Berlin hat einen echten Problembären – Michael Preetz gibt sich selbst zum „Abschuss“ frei

Das geht am Besten, wenn man mit sich selbst ein Interview führt. Unter der Überschrift "Ich denke immer positiv!" fragt sich Preetz, wie er immer denkt und anderes. Andere fragen sich, was das soll. Es ist wie das berühmte Pfeifen im Wald oder wie im Falle von Hertha BSC wie das Pfeifen im dunklen Keller, aus dem letzten Loch.

Das „Hamburger Abendblatt“ titulierte: „Hohn und Spott für Hertha-Manager Preetz. Preetz brach in einem Interview sein Schweigen nach der 1:4-Pleite gegen Wolfsburg, erntete dafür aber vor allem Spott und Hohn.“

Die Fehler von Preetz füllten die Seiten der Presse, waren Thema in Funk und Fernsehen, alle nochmals aufzuzählen würde nur bedeuten, in offene Hertha-Wunden auch noch Öl zu gießen. Es stellt sich jedoch noch eine Frage: Gibt es in Berlins größtem Fußballverein keinen Berater für Öffentlichkeitsarbeit? Keiner hätte eine Beratung nötiger als Preetz, vielleicht wäre sogar ein Psychologe gefragt. Wie sonst ist solch ein mit sich selbst geführtes Interview auch noch veröffentlicht worden? Warum hat niemand Preetz daran gehindert, sich und damit auch die Hertha der Lächerlichkeit preiszugeben? Wo war sein Mentor Gegenbauer, der in fast unverständlicher Nibelungentreue an seinem Manager festhält, Preetz hätte locker Hauptdarsteller der ehemaligen Fernsehserie „Pleiten, Pech und Pannen“ sein können?

Wenn ein einst so erfolgreicher Fußballer, nach einer 1:4-Pleite davon spricht, dass sie Mut macht, dann muss man sich über Hohn und Spott nicht wundern. Gegenbauer muss Preetz dazu zwingen, ohne Segen der Vorstandsetage und vor allem des Trainers keine öffentlichen Statements mehr abzugeben, um Schaden vom Verein abzuwenden.

Ein Beispiel aus seinem Selbst-Interview: „Wir lagen 1:2 zurück gegen Wolfsburg. Durch ein Eigentor und einen Weltklassetreffer. Das wäre eine Situation gewesen, in der eine mental schwache Truppe zusammenbrechen würde. Wir aber haben uns Chance um Chance erspielt, die gereicht hätten, um zwei Spiele zu entscheiden. So spielt und kämpft keine Mannschaft, die sich aufgegeben hat. Der Wille ist ungebrochen und im Übrigen gilt für Herthaner sowieso, dass wir niemals aufgeben!“

„”¦ in der eine mental schwache Truppe zusammenbrechen würde.“ Ist Hertha eine mental starke Truppe, obwohl man noch zwei weitere Tore kassierte? Gut, man kann der Mannschaft ein leichtes Aufbäumen nicht absprechen, aber letztendlich hat man sich seinem Schicksal ergeben.

Alleine das obige Zitat zeigt deutlich, Michael Preetz ist nicht mehr von unserer Welt – und, auch wenn es hart klingen mag, der Fisch fängt an vom Kopf her zu stinken. Zu Preetz‘ Gunsten spricht jedoch, dass er schon lange kein Kopf mehr ist. Hertha-Präsident Werner Gegenbauer muss handeln!

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