Trumps Hirnzellen-Mangel-Syndrom – Die Reise der Angela Merkel nach Washington oder Mit Zitronen gehandelt

Trump.
Trump. Quelle: Pixabay

Washington, USA; Berlin, BRD (Weltexpress). Merkels Reise ins Land zügig entsorgter Trump-Berater und geschasster Minister kann man getrost unter das Motto „mit Zitronen gehandelt“ stellen. Man musste kein Prophet sein, um zu wissen, dass ein egomanischer Trump ausschließlich sich selbst sieht und man von ihm kaum mehr erwarten durfte, als den literweisen Eigenverbrauch von Haarspray, das auch bei schweren Sturmböen eine betonfeste Frisur gewähleistet.

Damit sind bei freundlicher Betrachtung bereits die hervorstechendsten positiven Eigenschaften des US-Präsidenten beschrieben. Mal will der den Raketenmann aus Nordkorea zusammenbomben, mal behauptet er, den „größten“ (Atomknopf) auf seinem Schreibtisch zu haben, dann wieder droht er, ohne dass ihm dabei die Frisur verrutscht, den Deutschen einen Handelskrieg an. Im Anschluss beschimpft er Angela Merkel, ihr Land in den Ruin zu führen. Mit letzterem könnte er zwar recht haben, es geht ihn aber einen feuchten Kehricht an. Wie dem auch sei, der Mann mit den fest getackerten Locken ist für jeden politischen Affront gut und sei er noch so unterirdisch.

Die europäische Woche in den USA ist vorbei. Mit ist nicht klar, was sich unsere Kanzlerin vom Besuch in Amerika und von dem Gespräch mit einem politischen Großmaul versprochen hat. Mit einem Sprücheklopfer, der ohne Wenn und Aber sich selbst vertritt und seinen Gesprächspartnern nichts weiter, als jovial-dümmliche Zuwendung zuteilwerden lässt, werden selbst unerhebliche Erwartungen obsolet. An den Ergebnissen gemessen können weder Macron noch Merkel Vorzeigbares mit nach Hause nehmen.

Kerle vom Schlage Trump verlangen von Vasallen, Domestiken, Dienstboten und Lakaien grundsätzlich, dass sie kleine, sehr kleine Brötchen backen. Stellt sich nur die Frage, welchem Typus von Marionetten Angela und Emmanuel angehören. Gewiss, Donald der amerikanische Potentat hat dem kleinen Franzosen die weitaus größere Gunst erwiesen und ihm drei Tage lang die Eier gekrault, während der französische Staatspräsident mit charmanter Miene stillgehalten hat. Wohl aus Angst davor, dass Trump aus irgendeiner Verärgerung heraus auch hätte zupacken können. Dann sich doch lieber bis zur Selbstverleugnung dümmliche Zuwendungen eines ungehobelten Amis aushalten.

Immerhin, der Amerikaner mit der Betonfrisur hat Angela geküsst. Nicht ganz so innig wie den Franzosen. Verständlich! Aber wer knutscht schon gerne mit unserer Angela. Im Vergleich zum Besuch des Lieblings-Schwiegersohns aller französischen Mütter durfte unsere Regentin nur etwas mehr als eine Stunde mit dem blonden Rambo plaudern. Dann gings ab zum Arbeitsessen. Emmanuel dagegen zeigte eine gewisse masochistische Resistenz, indem er nicht nur Trumps Fummelei am Revers seiner Jacke ertrug, sondern drei Tage lang die Distanzlosigkeit des „amerikanischen Staatsmannes“ mit stoischem Lächeln glattbügelte.

Wenn aber zwei Regierungschefs keine allzu großen Erwartungen an ihr Treffen mit US-Präsident Donald Trump knüpften, weshalb haben sie ihn dann überhaupt besucht? Ein Telefonat hätte es auch getan. Ich kann auch nicht nachvollziehen, dass zwei hochbezahlte Staatsoberhäupter mit Regierungsjets, Entourage und ohne Aussicht auf Erfolg losfliegen, um hinterher zu behaupten, man habe konstruktiv verhandelt. Selbstredend müssen alle im Gespräch bleiben, aber auf einem Niveau des gegenseitigen Respekts, des eigenen Selbstverständnisses und diplomatischen Geschickes, und nicht auf dem Niveau lächerlicher Streicheleinheiten.

Die Feinstaubbelastung in Trumps Oberstübchen haben scheinbar bedenkliche Ausmaße angenommen. Denn er treibt Merkel, Macron und alle anderen westlichen Verbündeten der USA vor sich her. Selbst Theresa May. Wenn ich einmal davon absehe, dieser Potenz-Donald Merkel oder May aus guten Gründen nicht leiden kann, zumal er in Frauen verachtender Weise eher langen Beinen und silicon-optimierten Körperformen williger, aber gut dotierter Damen zugetan ist, dürften Angela und Theresa mangels erquicklicher Vorzüge sowieso schlechte Karten haben.

Jedenfalls setzt Trump die Agenda. Er hat die Strafzölle eingeführt, er stellt den Iran-Deal infrage, er hat die USA aus dem Klimaabkommen von Paris herausgelöst, er droht mit dem Abzug von US-Truppen aus dem Nahen Osten und klopft Angela und Emmanuel wie bedauernswerten Kumpels auf dem Schulhof leutselig und gönnerhaft auf die Schulter. Außer Spesen nix gewesen.

Die Quintessenz ist klar: Die Strafzölle auf EU-Produkte hängen wie ein Damoklesschwert über Europa, insbesondere über Deutschland und Frankreich. Wenn unsere zwei Vasallen Trump nichts anbieten können oder wollen, mit dem er sich daheim als Sieger präsentieren kann, dann sollten man sich auf einen Handelskrieg einstellen. Unsere devoten Regierungsvertreter haben nicht die Chuzpe, einem machtbesoffen Imperator zu erklären, dass er mit seinen Drohungen möglicherweise nur einen Pyrrhos-Sieg erringen kann. Aber politische Schwächlinge sind wir inzwischen ja gewohnt.

Anmerkungen:

Vorstehender Beitrag von Claudio Michele Mancini wurde im Scharfblick am 28.4.2018 erstveröffentlicht.

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