Berlin, Deutschland (Weltexpress). In Jerusalem, Athen und Nikosia machen sich die Regierenden ernsthaft Sorgen, dass Truppen der Türken nun auch für Türkisch Tripolitanien in den Krieg ziehen.
Unter der Überschrift „Griechenland, Israel und Zypern gegen türkischen Militäreinsatz in Libyen“ wird in „Reuters“ (3.1.2020) mitgeteilt, dass „die drei Staaten in einer gemeinsamen Erklärung“ betonen würden, dass durch ein Eintritt der Türken in den Krieg um Tripolitanien „nicht nur eine Eskalation der Lage in dem Land“ drohe, sondern „auch die Stabilität der gesamten Region … in großer Gefahr“ sei.
Vermutlich sehen sie auch ihr Profit-Projekt in Gefahr. In „Mitteldeutsche Zeitung“ (2.1.2020) heißt es unter „Drei Mittelmeerstaaten unterzeichnen Gas-Pipeline-Abkomme“, dass „Zypern, Griechenland und Israel … heute in Athen ein Abkommen für den Bau der Mittelmeer-Gas-Pipeline Eastmed“ unterzeichnet hätten.“ Alle drei Staats- und Regierungschefs nahmen „an der feierlichen Zeremonie“ teil.
Durch die Eastmed genannte Pipeline wollen Israelis Erdgas nach Europa liefern.
In der „Tagesschau“ (3.1.2020) der ARD kommentiert Karin Senz unter „Libyen-Einsatz der Türkei – Goldrausch im Mittelmeer“: „Mit einem Militäreinsatz in Libyen will Präsident Erdogan den türkischen Einfluss in der Region stärken. Und er will Zugriff auf Bodenschätze im Mittelmeer. Doch da ist er nicht der einzige.“
Auf jeden Fall scheint die türkische Bourgeoisie unter Erdogan nicht gewillt, beim Gasrausch im östlichen Mittelmeer außen vor zu bleiben. Die Türken wollen weniger Türkisch-Tripolitanien, aber vielmehr ein großes Stück vom Gaskuchen. Das ist seit Monaten offensichtlich.