Ein Stadtbezirksgericht von Kiew lehnte am Montag bereits den dritten Antrag der Verteidigung ab, die U-Haft für die Oppositionsführerin zu beenden. Rund 1500 Timoschenkos Anhänger, die sich vor dem Gerichtsgebäude und im Regierungsviertel der ukrainischen Hauptstadt versammelt hatten, forderten den Rücktritt von Präsident Viktor Janukowitsch und versuchten, die Polizeisperre zu durchbrechen. Die Sicherheitskräfte ließen aber nicht zu, dass die Demonstranten ins Gerichtsgebäude gelangen und sich vor Janukowitschs Kanzlei versammeln. Augenzeuge sprachen von den ersten Festnahmen. Einige Demonstranten benahmen sich äußerst aggressiv und bewarfen die Polizisten mit Flaschen.
Unterdessen gab das Gericht einem Antrag Timoschenko statt, ihrem Ehemann Alexander und ihrer Tochter Jewgenija Karr die Verteidigung zu genehmigen. Sie werden mit Anwalt Nikolai Siryj kooperieren.
Der früheren Regierungschefin wird unter anderem zur Last gelegt, die Machtbefugnisse bei der Unterzeichnung von Gasversorgungsverträgen mit Russland im Jahr 2009 überschritten und der Ukraine somit schwere Verluste zugefügt zu haben. Ihr drohen bis zu zehn Jahre Haft. Am Montagabend kündigte Richter Rodion Kirejew eine Pause an. Der Prozess werde am Dienstag fortgesetzt, hieß es.
RIA Novosti