Wo Corona ist, da ist auch Cognac, aber wo ist der Widerstand?

Cognac und Revolver. Quelle: Pixabay, Foto: Алеся Гладких

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Das schwarze Schaf gibt es in jeder Familie und wenn einer keines kennt, dann aus einem guten Grund. Das gilt auch für den Dorftrottel, obwohl die Wahl desjenigen schon weit weniger eindeutig ausfällt. Je größer die Dörfer, umso größer die Auswahl. In Bezug aus die Anzahl der Bescheuerten in Städten schweigt des Sängers Höflichkeit. Dass ihre Zahl Legion ist, ja, groß vor allem in Großstädten, das ist ein gängiger Gemeinplatz.

Wenn dann aus der dem ganzen Land Massen von Menschen nach Berlin reisen, dann bringen sie – auch das ist eine Binsenwahrheit bei Berlinern – jede Menge Leute mit, die Meschugge sind. Bei Großdemonstrationen und Gegendemonstrationen sind diese Gruppen auf beiden Seiten polizeilicher Absperrungen bestens bei einem Stückchen Blaubeer-Baiser-Kuchen und einen Kännchen Kaffee unter Linden zu beobachten.

Ich sah nicht nur Tausende Tölpel und ein paar Spatzen, sondern auch Zehntausende, die gegen die restriktiven Maßnahmen der Altparteien-Regierung protestierten, auch wenn viele „Widerstand“ riefen. Nun ist Protest immer noch zu sagen, was einem nicht passt, und Widerstand, dafür zu sorgen, dass das, was einem nicht passt, nicht länger geschieht (freue sich, wer`s kennt). Doch das kann noch kommen.

Für Ulrich Schödlbauer scheint ein heißer Herbst nicht ausgeschlossen, wenn er in „Achgut“ (3.8.2020) unter der Überschrift „Berliner Großdemo: Die Parteien wittern Gefahr“ zu Beginn und am Ende schreibt, dass „es … nicht schwer“ falle, „der Republik einen unruhigen Herbst vorauszusagen“ angesichts von Parolen wie „Wir sind die zweite Welle“. Schödlbauer hält die Protestanten vom „Tage der Freiheit“ am 1.8.2020 in Berlin für „ganz normalen Leute“ für eine „Spezies …, von der man demnach ohne großes Risiko behaupten darf, sie sei müde der Diskrepanz zwischen politisch-medialer Panikmache und den allmählich in die Köpfe einsickernden Informationen über das Virus samt Test- und Auswertungspraxen, entsprechend missvergnügt über die offensichtliche Irrationalität der getroffenen Maßnahmen und die damit einhergehenden Einbußen an Lebensqualität und ökonomischer Prosperität.“

Schon nach diesem Satz würde ich den Autor dieser Zeilen gerne auf Kaffee und Kuchen (Donauwelle mit Wiener Melange) einladen. Und für folgenden Satz gibt es noch einen Cognac, vorzugsweise eine Assemblage aus über 100 Jahre alten Cognacs, gerne aus dem Cognac-Haus von Bernard Hine, als krönenden Abschluss eine anregenden Gespräches: „Es sind dies Leute, die von Angstschürern für dumm verkauft werden und nicht länger für dumm verkauft werden wollen. Wer das neue Buch des Mikrobiologen Bhakdi in den Händen dieser Leute gesehen hat, der ahnt, dass hier eine neue Volksbibel umläuft, deren Leser darauf bestehen werden, in einer naturwissenschaftlich informierten und faktenbasiert entscheidenden Republik zu leben und nicht in einem angstflatternden Hühnerstall, in dem Vokabeln wie ‚Covidioten‘ und ‚Coronaleugner‘ den Ton vorgeben und, allen Aufklärungsseiten im Netz zum Trotz, aufgewirbelter Schmutz an die Stelle von Argumenten getreten ist.“

„Covididioten“ und „Coronaleugner“ kommt von den üblichen Verdächtigen in Politik und Presse. Sie wissen schon!

Ob denen, wie mein Kellner zu klagen scheint, „der Arsch auf Grundeis“ geht, das darf allerdings bezweifelt werden. Bisher kühlte sich jeder heiße Herbst früher oder später ab. Auch wenn aus einer Bewegung eine Partei werden sollte, die Alternative ist schon da. Sie sitzt als AfD im Berliner Reichstag. Einer Partei wie „Widerstand2000“ wird es wohl wie den „Piraten“ ergehen. Früher oder später werden die klügsten Köpfe im Orkus des Vergessens verschwinden, die Kader dahinter in anderen Parteien, Organisationen und Institutionen integriert und der Rest vom Schützenfest sucht sein Heil bei den Schafen auf dem Land und gesellt sich zu den Dorfdeppen.

Der Staat des Kapitals ist wehrhaft, auch wenn manche seiner Mitarbeiter wie Warmduscher und Weicheier wirken, seine Integrationskräfte sind für die jungen Protestanten ungeahnte. Nein, groß ändern wird sich nichts, höchstens Personal ausgetauscht, aber nicht entscheidende Positionen.

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