1. FC Union Berlin holt den 11. Saisonsieg – Bobby Wood trifft jetzt auch mit dem Kopf

Der Trainer des íœbergangs. © Foto: Hans-Peter Becker
Da bot das Spiel über einige Phasen ansehnlichen Fußball. Der einzige Treffer der Partie fiel in der 27. Minute. Torschütze – wer konnte es nur sein? – Bobby Wood. Der Angreifer war mit dem Kopf zur Stelle. Felix Kroos trat vorher einen Eckball, den Michael Parensen verlängerte, eben auf den völlig freistehenden Bobby Wood.

Zuvor hatten die Gastgeber bereits in der 18. und 22. Spielminute Riesenchancen auf den Führungstreffer. Die Gäste hätten zudem durch Marc Schnatterer in der 32. Minute fast den Ausgleich erzielt. Der Ball landete knapp hinter der Torlatte auf dem Außennetz. Kurz vor der Halbzeitpause war Heidenheims Kapitän Marc Schnatterer durchgebrochen, Zweikampf mit Toni Leistner im Strafraum, es sah nach einem Strafstoß würdigen Foul aus. Schiedsrichter Florian Heft ließ weiterspielen und entschied richtig.

Über die zweite Halbzeit müssen nicht viele Worte gemacht werden. Das war nicht wirklich viel. Eine Riesenchance für Heidenheim ergab sich in der 54. Minute, doch Unions Torwart Jakob Busk war mit einer Fußabwehr zur Stelle. Neben vielen Fehlpässen (Passquote bei Heidenheim 68%, Union nur etwas besser mit 71%), stieg auch die Anzahl der Nicklichkeiten. Sören Brandy sah seine 10. Gelbe und ist somit für das kommende Spiel in Nürnberg gesperrt. Kapitän Benjamin Kessel wollte wieder die Führung in der Wertung übernehmen und kassierte seine Gelbe Nummer 11. Insgesamt zeigte der Schiedsrichter 6 Mal den gelben Karton.

Die Stimmung nach dem Spiel war bei den Eisernen natürlich bestens. Das Selbstbewusstsein steigt. In aller Ruhe kann jetzt für die neue Saison geplant werden. In den noch ausstehenden 4 Spielen soll der Tabellenplatz 6 verteidigt werden. 2 Heimspiele stehen noch aus, gegen Bochum und am letzten Spieltag kommt der wohl zukünftige Erstligist SC Freiburg.

Der Trainer des Übergangs. © Foto: Hans-Peter BeckerHinter den Kulissen wird eifrig am neuen Kader gebastelt. Der zukünftige Trainer ist ja bereits gefunden. Steht die Frage, wird Bobby Wood bleiben? Eigentlich zu gut, um dauerhaft in der 2. Liga zu spielen. Er ist zu Union gewechselt, weil es hier ernsthafte Ambitionen gibt, aufzusteigen. Warum nicht mit Bobby Wood? Fragen nach seiner Zukunft mag er nicht konkret beantworten. Jetzt ist er erst einmal froh in Berlin zu sein. Mal abgesehen von seinem Kurzgastspiel bei Erzgebirge Aue ist der 1. FC Union der erste Verein, von dem er das volle Vertrauen bekommt und dem er es zurückzahlt. „Mein Ziel ist die Copa America und ein gutes Abschneiden mit dem 1. FC Union. Im Moment zählt nur die aktuelle Saison.“

Jürgen Klinsmann, der National-Trainer der USA wird aufmerksam die Spielberichte des 1. FC Union verfolgen. Über den zukünftigen Trainer der Eisernen, Jens Keller sagte Wood nur, dass „sehr viel gutes über ihn zu hören ist.“ Sicher würde Jens Keller ihn gern zum Bleiben überreden wollen. Bobby Wood ist aktuell nach Damir Kreilach der Spieler mit den meisten Einsatzminuten. Von den 30 bisher absolvierten Saisonspielen war Bobby Wood bei 28 davon im Einsatz. Mit einer Körpergröße von 1,80 ist er der Typ wuchtiger Mittelstürmer, dabei mit einer sehr guten Grundschnelligkeit ausgestattet. Erstaunlich, dass er erst im 30. Saisonspiel, gegen Heidenheim seinen ersten Kopfballtreffer erzielte.

Während den Eisernen zu wünschen ist, dass Bobby Wood ein Eiserner bleibt, ist diese Frage bei Felix Kroos, der Leihgabe von Werder Bremen, nicht so einfach zu beantworten. Seine Leistung gegen Heidenheim war eher bescheiden. Zusammen mit Dennis Daube spielte auf der sogenannten Doppelsechs. Er wurde geholt, um den Spielaufbau zu verbessern. Er verfügt über eine sehr gute Schusstechnik. Bei den Eisernen ist er komplett für alle Situationen der „ruhenden Bälle“ verantwortlich. Hätte er diese Funktion nicht inne, im Spiel gegen Heidenheim wäre er fast nur durch Fehlpässe aufgefallen. Von einem Spieler seiner Qualität muss da für den Spielaufbau mehr kommen.

Verlängert wurde der Vertrag mit dem zur Zeit dienstältesten Unioner Michael Parensen. Sein neues Arbeitspapier läuft bis 2018. Der Defensivspezialist war gegen Heidenheim einer der auffälligsten Akteure. Er spielte als linker Außenverteidiger in der Vierer-Abwehrkette. Von allen Akteuren auf dem Platz hatte er mit 83 die meisten Ballaktionen, lieferte 4 Torschussvorlagen und gewann 92% seiner Zweikämpfe. Beharrlicher Fleiß zahlt sich aus. Er ist auf dem besten Weg ein „eiserner Kultkicker“ zu werden.

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