Fünfzig Jahre Raumfahrt sind erst der Anfang”¦ – YURI ´S NIGHT kommt am 12. April zum 50-jährigen Jubiläum erstmals nach Frankfurt

Ihm zur Seite der russische Generalkonsul Vladimir Lipaev, Olga Wilms als Vertreterin des MK Verlages, des größten russischen Verlagshauses, und Reinhard Fröhlich, der für die IHK Frankfurt deren Unterstützung bekräftigte, die nicht nur finanzieller Art ist, sondern auch eine Veranstaltung einschließt. Denn für die IHK hat dies Thema mit dem in Deutschland schon länger unterwertigen Ansehen der Ingenieure zu tun, für die Deutschland einst berühmt war und für deren öffentliche Wertschätzung und hervorragende Ausbildung die IHK wie für andere technische Berufe mehrere Aktionen plant. Aber auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beteiligt sich, denn es wird auch ein „Astronautenhearing“ stattfinden.

Erst einmal erläuterte aber Veranstalter Jürgen E. Aha die historischen Hintergründe, die vor zehn Jahren dazu führten, daß die Vereinten Nationen den seit 1962 innerhalb des Warschauer Paktes bestehenden „Tag des Kosmonauten“ am jeweiligen 12. April weltweit zu übernehmen. Inzwischen haben schon in 220 Städten in 61 Ländern solche Nächte stattgefunden, die von einer einzigen Stelle nach Prüfung des Veranstaltungskonzeptes die Erlaubnis zum Feiern erhalten hatten, was bedeutet, daß Yuri’s Night die einzig länderübergreifende Veranstaltung unter einem Markenzeichen ist.

In Frankfurt am Main gab es diese Nach noch nie, weshalb es ein besonderer Auftakt ist, daß das 50 Jahre Jubiläum hier stattfindet, das übrigens dieses Jahr 30 Jahre Space Shuttle einschließt und mit viel Aussicht auf Erfolg sich in den Folgejahren wiederholen kann. Jürgen Aha ging auch auf die veränderten Rahmenbedingungen ein, die die Welt- und Raumfahrt ja aus der quasi militärischen Vorherrschaft und politischen Konkurrenz Kommunismus und Kapitalismus befreiten und zudem derzeit eine neue Qualität gewinnen, indem Private -für noch sehr viel Geld – mit einer Raumfähre unsere Erde umrunden können. Er verglich die gegenwärtige Situation mit der der Luftfahrt um 1910, als noch kein Mensch ahnte, daß Flugzeuge Massentransportmittel werden, was sie nun schon sehr lange sind

Das Konzept von EQUIPE für Frankfurt, dessentwegen der Standtort Akzeptanz fand, zeichnet sich erst einmal dadurch aus, daß an mehr als zehn Örtlichkeiten in der Innenstadt Veranstaltungen stattfinden, die im Rahmen des breiten Spektrums Welt- und Raumfahrt Verschiedenes anbieten und zeitlich so liegen, daß man auch an mehreren Ereignissen hintereinander teilnehmen kann. Diese Vielfalt gab es noch nie und Sinn dessen ist es, mehr als nur die Filmfreunde anzuziehen, wobei das Cinestar mit dem Internationalen Space Film Festival im Mittelpunkt stehen wird, dessen Programm wir unten unter Info abdrucken.

Generalkonsul Vladimir Lipaev zeigte sich bestens informiert über das bahnbrechende Ereignis vor 50 Jahren, im Unterschied zu 25 Prozent seiner Landsleute, die das Datum der ersten bemannten Raumfahrt, noch dazu durch einen Russen, nicht nennen können. Mit Recht vermutet er, daß diese Zahlen außerhalb Rußlands weit höher liegen. Auch ihn verblüfft, wie schnell aus dem Superereignis die Routine des Alltags wurde und heute transnationale Raumflüge zu wissenschaftlichen Zwecken stattfinden und die private Raumfahrt am Anfang steht.

Lipaev war so ins Thema eingestiegen, daß er nicht nur an die Hündin LAIKA erinnerte, das erste Lebewesen im Weltraum, deren Tod man in Kauf nehmen mußte, weil man sie nicht auf die Erde zurückbekam. Auch nach dem erfolgreichen Gagarin 1961 sind immerhin noch 13 Astronauten tödlich verunglückt. Der Generalkonsul las dann die Worte vor, die Yuri Gagarin zu seinem Erlebnis, die Erde von außerhalb zu sehen, verfasste. Auch mitten in den Zeiten des kalten Krieges sprach er davon, „wie schön unser Planet ist“ und daß die Erdenbewohner ihn gemeinsam bewahren und schützen müssen, aber nicht zerstören dürfen. Das sei übrigens das Übereinstimmende bei allen Raumfahrten, daß die Astronauten ein neues Gefühl für die Einheit auf der Erde gewönnen, was ganz neue Perspektiven für die private Raumfahrt schaffe.

Olga Wilms erläuterte die nicht so bekannte Situation von russischen Zeitungs- und Zeitschriftenverlage und ihren Ablegern in Deutschland. Der größte seiner Art, der MK Verlag wird mit seinen vielfältigen Medien über das Ereingis der Yuri’s Night weltweit berichten. Sie hatte Kopien der Zeitungsausgabe vom 13.4. 1961 aus dem MK-Verlag mitgebracht, in der vor 50 Jahren der Weltraumflug gefeiert wurde. Bleibt noch die Frage, warum EQUIPE die Veranstaltung unbedingt in Frankfurt haben wollte, während die bisherigen deutschen Astronautenfeste am 12. April in sechs anderen bundesrepublikanischen Städten stattfanden.

Natürlich legt Frankfurt auch wegen der internationalen und nationalen hervorragenden Verkehrsverbindung zu Luft und zu Erde nahe. Auch das Europäische Raumfahrtzentrum ESOC in Darmstadt liegt vor der Tür und Frankfurt selbst hat wie Darmstadt ebenfalls Schwerpunkte in der Technikausbildung. Was aber weithin unbekannt ist, ist daß am 30 September 1929 der Auto- und Raktentenpionier Fritz von Opel als erster Mensch mit einem feststoffrakentenbetriebenen Fluggefährt auf dem Frankfurter Rebstockgelände, nahe der Messe, abgehoben hatte – und auch wieder landete.

Frankfurt am Main ist auch der Geburtsort von Kurt Heinrich Debus, der als Rakentenpionier und spätere Chef des John F. Kennedy Space Center berühmt wurde. Auch der derzeit bekannteste deutsche Astronaut und Direktor des DLR, Thomas Reiter, wurde in der Mainstadt geboren. Und schließlich gab John F. Kennedy in seiner Rede auf dem Römer 1963 erstmals entscheidende Details zur geplanten Mondladung preis.

Vorausgeht Yuri’s Night im April ein Abend in Frankfurt mit Ralf Schätzing, wo er am 4.4. im CineStar seine Multumediasohow LIMIT zeigt. .

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Info:

Im Mittelpunkt des stadtweiten Events steht das erste Internationale Space Film Festival. Auf dem eintägigen Filmfestival werden sechs außergewöhnliche Raumfahrtfilme im prachtvollen CineStar Metropolis- Kino in Frankfurt am Main geboten. Initiator Jürgen Aha: „Ein großes Thema braucht eine große Darstellungsform. Nirgendwo kann man die grenzenlose Dimension der Raumfahrt so gut begreifen wie im Kino. Science Fiction-Filmfestivals gibt es bereits einige, bisher jedoch kein auf reale Raumfahrt bezogenes.“ Im Anschluss an die Aufführung stehen Kosmonauten und Raumfahrtexperten für eine Filmbesprechung zur Verfügung. Abschließend trifft man sich an der „YURI ´S BAR“.

Geboten werden seltene Dokumentarfilme, ein Blockbuster und neben der packenden Doku „Die Gagarin Story“ noch eine besondere Rarität: Der ehemals streng geheime „Film Nr.1065“ über Juri Gagarins Erstflug von 1961 wird erstmals in voller Länge gezeigt (russisch ohne Untertitel). Weltpremiere nach 50 Jahren! Aha dankt dem Regisseuren Jürgen Ast, der dieses seltene Artefakt während der Perestroika aus Russland herüberrette. Ast und der Regisseur Christian Frei werden persönlich anwesend sein. Weitere Filme: Freis „Spacetourists“ (Frankfurt- Premiere) und „Fliegerkosmonauten“ von Marian Kiss werden eine große Fangemeinde von Raumfahrtbegeisterten anziehen. Der Darsteller und afghanische Kosmonaut Abdul Momand wird ebenfalls dabei sein.

Das Festival beginnt 12:00 Uhr mittags mit der BBC- Doku- Fiction „Weltraum Odyssee“ und endet um 22:00 Uhr mit „Space Cowboys“. Die atemberaubenden Aufnahmen der US- Space Shuttles sollen hier im Mittelpunkt stehen und an 30 Jahre Space Shuttle erinnern und gleichsam an die geplante Einstellung des Raumfährenprogramms im Jahr 2011.

www.yurisnight-ffm.de

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