Logisch und verständlich ist sicherlich: Von der Anschaffung in jungen Jahren bis zur Nutzung im hohen Alter – Wohneigentum bietet Unabhängigkeit und ist darüber hinaus eine krisensichere Vermögensanlage. So lautet ein Fazit eines Forums der BHW Bausparkasse, auf dem Finanzexperten, Architekten und Soziologen die wichtigsten Aspekte rund um die Immobilie beleuchteten.
Selbst genutzte Immobilien sind bis heute die einzige Form der Altersvorsorge, die bereits in der Ansparphase einen vollen Zusatznutzen bietet. „Mit diesem ’Doppel-Effekt’ überholt die Immobilie alle anderen Vermögensanlagen“, erklärt Dr. Michael Meyer, Vorstandsvorsitzender der BHW Bausparkasse. So konnten Ein- und Zweifamilienhäuser zwischen 1974 und 2004 eine durchschnittliche Rendite von 7,38 Prozent erwirtschaften und rangieren damit nur knapp hinter Aktien (8,31 Prozent) und vor festverzinslichen Wertpapieren (7,36 Prozent), Gold (4,68 Prozent) oder dem Sparbuch (4,13 Prozent).
Doch bleiben selbst genutzte Immobilien auch im neuen Jahrtausend zukunftssicher? Wirkt sich der Bevölkerungsschwund in Deutschland negativ auf Nachfrage und Preise im Immobilienmarkt aus? Aktuelle Statistiken weisen in eine andere Richtung: „Trotz der sinkenden Bevölkerungszahl ab 2012 steigt die Wohnflächennachfrage bis 2030“, so Dietmar König, Leiter Produktmarketing der BHW Bausparkasse. Ein Grund dafür ist die weiterhin wachsende Zahl von Haushaltsgründungen nicht zuletzt durch den „Single-Trend“. Und das ist ein völlig neuer Aspekt. So meint König: „Selbst 2050 liegt die Wohnflächennachfrage immer noch rund vier bis fünf Prozent über dem heutigen Niveau.“
Wer es Spitz auf Knopf ausrechnet, dem wird klar, dass man mit Wohneigentum tatsächlich Geld sparen kann. Die eigenen vier Wände sind für ihre Besitzer wahre Sparschweine, wie neue Untersuchungen des unabhängigen Forschungsunternehmens empirica AG zeigen. Wirtschaftswissenschaftler haben analysiert, wie sich das Geldvermögen junger Mieter im Vergleich zu Eigentümern selbst genutzter Immobilien entwickelt. empirica-Experte Dr. Reiner Braun betonte auf dem BHW-Forum: „Auch wenn Mieter und Immobilienbesitzer nahezu identische Einkommen haben, besitzen die Wohneigentümer kurz vor ihrem Ruhestand fast doppelt so viel Geldvermögen, weil sie sich frühzeitig und freiwillig in eine ’Zwangssparsituation’ begeben haben.“ Tatsache ist jedoch, mit diesem Projekt früh genug zu beginnen.
Die aktive Gestaltung der Zukunft nach dem Motto: „Je früher, desto besser“ ist sicherlich ein richtiger Schritt in die richtige Richtung.
Wichtig für den Werterhalt einer Immobilie sind angesichts der rapide steigenden Öl-, Gas- und Strompreise all jene Modernisierungs-Maßnahmen, die zur Energie-Einsparung und Nutzung alternativer Energieformen führen. Während moderne Energiesparhäuser mit einem Jahresverbrauch von unter 40 kWh/m2 auskommen, benötigt der Gebäudebestand in Deutschland im Durchschnitt noch das Achtfache an Energie, leider im Moment Tendenz steigend. Hoffnungslose Fälle? Im Gegenteil! „Fast jeder Altbau lässt sich zu auf minimalen Energieverbrauch umbauen – je früher, desto besser“, rät der Münchner Architekt Florian Lichtblau.
Es gibt immer mehr ältere Menschen, die möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen möchten. „Schon heute sind es etwa drei Viertel aller Ein anderer Handlungsbedarf leitet sich direkt aus der demografischen Entwicklung ab: Es 90-Jährigen“, so der Zukunftsforscher Prof. Dr. Horst W. Opaschowski. „Im Jahr 2020 werden die meisten 80- und 90-Jährigen in eigenen Wohnungen und selbst gewählten Hausgemeinschaften leben und nicht etwa in Altersheimen.“ Dafür sorgen auch die immer neuen Wohn-Hilfsmittel wie ilfsmittel. Gemeint ist der frühzeitig begonnene altersgerechte Umbau in der Dusche ohne Schwelle, im bad überhaupt, die Überlegungen, wie man Stufen möglicherweise verhindern oder mit Hilfsmitteln überwinden kann. Gerade Altbauten sind da für die immer älter werdende Generation eine Herausforderung. Allerdings sollte man früh genug mit diesen später sicherlich notwendigen Umbaumaßnahmen beginnen, denn das ist nicht immer einfach und anstrengend. Och fit genug, und schon ist alles für die „älter werdenden Knöchelchen“ richtig umgebaut. Wer gesund bleibt und dennoch nicht mehr die Fitness und Frische der jugendlichen Jahre genießt -und das ist normal-, der kann sich dann an seinem altersgerechten Eigentum noch lange erfreuen.
Viele jüngere Paare denken schon zeitig an das Alter und tun gut daran. Denn wenn gleich beim Bau eines Hauses an die Zeit in ferner Zukunft gedacht und danach gebaut wird, benötigen später keine Kosten für notwendig werdende Umbaumaßnahmen. Das spart Kosten und Arbeit und Ärger.
Immobilienbesitzer aller Generationen können sich also auf eine Zukunft in den eigenen vier Wänden freuen und sie aktiv gestalten! Eine Herausforderung auch für innovative Planer wie die Berliner Architektin Insa Lüdtke. Ihr Credo für das generationsübergreifende Wohnen in einer Gesellschaft des langen Lebens: Grundsätzlich umdenken! Weg von „altengerechten Einbauten“ hin zu der Wohlfühl-Einsicht „Was für alte Menschen gut ist, ist für alle gut!“ – auch für Familien mit kleinen Kindern. Und da liegt sie völlig richtig: Denn für kleine Kinder ist beispielsweise das Treppensteigen oft genauso mühsam wie für Oma oder Opa. Das gilt auch für das „richtige“ Bad: Haltegriffe, wo nötig, rutschsichere Duschen und Badewannen sowie Handwaschbecken in der richtigen Höhe, kindersicher und alterssicher, die Enkelkinder sowie Oma und Opa können sich dann gemeinsam freuen und wohlfühlen. Fazit ist jedenfalls: Die Immobilie ist ein anpassungsfähiges Anlagemodell für viele Generationen.