Bambule an der Wuhle – Eisern Union gegen St. Pauli im Berliner Fußball-Stadion An der Alten Försterei

St. Pauli-Fans im Stadion An der Alten Försterei. © Foto: Hajo Obuchoff

Die zu erwartende Bambule an der Wuhle rührt nicht daher, dass die Kicker aus dem fröhlichsten Kiez der Hansestadt in die Kategorie Fanfeindobjekt fallen, wie gewisse Gegner aus anderen Regionen Berlins. Es ist gerade die gewisse Sympathie, die beide Fangruppen anzieht. Dazu kommen Ähnlichkeiten, die beide Vereine verkörpern. Sie sind in ihren Heimatstädten eine Art Underdog im Vergleich zu den Pfeffersack-Vereinen HSV oder Hertha. Außerdem zeichnen sowohl Pauli- als auch Unionfans als äußerst verrückt aus – positiv verrückt. In beiden Lagern wird Fußball pur gelebt, ohne Klatschpappen oder Torjingel und künstlichen Applaus. Dass in beiden Stadion rock ´n roll angesagt ist, anstelle Schmalz- und „Stimmungs“-Gedudel – braucht nicht betont werden. Klar, dass die Unioner ihre Gäste nun nicht vor lauter Seelenverwandtschaft und mit Tränen der Rührung an ihr Herz drücken. Auch umgekehrt gilt das. Aber alle freuen sich auf einen geilen Kick ihrer beiden Mannschaften.

Es ist mal wieder ein Treffen auf Augenhöhe. Sowohl was der Ideenreichtum der Fans als auch die Kickerkunst der Balltreter betrifft. Beide Vereine haben in den vergangenen fünf Saisonspielen acht Punkte auf ihrem Konto versammelt. Ein Sieg würde den Gewinner an der Tabellenspitze kratzen lassen. Im vergangenen Jahr hatte Union insgesamt die Nase vorn. Auswärts war es Torsten Mattuschka, der mit zwei Hammertoren das Remis rettete. Zu Hause siegte Union in einem spannenden Match dann mit 4:2. Auch hier erwies sich Mattuschka als St. Pauli-Schreck, wieder haute er ihnen zwei Tore ein. So ein Spiel möchten die Eisernen heute am liebsten wiederholen. Übrigens scheinen die Paulianer nun einen ähnlichen Kunstschützen in ihren Reihen zu beherbergen: Sebastian Meier setzte am Montag mit seiner ersten Ballberührung den Dresdner Dynamos einen toll getretenen Freistoß ins Netz.

Also, Union sollte gewarnt sein. Doch wie immer das Spiel am Ende ausgehen wird, der letzte Tag des Sommers wird in Köpenick mit viel Gesang und Jubel ausklingen. Dafür sind die Verrückten aus Berlin und St. Pauli bekannt.

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