Eine junge Frau (Erica Linz) besucht eine Zirkusvorstellung und verliebt sich auf der Stelle in den Trapezkünstler (Igor Zaripov). Nur fällt der leider runter, geradewegs durch den Boden und die junge Frau, wie könnte sie auch anders, springt ihm hinterher. Sie landet in einer fremden Welt, aber der Artist ist nirgends zu sehen. Sie macht sich auf die Suche nach ihm und durchquert dabei verschiedene Traumwelten – stets mit großen, staunenden Augen.
Die verschiedenen Traumwelten stammen aus sieben überaus erfolgreichen Programmen des Cirque du Soleil, darunter „O“, „Mystère“ und „Love“. Man hat jedoch keinem, weder dem Zuschauer noch den einzelnen Shows, einen Gefallen damit getan, sie mit einer derart schwachen Rahmenhandlung zu verbinden. Träume müssen keinen Sinn machen, aber wenn sich Weltmusik mit den Beatles und irgendwelche Wilden sich mit Wasserkreaturen abwechseln, dann ähnelt das eher einem sehr unruhigen Schlaf. Dazu kommt der immer stärker werdende Wunsch, die junge Frau mal zum Augenarzt zu schicken.
Man könnte das unharmonische Durcheinander sogar verzeihen, wenn der Film einen – insbesondere durch die 3D Technik – zum atemlosen Staunen bringen würde. Doch so beeindruckend die Leistungen der Artisten sind, es ist einfach viel zu dunkel auf der Leinwand. Bei dem Kampf an der Steilwand geht so der halbe Effekt flöten. Auch der Eindruck der räumlichen Tiefe stellt sich oft nicht ein. Wirklich gelungen ist nur der gemeinsame Auftritt des Artisten und der jungen Frau am Ende.
Cirque du Soleil: Traumwelten 3D ist ganz nett, aber auf „ganz nett“ baut man keine fast 30jährige Erfolgsstory auf. Der Film ist kein Ersatz für den Besuch einer Cirque du Soleil Vorstellung, aber vielleicht vermag er zu gefallen, wenn man seine hohen Erwartungen im Vorfeld extrem herunterschraubt.
Cirque du Soleil: Traumwelten 3D (USA, 2012); Verleih: Paramount; Filmlänge: 91 min; Regisseur: Andrew Adamson; Besetzung: Igor Zaripov; Erica Linz; FSK: 6; Kinostart: 7. Februar 2013 (Deutschland).