Berlin, Deutschland (Weltexpress). Für die Ultras auf der Waldseite beim 1. FC Union Berlin bringe ich seit Jahren durchaus gewisse Sympathien auf. Als sie allerdings unlängst ein Spruchband mit der Aufschrift „Hurensohn“ aufrollten, um den Milliardär und Hoffenheim-Geldgeber Dietmar Hopp zu diffamieren, fand ich das schon ein bisschen peinlich.
Solche Attacken werden dem Niveau der Union-Fans nicht gerecht. Wie schnell man sich in Peinlichkeiten verstricken kann, zeigt die gegenwärtige Pandemie mit dem Corona-Virus. Ausgerechnete der „Hurensohn“ kann jetzt mit seiner Tübinger Firma „CureVac“ die Welt retten. Dort wird nämlich ein Impfstoff gegen den Coronavirus (Covid-19) entwickelt.
„Wenn alles gut geht, steht der Impfstoff vielleicht im Herbst zur Verfügung“, schaut der 79-Jährige Hopp nach vorn. Natürlich gehört Hopp zu den mächtigen Geldmännern dieses Landes. Doch ganz offensichtlich lässt er seine Heimat nicht in Stich, auch wenn USA-Präsident Donald Trump mit großen Geldbeträgen winkt.
„Es kann gar nicht sein, dass eine deutsche Firma einen Impfstoff entwickelt und dieser von den USA exklusiv genutzt wird. Das war für mich keine Option“, sagt Hopp bestimmt.
Ob sich die Autoren des „Hurensohns“ jetzt zumindest ein bisschen unwohl fühlen? Vielleicht stimmen die Ultras sogar mit dem Milliardär überein, wenn er bei „Sport 1“ sagt: „Eine EM muss abgesagt werden und kann im nächsten Jahr gespielt werden, das hätte den Vorteil, dass es keine Klub-WM gäbe, dieses Turnier wäre in meinen Augen überflüssig.“