Wie der Pinguin des Tagessponsors Total watschelten die Albatrosse durch die Arena. "Gießen, ein gern gesehener Gast in Berlin", lasen wir noch im Albatros, der Hallenzeitung. Verkehrte Welt? Da mußten die Klatschpappen schon ordentlich genutzt werden, um die Auftakt-Fünf der Berlin, bestehend aus Taylor Rochestie, Julius Jenkins, Miroslav Raduljica, Tadija Dragicevic und Bryce Taylor, wachzurütteln. Katzurin sah womöglich auch eine Klatsche auf sich und seine Besten zukommen und nahm die erste Auszeit. Und er er wechselte. Mit Yassin Idbihi kam neuer Schwung und die ersten Punkte. Der über zwei Meter große Deutsche traf gleich zwei Mal hintereinander und läutete die Wende ein.
Nach vier Minuten führten die Albatrosse erstmals mit 10:9. Anthony Smith glich wenig später zum 12:12 aus (7.). Dann dunkt Taylor nach Tempogegenstoß den Ball in den Kor zum 16:12 (8.). Am Ende des ersten Viertel lautete der Spielstand 20:16 aus sicht der Hausherren. Nicht nur uns fiel auf, daß nach dem Weckruf des Trainers der Mannschaft ein Lauf von 12 Punkten gelang. Taylor und Jenkins jedoch noch nicht ins Spiel gefunden haben und zu viele Fehlwürfe abgaben.
Das zweite dritte gestaltete beide Bundesligisten ausgeglichen. Mal führten die einen 26:25, dann die anderen 26:27. Dann wieder die einen 28:27, dann wieder die anderen 28:29, bis sich Berlin über das 30:29 durch Derrick Allen (17.) aufmachte, den Gegner zu kontrollierten. Kurz vor dem Halbzeitpfiff läuft Taylor mit Jenkins auf des Gegners Korb zu: Delicious Dunking! 36:31 (19.). Taylor und Smith wechseln sich noch mit dem Punkten ab, dann steht es 38:35 und wir genießen 15 Minuten mit Kinderbasketball aus dem Wedding und Spree-Mineralwasser
Geht das wieder so los wie zu Beginn? Gießen gleicht aus, 38:38 und geht in Führung mit 40:38 (21.). Doch Jenkins dunkt, Dragicevic punktet und Jenkins läuft einen weiteren Tempogegenstoß zum 51:42 (25.). Bis dato steuert der US-Amerikaner zwölf Punkte, Taylor (USA) elf Punkte und der Serbe Dragicevic zehnt Punkte bei. Den "Sechsundvierzigern" gelingt nicht viel und die Berliner setzen sich bis auf 65:51 nach 30 effektiven Spielminuten ab.
Der Bann scheint gebrochen. Gießen gibt sich auf. Vor allem Taylor nutzt das aus, wirft und punktet. Katzurin gibt vor allem Heiko Schaffartzik und Lucca Staiger Spielpraxis. Sie spielen das vierte Viertel durch. Rochestie und Raduljica könnten schon unter die Duschen, Jenkins kommt einmal kurz rein, kann sich im Grunde aber ausruhen. Gießen gelingt wenig, Schaffartzik (34.) und Staiger (36.) sogar Dreier. Nach dem Zwischenstand von 80:56 läßt die Konzentration nach und beide Mannschaften treffen. Zu den Fehlwürfen gesellen sich Abspielfehler. Doch die müden Männer in der Mehrzweckhalle am Ostbahnhof raffen sich noch einmal auf und steigern das Resultat auf 85:64.
"Das war`s", ums mit Katzurin zu sagen.
Die nächsten und zugleich letzten Spiele der Hauptrunde führt die Berliner nach Göötingen und Bremerhaven, bevor es am 23. April um 20 Uhr zuhause gegen die Walter Tigers aus Tübingen geht. Dann beginnen die Viertel-, Halb- und Finalspiele nach dem Modus "Best of Five".