Berlin (Weltexpress) – Wie gehabt, muß man da erst einmal sagen. Und man sagt es nicht widerwillig, sondern mit Einverständnis. Weiterhin nimmt nämlich John le Carré mit „Verräter wie wir“ aus dem Ullsteinverlag Platz 1 der Krimibestenliste ein. Wir hatten eine ausführliche Besprechung im Weltexpress gebracht, weil es hier nicht darum geht, daß man vor weltbekannten Autorennamen einen Kotau machen will, sondern zufrieden ist, daß ein ausgewiesener Weltschriftsteller, der zwar Krimis schreibt, diese aber mit politischen Herleitungen versieht und in geschichtlich korrekter Manier niederschreibt, auch einem Krimileser mehr von der Welt zeigt, als es ein herkömmlicher Kriminalroman kann. Der muß sich nämlich mit dem konkreten Fall herumschlagen, während ein so souveräner Schriftsteller wie le Carré ein Welttableau entwirft, in dem es um die Russen geht, das in der neuen Welt wie der alten spielt, aber auch die alte russische UdSSR-Welt als nicht vergangen präsentiert, wo die heutigen Netze so sehr den alten gleichen. Wehe, wenn einer aussteigt oder aussteigen will. Die Motive spielen keine Rolle, sondern die russische Mafia muß erhalten bleiben.












