Viele Fernzüge der Deutschen Bahn werden mit Mängeln gefahren

Ein ICE auf einer DB-Trasse.
Ein ICE auf einer DB-Trasse (Symbolbild). Quelle: Pixabay

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion musste die Bundesregierung früher oder später antworten. Mitglieder und Mandatsträger der FDP wollten wissen, wie viele IC- und ICE-Züge noch funktionieren.

Die Antwort der Merkel-Regierung aus Minister von CDU, CSU und SPD fiel erschreckend aus. Die „Bild“ (20.8.2019) berichtet: “ Neue Schock-Zahlen von der Bahn: Der Anteil ‚völlig störungsfrei‘ fahrender ICE und IC-Züge lag im ersten Halbjahr 2019 durchgehend bei weniger als der Hälfte alle bereitgestellten Züge!“

Nach Angaben der Bundesregierung habe laut „Der Newsticker“ (21.8.2019) „der Anteil der störfreien Fernzüge 39 Prozent im Januar 2019 betragen, jeweils 43 Prozent im Februar, März und April 2019 und 46 Prozent im Mai. Im Juni seien 38 Prozent vollständig funktionsfähige Fernzüge gezählt worden.“

Torsten Herbst, Verkehrspolitiker der FDP, kritisierte, dass die Bahn „ihren eigenen Qualitätsanspruch nicht erfüllen“ könne. „Gesperrte Toiletten, defekte Türen und Steckdosen oder ausgefallene Bistrotechnik – das alles ist für Reisende ein Ärgernis“, so der FDP-Politiker weiter. Eine Bahn-Sprecherin teilte auf Anfrage mit, alle von der Bahn eingesetzten Züge seien „für den Betriebseinsatz mit Fahrgästen sicher“.

Laut „Stuttgarter Zeitung“ (21.8.2019) gehe aus der Statistik nicht hervor, „um welche Defekte es sich genau handelte, und ob sie größere Einschränkungen für die Passagiere bedeuteten. Weiter heißt es: „‚Die von der DB gemessene ‚technische Verfügbarkeit bei Erstbereitstellung‘ dient der internen Steuerung und berücksichtigt selbst kleinste technische Einschränkungen‘, teilte die Bahn am Mittwoch mit. ‚Daher wird ein Zug mit einem einzigen kleinen Fehler schon als ‚eingeschränkt‘ gezählt, obwohl es keine oder nur sehr geringe Einschränkungen in der Nutzbarkeit des Zuges gibt.‘ Schon eine defekte Reservierungsanzeige führe zu dieser Einstufung.“

In „Neue Presse“ (21.8.2019) wird darauf hingewiesen, dass sich „im Vergleich zum Vorjahr … der Anteil der störungsfreien Züge indes deutlich erhöht“ habe. „Laut Medienberichten vom Dezember fuhr damals nicht einmal jeder vierte Fernzug völlig fehlerfrei.“

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