Auswärtssieg in Freiburg – 1. FC Union kämpft und hat das Glück des Tüchtigen am Geburtstag des Trainers

Urs Fischer, Cheftrainer des 1. FC Union Berlin. © 2019, Foto: Hans-Peter Becker

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Es war etwa eine halbe Stunde gespielt im Schwarzwald-Stadion zu Freiburg. Christian Streich, der Trainer des gastgebenden Sportclubs, strich sich nachdenklich über das Kinn und sein Gesicht sprach Bände. Das einzig Gute, was er dem Spiel seiner Mannschaft abgewinnen konnte, war der Spielstand von 0:0. Er hatte sich vercoacht, sehnte den Halbzeitpfiff herbei, um seine Mannschaft entsprechend taktisch neu einstellen zu können.

In der ersten Halbzeit hatten die Gäste aus Berlin Vorteile. Urs Fischer hatte die Startelf auf vier Positionen verändert, Schlotterbeck, Lenz, Prömel und Bülter kamen für Hübner, Gießelmann, Gentner und Awoniyi zum Zug. Kruse saß nach langer Verletzungspause als Joker auf der Bank. Im Tor stand erneut Loris Karius. Trotz der personellen Veränderungen hielt Fischer am 3-4-3/5-3-2 Aufstellung fest. In der ersten Halbzeit setzte der Trainer der Breisgauer ein 4-2-3-1/4-4-2 dagegen. Das sorgte dafür, dass die Freiburger so gut wie keine Torgefahr entwickeln konnten, während die Eisernen wenigstens mit ein paar Halbchancen die Live-Bilder etwas veredelten. Besonders hübsch war der Fallrückzieher von Pohjanpalo, der allerdings Freiburgs Keeper vor kein Problem stellte.

Mit Beginn der 2. Halbzeit kam mit Heintz ein weiterer Verteidiger, dafür blieb mit Haberer der offensive Zehner in der Kabine. Streichs eingangs erwähntes Nachdenken führte dazu, dass die Freiburger jetzt die taktische Formation der Unioner spiegelten. Sie kamen dadurch besser in das Spiel, ein Hauch mehr Torgefahr wurde ausgestrahlt. Insgesamt blieb es ein an Höhepunkten armes Spiel, in dem die Berliner das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite hatten. Ihnen glückte in der 64. Minute das goldene Tor. Flanke Ingvartsen und Kopfball Prömel, ausgerechnet, nachdem Freiburg kurz zuvor einen Dreierwechsel vorgenommen hatte. Streich brachte frische Kräfte für die Offensive.

Die Qualitäten der Eisernen in der Verteidigung kamen zum Tragen. Freiburger Angriffsversuche endeten meist vor der torgefährlichen Zone. Streichs Spieler rieben sich in Zweikämpfen auf und fanden keine Räume. Urs Fischer, der am Spieltag seinen 55. Geburtstag feierte, fasste das Geschehen so zusammen: „Aus meiner Sicht haben wir die klareren Möglichkeiten und auch in der Anzahl hatten wir mehr. Wir waren sehr clever, sind geduldig geblieben und haben uns nicht locken lassen. Und wir haben heute Effizienz gezeigt. Wir haben sehr gut verteidigt und ein Tor erzielt, was uns in den letzten Spielen nicht gelungen ist. Mit 1:0 in Freiburg zu gewinnen, dafür bekommt die Mannschaft ein großes Dankeschön und ein Kompliment.“

Mit diesem Sieg zogen die Eisernen in der Tabelle an den Freiburgern vorbei. Mit jetzt 33 Punkten ist das Saisonziel fast erreicht. Noch 4 Punkte und dann beginnt die Kür. Für die Freiburger, die nur über 2 Punkte weniger verfügen trifft das Gleiche zu. Der 1. FC Union empfängt am 28. Februar die TSG Hoffenheim an der „Alten Försterei“ und die Freiburger spielen am selben Tag in Leverkusen.

Spieldaten

Fußball-Bundesliga 22. Spieltag 20.02.2021 15:30 Uhr Schwarzwald Stadion Freiburg

SC Freiburg – 1. FC Union Berlin 1:0 (0:0)

SC Freiburg: Müller – Schmid, Lienhart, Gulde (68. K. Schlotterbeck), Günter – Haberer (46. Heintz), Santamaria, Höfler, Grifo (64. Jeong) – Petersen (64. Demirovic), Höler (64. Sallai) 

1. FC Union Berlin:
Karius – Friedrich, Knoche, N. Schlotterbeck – Trimmel, Prömel (Griesbeck, 90. + 4), Andrich, Lenz (76. Gießelmann) – Bülter (76. Endo), Pohjanpalo (69. Musa), Ingvartsen

Schiedsrichter: Sören Storks, Thorben Siewer, Philipp Hüwe, Robert Kempter (VAR: Tobias Stieler)

Tor: 0:1 Prömel (64.)

Anmerkung:

Mehr zum Thema im Artikel Drei Punkte und eine Schwarzwälder Kirschtorte für Urs Fischer zum Geburtstag von Manfred Hönel.

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