Ein Wuppertaler wird Präsident der Jury des Wettbewerbs der 68. Berlinale

Tom Tykwer
Tom Tykwer mit Ehefrau Marie Steinmann auf der Berlinale im Februar 2017 in Berlin. Foto: Martin Kraft (photo.martinkraft.com), Bild unter der freien Lizenz CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Manche mögen Tom Tykwer für einen Weltenbummler halten, andere für einen Berliner, doch als im Wonnemonat Mai 1965 in Wuppertal geborener Wonneproppen nennen wir den Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Komponist rund um Film und Fernsehen Wuppertaler.

In einer Pressemitteilung teilte heute die Internationalen Filmfestspiele Berlin mit, dass Tom Tykwer zum Jury-Präsident der 68. Internationalen Filmfestspiele Berlin, die vom 15. bis zum 25. Februar 2018 in Berlin stattfinden wird, ernannt wurde. Noch-Berlinale-Direktor Dieter Kosslick begründete die Entscheidung damit, dass „Tykwer einer der profiliertesten deutschen Regisseure“ sie und er „sich auch auf internationalem Parkett als großer Filmkünstler etabliert“ habe.

Lola rennt

Tykwer schaffte seinen Durchbruch vor allem mit dem Film „Lola rennt“, in der Franka Potente, mit der Tykwer liiert war, als Lola durch Berlin lief.

Er habe zudem „in einer Vielzahl filmischer Genres sein herausragendes Talent und seine innovative Handschrift gezeigt“, meinte Kosslick, der sich sicher ist, „einen großartigen Jury-Präsidenten für die Berlinale 2018 gewonnen“ zu haben. Tykwer ist gerade für den Glotzenboulevardschrott „Babylon Berlin“ als Regisseur verantwortlich.

Tykwer tingelt

Auf der Berlinale war Tykwer mit bessern Beispielen seiner Schaffenskraft bereits sechs Mal seit dem Mauerfall dabei. Laut Berlinale-Pressemitteilung vom 2. November 2017 zum ersten Mal 1992 mit sein Kurzfilm „Epilog“ in der Sektion Panorama. „Mit ‚Heaven‘ (2002) und ‚The International‘ (2009) eröffnete Tykwer zweimal die Filmfestspiele. Des Weiteren präsentierte er auf dem Festival den Kurzfilm ‚True‘ (2004) sowie die Filmprojekte ‚Deutschland 09′, ’13 kurze Filme zur Lage der Nation‘ (2009) und ‚Rosakinder‘ (2013), die jeweils in Kollaboration mit anderen deutschen Regisseur*innen realisiert wurden.“

Tykwer, der in Berlin weniger Philosophie studierte als vielmehr Film vorführte, soll sich als von Kosslick & Co. Auserwählter angeblich freuen. Von der Berlinale-Presse wird er wie folgt zitiert: „Die Berlinale ist seit jeher mein Lieblings- und mein Heimatfestival und hat mich bereits zu Beginn meiner Arbeit als Filmemacher unterstützt. Wir haben eine tolle und vielseitige gemeinsame Geschichte. Jetzt freue ich mich auf zwei konzentrierte und lustvolle Kinowochen mit der Jury.“

Und Kosslick kann nicht mehr

Von den „lustvollen Kinowochen“, von einem Lust-und-Laune-Festival haben wir die Nase voll. Nach über 20 Jahren mit dem Engländer Moritz de Hadeln brachte Dieter Kosslick zwar frische Lust und Laune, doch er kann offenbar nicht mehr als das. Wir haben – und wir wiederholen uns gerne -: genug. Wir hoffen auf eine sozial- und gesellschaftskritische Berlinale. Das war sie sehr selten und das wird sie nächstes Mal sicherlich auch nicht.

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