„Wir müssen noch intensiv an uns arbeiten“ – Die letzten zwei Testspiele des FF USV Jena

Julia Arnold, Fussballerin vom USV Jena. © 2020, Foto: Ralf Triesch

Jena, Deutschland (Weltexpress). Eine insgesamt positive Bilanz konnten die Verantwortlichen des FF USV Jena aus den Testspielen der letzten Tage ziehen. Allein am ersten Februarwochenende standen mit RB Leipzig und der U20 des VfL Wolfsburg innerhalb kürzester Zeit zwei starke Gegner auf der Agenda.

„Obwohl die Beine schwer wurden, haben wir gegen Wolfsburg eine Leistungssteigerung gegenüber dem Leipzig-Spiel gezeigt und verdient gewonnen. Vor dem gegnerischen Tor waren wir endlich einmal eiskalt, doch in der Defensive müssen wir uns noch steigern. Zu oft fallen die Gegentore nach individuellen Fehlern. Das wird in der Bundesliga eiskalt bestraft. Wir wollten in den zwei Spielen einiges ausprobieren und vielen Spielerinnen Einsatzzeiten geben. In den zwei Wochen, die uns nun noch bleiben, werden wir im Training nun intensiv weiter an uns arbeiten.“ Für Jenas Trainer Christopher Heck brachten auch diese beiden Begegnungen eine Vielzahl an Erkenntnissen, die nun noch in die gut 2 Wochen Vorbereitung bis zum Start in die Bundesliga einfließen sollen.

Remis gegen Greulich-Elf

Mit einem 2:2-Unentschieden gegen RB Leipzig, seines Zeichens Tabellenführer der Regionalliga Nordost, starteten die Thüringerinnen am Samstag in das Wochenende. In Reihen der Gäste waren einige Akteurinnen mit USV-Vergangenheit angereist. Neben Trainerin Katja Greulich kehrten Madlen Frank, Sophia Löser und RB-Kapitänin Marie-Luise Herrmann an ihre alte Wirkungsstätte zurück.

Die gut 100 Zuschauer mussten sich allerdings gut eine halbe Stunde gedulden, bis sich nennenswerte Toraktionen ergaben. Aus der Distanz hatte Leipzigs bekannteste Spielerin Anja Mittag ein erstes Achtungszeichen gesetzt. Im Anschluss verstärkten beide Teams ihre Offensivaktivitäten. Für die Heimelf kamen Merza Julevic und Vanessa Fudalla einem Treffer nah, die Führung gelang jedoch dem Gast nach einem von Emily Reißmann erfolgreich abgeschlossenen Konter . Nachdem Jenas aufgerückte Defensiv-Spezialistin Jana Sedlackova eine Hereingabe nur knapp neben den Pfosten verlängerte, zeigten die RB-Frauen erneut, wie es besser geht. Lea Mauly baute mit einem überlegten Abschluss die Führung aus. Es sprach für die Moral der USV-Spielerinnen, dass sie dennoch weiter am Drücker blieben und sich auch endlich belohnten. Anna Weiß flankte nach einer gelungenen Kombination von der Grundlinie in den Strafraum, wo Routinier Lisa Seiler das Leder zum 1:2 einnetzte. Bei einem weiteren Versuch wenig später scheiterte Jenas Nummer 17 knapp.

Nach dem Wechsel gelang es der Heimelf immer besser, das Geschehen an sich zu reißen. Logische Konsequenz: Torchancen blieben auf Seiten von RB Mangelware. Den Ausgleich für Jena auf dem Fuß hatten bei gelungenen Abschlüssen Jana Sedlackova (64.)und Merza Julevic (75.). Glücklos blieb auch Rückkehrerin Anja Heuschkel, die kurz vor dem Abpfiff einen Kopfball an die Latte setzte (90.). Das am Ende mehr als verdiente 2:2 besorgte Karla Görlitz mit einem Schuss aus der Distanz.

USV-Sieg beim Comeback von Beck

Einen Tag später bestritt die Heck-Elf einen weiteren Test im Stadion am Zoo in Halle. Dort stand mit der U20 des VfL Wolfsburg der aktuelle Tabellenzweite der 2. Frauen-Bundesliga auf dem Platz, trainiert von Hecks Vorgänger Steffen Beck.

Bei Dauerregen taten sich die USV-Frauen anfangs schwer, zumal die Partie vom Vortrag noch merklich in den Beinen hing. Allerdings zeigten sich die Heck-Schützlinge deutlich effizienter bei der Chancenverwertung. Eine Flanke nutzte die zentral stehende Christin Meyer aus Nahdistanz zur frühen Jenaer Führung. Diese währte jedoch nicht lange. Einmal mehr entstand aus einer missglückten Defensivaktion ein Vorteil für den Gegner. Erelata Memeti bedankte sich mit dem 1:1. Jena verstärkte nun seine Bemühungen in der Offensive und wurde durch den zweiten Treffer von Christin Meyer belohnt. Eine gut aufgelegte Inga Schuldt im USV-Gehäuse sicherte im Nachgang die Halbzeitführung.

Nach dem Pausentee übernahm Jena mehr und mehr die Kontrolle und baute die Führung, erneut durch Christin Meyer, aus. Zwar kam der VfL nochmals zum Anschluss, doch postwendend stellte Vanessa Fudalla mit dem 4:2 den alten Abstand her. Dass es bei diesem Ergebnis blieb, war USV-Keeperin Inga Schuldt zu verdanken. In Minute 82 parierte Jenas Schlussfrau einen Foulelfmeter von Miray Cin.

Spieldaten

FF USV Jena – RB Leipzig 2:2 (1:2)

Tore: 0:1 Emily Reißmann (31.), 0:2 Lea Mauly (38.), 1:2 Lisa Seiler (40.), 2:2 Karla Görlitz (90+2.)

FF USV Jena – VfL Wolfsburg U20 4:2 (2:1)

Tore: 1:0 Christin Meyer (11.), 1:1 Ereleta Memeti (18.), 2:1 Christin Meyer (29.), 3:1 Christin Meyer (55.), 3:2 Ereleta Memeti (65.), 4:2 Vanessa Fudalla (68.)

Einen letzten Test vor dem Start der FLYERALARM Frauen-Bundesliga (16. Februar, 14 Uhr, FF USV Jena – 1. FFC Frankfurt im Ernst-Abbe-Sportfeld) absolvieren die Heck-Schützlinge am 9. Februar. Ab 15 Uhr ist der polnische Tabellenzweite KKPK Medyk Konin im Universitätssportzentrum zu Gast. Der letzte Vergleich endete im Juli 2019 im polnischen Zary mit einem 3:2 für den FF USV Jena.

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