Yankee-Imperialismus auch in den VSA – Nancy Pelosi (DP) will Statuen von Konföderierten aus dem Kapitol entfernen lassen

Nancy Pelosi (RP), Sprecherin des Repräsentantenhauses in Washington, VSA, (2019). Quelle: Official portrait of Speaker of the House Nancy Pelosi, photographed January 11, 2019 in the Office of the Speaker in the United States Capitol.

Washington, VSA (Weltexpress). In den Vereinigten Staaten von Amerika (VSA) scheint der Kulturkampf voll entbrannt. Offensichtlich bricht er an alten Wunden, die über die Jahrzehnte vernarbten, wieder auf: Nordstaaten gegen Südstaaten. Der Freiheitskrieg, auch Sezessionskrieg genannt, der im Laufe des Krieges von Kapitalfraktionen um einen Krieg gegen Rassismus und für Sklavenhaltergesellschaft stilisiert wurde.

Richtig ist, dass die Industriellen, die es vor allem im Norden gab, billige Lohnarbeiter für ihre Fabriken brauchten, während diese vor allem im Süden in der Landwirtschaft als Leibeigene tätig waren. Wären diese frei, so das Kalkul der Kapitalisten, würden sie sich für mehr Lohn und einen Arbeitsplatz bei ihnen entscheiden.

Die Konföderierten wollten vor allem Unabhängigkeit und Freiheit von Washington, also Sourveränität der Bundesstaaten, die vom Zentralstaat immer weniger gewährt wurden. Der Zentralstaat vertrat eine Politik der Schutzzölle, die zulasten vor allem der Konföderierten ging beziehungsweise gegangen wäre. Im Süden wurden Industrieprodukte eingekauft und die Preise dafür stiegen und wären weiter gestiegen, was zu einem Abstieg der Südstaaten geführt hätte.

Außerdem wollten die Fabrikanten im Norden nicht die Kunden im Süden verlieren, die benötigte Industrieprodukte auch in Europa kauften.

Der langsame Beginn der Industrialisierung im Süden brachte bei den Fabrikaten dort übrigens ebenfalls die Forderung nach einem freien Arbeits- statt Sklavenmarkt mit Leibeigenen hervor. Auch aus deren Sicht kämpften die Konföderierten für ihre Freiheit und Unabhängigkeit, weswegen der Krieg ein Unabhängigkeitskrieg gewesen sei, kein Bürgerkrieg.

Nancy Pelosi (PD) wolle als Sprecherin des Repräsentantenhauses der VSA nun „elf Denkmäler, die Führer der Konföderierten Staaten und Soldaten aus dem Bürgerkrieg ehren, unverzüglich aus dem Kapitol entfernen lassen“, teilte „Reuters“ (11.6.2020) mit. Dazu heißt es unter der Überschrift „Pelosi will konföderierten US-Statuen aus dem Kapitol entfernen lassen“, dass Pelosi behaupte, dass die Statuen „eine Hommage an Hass“ seien und „nicht an unser Erbe“.

Dass „zu den konföderierten Statuen im Kapitol, das eine große Anzahl von Denkmälern für Persönlichkeiten der amerikanischen Geschichte aufweist“, auch „General Robert E. Lee und Jefferson Davis, der der Präsident der Konföderation war“, gehören, das wird auch erwähnt.

Allerdings wird nicht geschrieben, dass die Entfernung dieser Statuen aus dem Kapitol für viele VS-Amerikaner einer Kriegserklärung gleichkommt. Wenn einer den Hass in den VSA schüre, dann Pelosi, heißt es nicht nur im Dixieland und also in den Staaten, die einst zu den Konföderierten Staaten von Amerika gehörten, sondern auch und vor allem im mittleren Westen, wo der evangelikale Protestantismus zuhause ist, weswegen diese Region der VSA auch als Bible Belt gilt. Der Bibelgürtel erstreckt sich nicht nur über die konföderierten Staaten, über die Südstaaten, sondern in den Norden und Westen.

Nebenbei bemerkt wurden diese Gebiete von den Konföderierten Staaten von Amerika beansprucht und als ihr politisches Territorium proklamiert, obwohl sie nicht direkt unter ihrer Herrschaft und Macht standen, sondern unter der in Washington konzentrierten des Yankee-Imperialismus.

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