Unternehmen der VSA dominieren weiter die weltweite Rüstungsindustrie – Unternehmen aus Russland rücken vor

Eine F16 von Lockheed Martin am Himmel. Quelle: Wikipedia

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Das Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) sitzt im Grunde in Solno und nicht in Stockholm, doch das liegt nah an der schwedischen Hauptstadt, so nah wie die Rüstungsindustrie am Krieg.

Die neuesten Daten wurden ausgewerten. Demnach belaufe sich laut Pressemitteilung des SIPRI vom 10.12.2018 der Verkauf von Waffen- und Militärgütern der weltweit größten Unternehmen der Rüstungsindustrie für das Jahr 2017 auf insgesamt 398,2 Milliarden US-Dollar. Gegenüber dem Vorjahr sei das eine Steigerung um 2,5 Prozent.

42 der 100 größten Rüstungskonzerne hätten ihren Sitz auf dem Staatsgebiet der Vereinigten Staaten von Amerika (VSA). Sie setzten vergangenes Jahre 226,6 Milliarden Dollar um, was einem Anteil von 57 Prozent entspräche. Fünf dieser VSA-Unternehmen seien unter den führenden 10 der Welt. Diese Unternehmen würden laut SIPRI vor allem von der Nachfrage des Kriegsministerium in Washington profitieren.

Lockheed Martin blieb 2017 mit einem Waffenumsatz von 44,9 Milliarden Dollar der größte Waffenproduzent der Welt. „Die Kluft zwischen Lockheed Martin und Boeing, den beiden größten Waffenproduzenten der Welt, stieg von 11 Milliarden USD im Jahr 2016 auf 18 Milliarden USD im Jahr 2017“, sagt Aude Fleurant von SIPRI.

Auf den Spitzenreiter Lockheed Martin würden 44,920 Milliarden Dollar Erlöse entfallen, auf Boeing 26,930 Milliarden und auf Raytheon 23,870 Milliarden.

Von den Unternehmen der Europäischen Union schaffte nur der Airbus-Konzern Airbus, der den Pannenfliege A400M baut, den Sprung in die zehn Bestplatzierten. 11,290 Milliarden Dollar Erlöse bedeuteten Platz sieben.

Der größte westeuropäische Waffenhersteller bleibt das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland (VK). Der britische Großkonzern BAE Systems erzielte 22,940 Milliarden Dollar Erlöse mit mehr als 83.000 Mitarbeitern und landete auf dem vierten Platz. Er beteiligt sich unter anderem am Bau des Kampfjets Eurofighter Typhoon.

Die Russische Föderation überholte das VK, das hinter den VSA immer auf dem zweiten Platz lag, bei den kombinierten Waffenverkäufen. Russland war 2017 also der zweitgrößte Waffenhersteller der Welt. Zehn russische Unternehmen schafften es unter die Top 100. Deren Umsatz sei 2017 um 8,5 Prozent auf 37,7 Milliarden Dollar gestiegen. Dass russische Unternehmen „seit 2011 ein deutliches Wachstum bei ihren Waffenverkäufen“ aufweisen, das sagt Siemon Wezeman von SIPRI. Russland modernisiert seit ein paar Jahren seine Streitkräfte.

Mehr Informationen unter Global arms industry: US companies dominate the Top 100; Russian arms industry moves to second place auf der SIPRI-Heimatseite.

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