Nur eine gute Halbzeit der Eisernen – Arminia Bielefeld nimmt verdient einen Punkt mit nach Hause

Die Pressekonferenz mit Uwe Neuhaus und Urs Fischer nach dem Spiel des 1. FC Union Berlin gegen Arminia Bielefeld. © 2019, Foto: Hans-Peter Becker

Berlin, Deutschland (Weltexpress) In der Pressekonferenz nach dem Spiel sorgte Bielefelds Trainer Uwe Neuhaus für einen Schmunzler. Er war hier sieben Jahre Trainer und ist nach Dynamo Dresden, nun mit Arminia Bielefeld erneut an seine ehemalige Wirkungsstätte zurückgekehrt. „Fest steht, ich nehme immer was mit hier und wenn es meine Frau ist.“ Das Match, was es zu bewerten gilt, war ein typisches Zweitliga-Kampfspiel. Viel körperliche Präsenz, das spielerische Element blieb oft auf der Strecke. Die Kulisse im Stadion An der Alten Försterei erging sich in so manchen Stoßseufzer, weil wieder ein Abspiel nicht den Adressaten erreichte. Die Akteure bemühten sich, fanden leider zu selten über den Kampf in das Spiel. In der 23. Minute brachte Joshua Mees den 1. FC Union in Führung. Zunächst scheiterte er mit seinem Kopfball nach einer Hereingabe von Ken Reichel. Doch der vom Torwart abgewehrte Ball kommt zurück und mit dem Knie drückte er ihn über die Linie. Ein Tor, was sich nicht unbedingt andeutete und es war ein bisschen Glück dabei.

Uwe Neuhaus mal wieder in Köpenick Foto: © Hans-Peter Becker

Die Gäste zeigten sich von der Führung nicht sonderlich beeindruckt und hielten dagegen. Bis zur Halbzeitpause strahlte keine der Mannschaften besondere Torgefahr aus. Es gab lediglich eine gute Möglichkeit für die Hausherren der Alten Försterei durch Grischa Prömel. Sein Schuss verfehlte das Ziel.

In der zweiten Halbzeit übernahmen die Bielefelder das Kommando. Unmittelbar nach Wiederanpfiff hätten sie den Ausgleich erzielen können. In der 46. Minute landete der Ball am Pfosten. In der 61. Minute war es soweit, es passierte, was sich mehr und mehr andeutete. Der Franzose Jonathan Clauss beförderte den Ball zum verdienten Ausgleich ins Tor. Es wäre sogar mehr drin gewesen für die Gäste. So vergab Reinhold Yabo eine Riesenmöglichkeit nach einem Fehlabspiel von Unions Kapitän Christopher Trimmel. In der 71. Minute hätte Yabo erneut die Chance auf einem Alleingang gehabt. Er wurde sehr rüde von Florian Hübner gestoppt, der Glück hatte, dass sich Manuel Friedrich auf der selben Höhe befand. Die Gelbe hätte sich sonst rot gefärbt.

Die Eisernen fanden nicht mehr statt, bis in die Schlussminuten. Die wurden allerdings turbulent. Die letzten mobilisierten Kräfte reichten auf beiden Seiten nicht mehr. Der Lucky Punch blieb aus. Die Gäste aus Ostwestfalen, die mit einem Anhang von über Tausend Fans in die Hauptstadt gekommen waren, feierten das Unentschieden wie einen Sieg.

Taktik
Beide Trainer setzten auf ein 4-4-2 System. Die Bielefelder versuchten den Spielaufbau früh zu stören. Gegen den Ball formierte sich eine 4-2-4 Aufstellung. Eine taktische Finesse hatte sich Uwe Neuhaus für das defensive Mittelfeld einfallen lassen. Winterneuzugang Reinhold Yabo ließ sich mal auf die Sechser-Position zurückfallen oder wechselte sich mit Manuel Prietl im zentralen Mittelfeld ab. Während bei den Eisernen die beiden Außenverteidiger, Christopher Trimmel und Ken Reichel mit nach vorn rückten, übernahmen bei den Gästen der jeweils rechte und linke Mittelfeldspieler diese Rolle. Dadurch waren die Halbräume zugestellt und beide gezwungen, es mit langen Bällen zu versuchen. Die Fehlerquote war entsprechend hoch.

Fazit
Das Spiel endete mit dem passenden Ergebnis. Angesichts der unterirdischen Leistung in Halbzeit zwei hätten sich die Eisernen mit etwas Pech auch eine Niederlage abholen können. So hatten sie nach der Pause nur insgesamt 37 % Ballbesitz und die Passquote von 75% war auch nicht ein herausragender Wert. Letztlich sorgte die „größere Körperlichkeit“ des 1. FC Union, wie sich Bielefelds Kapitän Fabian Kloss nach dem Spiel ausdrückte, dafür dass es ein Unentschieden wurde. Während die Gäste ihren Aufwärtstrend weiter unterstrichen und kurz davor stehen, in ruhigeres Fahrwasser zu gelangen, geht für die Eisernen das Schneckenrennen um die Aufstiegsplätze weiter. Was der Punkt wert ist, wird sich in der Endabrechnung zeigen. Über die zweite Halbzeit müssen sie nachdenken, das wird nicht reichen, wenn sie den Fahrstuhl nach oben besteigen wollen. Auf der Pressekonferenz gab keine Nachfragen zu den Statements der Trainer. Urs Fischer hatte alles zu dem Spiel gesagt: „Wir haben zwei Halbzeiten von uns gesehen, eine gute erste und eine schwache zweite. …Wir hätten nach der Führung das zweite Tor erzielen können, ja müssen. Mit dem Punkt müssen wir zufrieden sein.“

Spieldaten

Fußball 2. Bundesliga, Saison 2018/19, 23. Spieltag, 22.02.2019, 18:30 Uhr

1. FC Union Berlin
Tor: Rafal Gikiewicz Abwehr: Christopher Trimmel; Marvin Friedrich; Florian Hübner; Ken Reichel Mittelfeld: Manuel Schmiedebach; Grischa Prömel (ab 84. Felix Kroos); Joshua Mees (ab 65. Suleiman Abdullahi); Marcel Hartel (ab 74. Akaki Gogia); Robert Zulj Angriff: Sebastian Andersson 4-2-2-2

DSC Arminia Bielefeld
Tor: Stefan Ortega Moreno Abwehr: Jonathan Clauss; Brian Behrendt; Stephan Salger; Florian Hartherz Mittelfeld: Reinhold Yabo (ab 90. Amos Pieper); Manuel Prietl; J. Edmundsson (ab 86. Keanu Staude); Niels Seufert (ab 90.+2 Max Christiansen); Angriff: Andreas Voglsammer; Fabian Klos; 4-4-2

Ergebnis: 1:1

Tore:
1:0 23. Min. Joshua Mees (Ken Reichel)
1:1 61. Min. Jonathan Clauss

gelbe Karten
1. FC Union Berlin
71. Min. Florian Hübner
77. Min. Manuel Schmiedebach

DSC Arminia Bielefeld
29. Min. Brian Behrendt
80. Min. Andreas Voglsammer

Zuschauer: 20.258 Stadion An der Alten Försterei
Schiedsrichter: Christian Dietz; Wolfgang Haslberger; Lothar Ostheimer; Franz Bokop
winterlich kalt (0 Grad C), trockenes Wetter

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