Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Darüber, dass die Deutsche Bank drittklassig ist, muss man nicht streiten. Ob allerdings die Finanzspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) erstklassig sind, das muss gefragt und beantwortet werden, denn Geld stinkt. Riechen Sie mal richtig an einem Schein!
In „Reuters“ (30.10.2020) heißt es unter der Überschrift „Deutsche Bank will Geldspritzen der EZB weiter nutzen“ zum Thema Kohle kassieren: „Über das längerfristigen EZB-Kreditprogramm für Geldhäuser (TLTRO III) habe sich die Bank bislang 34 Milliarden Euro besorgt, sagte Konzerntreasurer Dixit Joshi am Freitag in einer Telefonkonferenz mit Analysten. ‚Wir werden unsere Beteiligung voraussichtlich bis zur Höchstgrenze von rund 40 Milliarden Euro aufstocken‘, kündigte er an. Die EZB hat große, zielgerichtete Geldspritzen für Banken aufgelegt, um in der Corona-Krise die Liquiditätsversorgung sicherzustellen. Mit ihnen können sich die Geldhäuser zu lukrativen Bedingungen refinanzieren, sofern sie weiter Kredite an Unternehmen und Haushalte vergeben.“
13,8 Milliarden haben die Bosse der Deutschen Bank sich in diesem Jahr schon besorgt -von 15 Milliarden Euro, die sie brauchen. In der „Tagesschau“ (28.10.2020) des Staatssenders ARD werden unter der Überschrift „Starkes Investmentbanking Deutsche Bank schafft die Wende“ die ersten schwarzen Zahlen seit langer Zeit rosig gemalt. Sicher, die Verluste der „Bad Bank“ wurden halbiert, aber Verluste bleiben Verluste. Auch scheint eine Gesundung in Sicht. In Sicht ist jedoch auch die nächste Finanzkrise. Und die Sicht ist keine Weite. Wende klingt beim ewigen Auf und Ab nur nett.
Informiert wird zudem wie folgt: „Insgesamt wies der Konzern für das dritte Quartal einen Gewinn von 309 Millionen Euro, nach einem Verlust von 832 Millionen Euro im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Gewinn vor Steuern lag bei 482 Millionen Euro, nach einem Verlust von 687 Millionen Euro im Vorjahresquartal.
Ermöglicht hat diese Wende das hervorragend gelaufene Investmentbanking. Allein im Handelsgeschäft mit Anleihen und Währungen stiegen die Einnahmen um 47 Prozent. Im Zinsgeschäft haben sich die Erträge sogar verdoppelt. Auch im Emissions- und Beratungsgeschäft liefen die Geschäfte gut, die Umsätze legten um 15 Prozent zu. Insgesamt konnte die Investmentbank dadurch ihre Einnahmen um 43 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro steigern.“