Trotz Nullen spielten keine Lullen in der Wuhlheide

Fans des 1. FC Union Berlin in der Wuhlheide.
Schlachtenbummler des 1. FC Union Berlin e.V. in der Wuhlheide. © Foto/BU: Hans-Peter Becker, BU: Stefan Pribnow, Aufnahme: Berlin, 2.4.2018

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Keine Feier durch Bayer! So könnte am Ende das Fazit des 0:0 gegen Bayer 04 Leverkusen aus Sicht des 1. FC Union lauten. Die Nullen kamen aber keineswegs durch ein Lullen-Spiel im ausverkauften Stadion an der „Alten Försterei“ zu Stande. 22 012 Zuschauer sahen durchaus ein spannendes Match mit einigen heißen Torszenen besonders vor der Kiste des slowakischen Bayer-Keepers Luka Hradecky.

Es ist zu verstehen, wenn Sheraldo Becker leicht zerknirscht nach dem Spiel feststellt: „Wir hatten zwei oder drei dicke Chance, die hätten wir nutzen müssen.“ Der schnelle Sheraldo zog einen Traumschuss in der 59. Minute nur um Zentimeterüber die Latte.

Unions Abräumer Robin Knoche, sieht das 0:0 als Erfolg an: „Ohne Gegentor gegen eine so offensivstarke Mannschaft, ist schon eine Auszeichnung. Mit einem bisschen Glück kannst du sogar gewinnen. Aber realistisch betrachtet, geht das Unentschieden durchaus in Ordnung.“ Was auch aus den Worten von Leverkusens Trainer Xabi Alonso zu entnehmen ist: „Wir haben heute gefühlt, warum Union in der Tabelle weit vorn steht.“

Wie immer erweist sich Unions Coach Urs Fischer als cooler Realist: „Gegen eine solche Topmannschaft kannst du auch mit null Punkten dastehen. Deshalb ist das für mich heute ein gewonnener Punkt.“ Mein Platz-Nachbar im Stadion geht seit 30 Jahren zu Union. Bereits nach dem 3:0 gegen Stuttgart schwärmte er: „Manne, ich habe bei Union schon viel mitgemacht. Aber der dritte Rang in der Bundesliga, kneif mich mal, an einen solchen Platz hätte ich nie gedacht.“ So geht es wahrscheinlich zahlreichen Unionern.

Mancher Fan, der weiß, wie die Eisernen nach der Wende abstürzten und sich aus der fünften Liga Stück für Stück wieder in die Bel Etage des deutschen Fußball kämpfen mussten, würde sich wohl auch mit etwas kleineren Brötchen abfinden. Champions League, schön und gut. Es wäre etwas ganz Besonders in der Wuhlheide. Aber ehrlich, ein Daueraufenthalt in der Bundesliga bedeuten sicher nicht nur mir schon Freude im Überschwang. Im internationalen Geschäft bleiben die Köpenicker aktuell auf alle Fälle, wenn sie noch zwei Punkte aus vier Spielen holen. Das möchte bei dieser Saison wohl möglich sein.

Zumal nach vier monatiger Verletzungspaus auch der Ungar Andras Schäfer wieder auflaufen kann. Gegen Leverkusen durfte er 20 Minuten ran. Zwei Minuten nach seiner Einwechslung sorgte Andras für Aufsehen, als er mit einem Traumpass auf Jordan Siebatcheu zeigte, wie man heiße Szenen vor dem gegnerischen Strafraum anfachen kann. Trainer Fischer freute sich mit einem Lächeln über diese Aktion: „Andras wird uns in den letzten vier Spielen bestimmt noch helfen.“ Und vielleicht doch zu einem Platz in der Champions League schieben…

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