Für die Albatrosse ging es um was: um den ersten Platz in der Gruppe H. Das sah man von Beginn an. Sie wollten, sie konnten und sie führten nach fünf Minuten bereits 13:10. Keine Frage: Zu den TOP16 der Zweiklassigen zählen diese hohen Herren schon. Und das sie zum engen Favoritenkreis auf den Titel gehören, zeigten sie in folgenden fünf Minuten an deren Ende die Zähler den Stand nach dem ersten Vierten zeigten: 25:16.
Etwas mehr als fünf Minuten später zeigte die riesige Videowand unter dem Hallendach den Zwischenstand von 42:26 für die Hausherren an. Da nahm sich Alba-Cheftrainer Luka Pavicevic eine Auszeit. Zeit auf tanzende Teens und Twens zu schauen oder in die kostenlose Hallenzeitung „Albatros“. In der 13. Ausgabe sehen wir auf der elften Seite die Tabelle der Polnischen Liga (PLK). Anwil Wloclawek, der „ewige Zweite“ genannt, weil er sechs Mal Vizemeister der PLK wurde, rangiert derzeit zwischen Baum und Borke auf dem 6. Rang. Zuletzt verloren sie, übrigens zum ersten Mal unter Mutapic, gegen den aktuellen Tabellenführer Energa Czarni Slupsk auswärts mit 86:95. Im Artikel darunter lesen wir: „Bis zur 16. Minute führte Anwil 36:37. Doch dann brach ein wahres Unwetter über die Gäste herein, denn Slupsk spielte sich innerhalb von nur vier Minuten in einen von Schnellangriffen und Dreiern gewürzten 20:0-Rausch, vor dem Anwils Verteidigung regelrecht kaitulierte.“ Ganz so war gestern am späten Abend nicht in der großen Halle am Berliner Ostbahnhof. Da stand es wie gerade geschrieben 42:26 für die Albatrosse und nichts deutete darauf hin, daß sich das ändern würde, obowhl vor allem Andrzej Pluta für Punkte sorgte. Bis zur Halbzeit steuerte er mit 8 Punkte die meisten Punkte für die Wloclaweker bei, die insgesamt auf 33 kommen. Eine Schnapszahl schaffen auch die Berliner, nämlich 55. Wir vom Weltexpress prosteten uns in der Halbzeitpause also gleich doppelt zu.
Anschließend bekamen wir vom Spiel nicht mehr viel mit, wie Sie sich, liebe Leser, sicherlich denken können. Dafür war die Partie zu einseitig. Alba dominierte die Gäste aus Polen nach Lust und Laune und deswegen durften alle Alba-Spiele zeigen, was sie können. Sie waren in allen (!) Belangen besser und auch der zweite Anzug saß, zeigte Angriffszüge zum Zuschauen und Punktezählen. Nach der fünften Niederlage im fünften Match steht der polnische Vizemeister "ganz hinten, am Ende, am Arsche" der Tabelle.
Des Hallensprechers Worte „Am Ende is es amtlich“ können wir noch zitieren, das Ergebnis von 92:73 für Alba Berlin notieren und uns mit den 7.114 Zuschauern auf die nächste Runde im Eurocup freuen, zu deren Begegnungen sich gerne mehr Freunde des Basketballs in Berlin einfinden mögen. Eine volle Halle mit guter Stimmung ist nämlich nicht zu unterschätzen beim erneuten Einzug in die Final Four. Dafür stehen die Sterne nunmehr günstig: Im letzten Jahr standen mit Berlin, Valencia, Bilbao und Panellinios Mannschaften im Viererfinale, die ihre Vorrundengruppe gewonnen hatten
Zudem stellten die Berliner mit fünf Siegen auf europäischer Ebene einen clubinternen Startrekord auf und hatten mit Yassin Idbihi den Mann des Spiels. Er war zudem bester Alba-Werfer mit 15 Punkten. Ihm folgten Jenkins und Tadija Dragicevic mit jeweils 13 Punkten.