Union Berlin auch in Europa wieder dabei – Fans und Profi müde, aber glücklich

Dieser Bär ist Unioner. © Foto: Hans-Peter Becker, Aufnahme: Berlin, 7.5.2018

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Müde, aber glücklich bis in die Haarwurzeln landeten die Union-Fans mit dem Sonderzug am Sonntag um 7.30 Uhr auf dem Bahnhof Berlin-Lichtenberg, wo sie über 31 Stunden vorher Freitag Mitternacht aufgebrochen waren. “Aber die Strapazen mit dem Sonderzug haben sich gelohnt“, meinte einer der Fans mit kleinen Augen auf dem Bahnsteig. Der FC Union siegte 4:1 und die Tore durch Grischa Prömel (11.), Christopher Trimmel (30.), Sheraldon Becker (41.) sowie das 4:1 von Andreas Schäfer waren eins schöner als das andere.

Das dritte Jahr in der Bundesliga und schon zum zweiten Mal in Europa dabei. Da kann sich Union-Präsident Dirk Zingler mit seinem Vorstand und allen Fans freuen. Freiburgs emotionaler Trainer Christian Streich war nach der derben Klatsche durch die Berlin sauer bis in die Haarwurzeln. „Wir spielen nicht in der Europa-League, wir haben gerade 4:1 verloren“, schimpfte er in die Mikrofon des SWR. Der Freiburger Trainer ärgerte sich über die Schiedsrichter-Entscheidung, dass ein Tor von Lucas Höler (23.) wegen Handspiel nicht gegeben wurde. Höler war der Ball an den Oberarm gesprungen. Die Unioner ließen sich nicht schocken und spielten im neuen Europa-Park-Stadion groß auf. Die Unioner stehen auf einem sicheren sechsten Platz und Spielen auf alle Fälle in Europa, wenn nicht Europa-Liga dann wenigsten wie im vorigen Jahr in der Conference Liga.

Nach dem Match strahlte Sheraldon Becker mit zwei Vorlagen und einem Tor wie ein beschenktes Kind: „Der Sieg fühlt sich einfach großartig an, weil es ein ganz wichtiges Spiel für uns war. Natürlich ist Freiburg immer ein starker Gegner. Gerade aber in solchen vermutlich engen Partien musst du ruhig bleiben. Das hat sich gelohnt. Diesmal war jede Chance von uns ein Tor.“ Das Erste davon erzielte Grischa Prömel. Es war sein siebenter Saison-Treffer. Ob Grischa Prömel ein bisschen traurig ist, dass er nach Hoffenheim wechselt und die Europaspiele seiner bisherigen Eisernen nur im Fernsehen verfolgen kann? An die nächste Saison dachte der 28-Jährige sicher nicht, als er nach dem Spiel mit voller Freude sagte: „Wir hatten uns vorgenommen, kompakt zu stehen und auf Konter zu lauern. Die Konter haben wir dann einfach gute ausgespielt.

Das zweite Jahr in Folge im internationalen Geschäft. Das ist wirklich der blanke Wahnsinn, was der Verein geschafft hat. Darauf kann sich Sportdirektor Oliver Ruhnert etwas einbilden. Er hat mit sicherem Gespür auch Spieler aus der zweiten Liga verpflichtet, die in der Wuhlheide wahrlich aufgeblüht sind. Zuletzt führte das der ehemalige Paderborner Sven Michel mit seinen Toren vor.

Als großer Messias in der Alten Försterei gilt Trainer Urs Fischer. Der Schweizer führte die Eisernen in extrem kurzer Zeit von der zweiten Bundesliga in die europäischen Wettbewerbe. Verständlich, wenn Dirk Zingler lobt: „Urs Fischer ist die große Stütze des Vereins.“ Natürlich hört der erfahrenen Trainer solche Worte gern, bleibt aber der alte Mahner: „Wir haben in Freiburg in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt. Wir sind nun in Europa dabei.“ Nun müssen die Eisernen mit einem Sieg am Samstag gegen Bochum beweisen, wie richtig sie in Europa sind.

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