zingler, dem Schweizer Trainer Urs Fischer mit seiner volkstümlichen Art und dem unermüdlichen Sportdirektor Oliver Ruhnert ergeben hat. Seit sich dieses Trio vor vier Jahren gefunden hat, kletterten die Unioner auf der Erfolgsleiter immer weiter und weiter nach oben. Verglichen mit dem Spielerkaderwert der Münchner von 860 Millionen Euro kommen die Köpernicker mit 91 Millionen Euro über den Wert eines Vorstadt-Vereins nicht hinaus. Aber was sind schon Zahlen!

Natürlich standen dem Köpenicker Erfolsgtrio ein ganzes Team von engagierten Helfern wie zum Beispiel der Schwedter Athletik-Trainer Martin Krüger oder Torwarttrainer Michael Gspurning zur Seite. Der Österreicher formte Frederik Rönnow zu einem Keeper, der gegen die Bayern mit Weltklasseparaden glänzte. In der 36. und 53. Minute sowie in der Nachspielzeit ließ der Däne mit seinen Paraden den Torschrei der Münchner Fans auf deren Lippen sterben.

Münchens Trainer Julian Nagelsmann gab denn auch unumwunden zu: „Wir haben eine Spiel auf hohem Niveau gesehen. Union hat leidenschaftlich verteidigt. Wir müssen in Zukunft mit noch mehr Energie spiele, um weiter erfolgreich zu sein.

Die Unioner wiederum marschierten ziemlich glücklich in die Kabine, was Kapitän Christoper Trimmel so ausdrückte: „Es war ein hartes Stück Arbeit. Wir haben es den Bayern sehr schwer gemacht, darauf können wir auf jeden Fall aufbauen. Auch den Ausgleich haben wir gut weggesteckt und daher freuen wir uns jetzt sehr über das Ergebnis.“

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