Und nun der preußische Kaiser: Die Hohenzollerndynastie rückte mit dem Kaiser in der Rheinstadt in den Mittelpunkt , denn schon mit Friedrich Wilhelm IV. kam 1840 ein preußischer Monarch an die Macht, der als „Romantiker auf dem Throne“ das Domprojekt ganz entscheidend mitgefördert hatte. Und so wurde jetzt an die Zeit der großen Feier vor 130 Jahren erinnert, hatte doch 1844 der Dichter Heinrich Heine in seinem „Wintermärchen“ noch gespottet,: „Er wird nicht vollendet, der Cölner Dom”¦“ Heine irrte, denn es dauerte von da an nur noch 38 Jahre, bis das „deutsche Nationaldenkmal“ doch endlich „fertig“ wurde. Und Johann Wolfgang von Goethe durfte in der Dombaugeschichte natürlich auch nicht fehlen, der sich bei seiner ersten Dombaubesichtigung bitte beklagte, dass sich niemand fand, der ihn „aus dem Labyrinth des Geleisteten und Beabsichtigten, der Tat und des Vorsatzes, des Erbauten und Angedeuteten hätte heraushelfen können“. Und dann meinte er noch: „Hier war abermals ein ungeheurer Gedanke nicht zur Ausführung gekommen!“ Auch er sollte sich irren!
Doch so falsch waren die Kritiken nicht, denn vor mehr als 750 Jahren wurde der Grundstein gelegt – ganz fertig geworden ist er eigentlich nie, der Dom, und das gilt bis heute, wenn man an die Schäden, die durch Bomben im Zweiten Weltkrieg entstanden sind und durch Umweltschäden (Saurer Regen und Abgase) heutzutage, irgendwo ist immer ein Gerüst zu sehen. Doch die Rheinländer sehen und sahen das mit Gelassenheit, „irgendwann wird er schon fertig, der Dom, unser Dom!“, so die Rheinländer, die sich gerne auf der Domplatte tummeln und hier, nahe dem Hauptbahnhof, ihren Treffpunkt in der Domstadt finden.
Dennoch gehört der Kölner Dom zu den großartigsten Kirchenbauten der Christenheit. 10 000 Menschen aus aller Welt besichtigen täglich das gotische Meisterwerk und Wahrzeichen Kölns. Der offizielle Name des Doms ist Sankt Peter und Maria. Begonnen mit dem Bau wurde im Jahre 1248 und nach mehr als 600 Jahren wurde er 1880 dann doch fertig gestellt. Der Dom ist seit 1996 Weltkulturerbe der UNESCO und mit der fünfschiffigen gotischen Basilika mit einem dreischiffigen Querhaus die größte Kathedrale Deutschlands. In dieser Bischofs- und Kapitelkirche befinden sich die Gebeine der Heiligen Drei Könige, die somit zu einem Wallfahrtsort wurde. Beeindruckend ist der Goldene Dreikönigsschrein, der um 1200 entstanden ist (1180-1225), ein überragendes Werk der rheinmaasländischen Goldschmiedekunst, eines Aachener Künstlers. Er umschließt die Reliquien der Heiligen Drei Könige, die 1164 von Rainald von Dassel nach dem Sieg über Mailand nach Köln gebracht wurden. Die Schatzkammer der Kathedrale präsentiert den Domschatz auf 500 Quadratmetern in historischen Gewölberäumen des 13. Jahrhunderts. Besonders hervorzuheben sind der Petrusstab und die Petruskette, zwei Kreuzreliquare, ein gotischer Bischofsstab und ein Kur-Schwert.
Sehenswert ist das ottonische Gerokreuz (970 n. Chr.) das erste Monumentalkreuz in Nordeuropa vor 1000, genauso wie das „Dombild“, der Altar der Stadtpatrone von Stephan Lochner, das um 1450 entstand. Die Glasmalereien der Fenster, das geschnitzte Chorgestühl und die Chorschrankenmalereien aus dem 14. Jahrhundert sollten Sie ebenfalls betrachten. Seit 1998 besitzt der Dom eine Orgel im Langhaus, genannt das neue „Schwalbennest“, mit beeindruckenden 30 Tonnen Gewicht! Kunsthistoriker sehen im Kölner Dom eine einmalige Harmonisierung sämtlicher Bauelemente. Inmitten der Stadt ruht das geliebte Wahrzeichen von Köln wie ein gigantischer Wächter.