„Wenn Gott eine tödliche Seuche hereinschickt“ – Die Antwort Martin Luthers auf die Anfrage für ein Gutachten des Kollegen Dr. Johann Hess

Das Lutherdenkmal in Wittenberg. © 2017, Foto: Dr. Bernd Kregel

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die Anwort Martin Luthers auf die Anfrage für ein Gutachten des Kollegen Dr. Johann Hess lautet: „Wenn Gott eine tödliche Seuche hereinschickt, dann

1. will ich zu Gott bitten, daß er uns gnädig sei und der  Seuche wehre,

2. danach will ich das Haus lüften,

3. Arznei geben und nehmen,

4. Orte und Personen meiden, wo man mich nicht braucht, daß ich dadurch vielleicht viele andere vergifte und anstecke und ihnen durch meine Nachlässigkeit eine Ursache zum Tode werde.

5. Will mein Gott mich aber bei sich haben, so werde ich mich wohl finden. So habe ich getan, was ich tun sollte, und bin weder an meinem eigenen noch an dem Tod anderer schuldig.

6. Wenn mein Nächster mich aber braucht, so will ich weder Ort noch Person meiden, sondern frei zu ihm gehen und helfen. Siehe, das ist ein recht gottesfürchtiger Glaube, der nicht tollkühn und dumm noch respektlos und dreist ist und Gott nicht versucht.“

Anmerkung:

Zitiert nach CA 1 * 2021, S. 64, Freimund- Verlag, Neuendettelsau.

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