Attacke auf ein Gemälde aus dem Frankfurter Städel in Bilbao – Die Ausstellung „Das Goldene Zeitalter. Holländische und flämische Meisterwerke aus dem Städel Museum“ im Guggenheim Museum Bilbao machte einen wild

Jan Victors, 1620-1676, Boas übernimmt das Erbe Eli Melechs (1651-53)

Der offenbar geistig verwirrte Mann – der den Angriff selbst als Kunstaktion bezeichnete – attackierte die Gemäldeoberfläche mit einem ca. 3 cm langen Messer. Jedoch war ein Wärter zur Stelle, der dem Angreifer in den Arm fiel, weshalb die Leinwand nur geringfügigen Schaden in Form von sechs Kratzern in der Malschicht und einem ca. 3 cm langem Schnitt durch die Leinwand des Bildes nahm. Da die Restauratoren des Hauses – die Verletzung eines ausgeliehenen Gemäldes gehört zu den Aplträumen von Kuratoren und Museumsdirektoren – sofort sich der „Wunden“ annahmen, gilt als sicher, daß nach erfolgter Konservierung und Restaurierung des Gemäldes keine Schäden auf der Maloberfläche zurückbleiben.

Der Angreifer – selbst Kunststudent – konnte der Polizei übergeben werden, wobei, wenn er tatsächlich geistig verwirrt ist, er weitergereicht wird. Noch bis zum 23. Januar 2011 zeigt die aktuelle Ausstellung im Guggenheim Museum Bilbao rund 130 hochrangige Werke der holländischen und flämischen Malerei des 17. Jahrhunderts – des so genannten „Goldenen Zeitalters“ – aus der Sammlung des Städel Museums und präsentiert damit eine der glanzvollsten Epochen der europäischen Kunst. Bislang haben bereits rund 50.000 Besucher die Städel-Meisterwerke Ausstellung im Guggenheim Bilbao gesehen.

Die Ausstellung ist Teil des Bildertourismus durch die Welt, da die sonst im Städel hängenden Werke derzeit keine Heimat haben, denn das Städel wird in großem Stil um- und ausgebaut. Statt nun in den Depots im Verborgenen zu blühen oder auch zu schmachten, hat das Städel das gemacht, was derzeit viele machen, und seine Bilder auf Reise geschickt. Bilbao ist dabei nur die Kurzstrecke, denn Städelbilder waren sogar schon in Australien.

www.staedelmuseum.de

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