Treffen des Agrar-Rats am 19. Oktober 2009 – Neue Oxfam-Zahlen zum Ausmaß des EU-Milchdumpings

"Die jüngsten Zahlen zeigen deutlich: Die EU betreibt Agrar-Dumping in großem Stil", kritisiert Oxfams Agrarexpertin Marita Wiggerthale. Ohne die Exportsubventionen wäre die Europäische Union auf dem Welt-Milchmarkt derzeit kaum wettbewerbsfähig und würde Weltmarktanteile verlieren. "Doch viel problematischer ist: Milchbauern in Entwicklungsländern können mit den Billigimporten nicht konkurrieren und sind ihnen häufig schutzlos ausgeliefert."

Der Europäische Agrar-Rat will am 19. Oktober in Luxemburg neue Ideen für die Bewältigung der Milchkrise diskutieren. Einer der Vorschläge sieht vor, europäische Milchbauern mit einer finanziellen Hilfe in Höhe von 300 Millionen Euro zu unterstützen. "Mit mehr Geld ist das Problem auf dem Milchmarkt nicht zu lösen", erklärt Wiggerthale. Wer wirklich die Milchpreise stabilisieren und die Exportsubventionen abschaffen wolle, komme an einer Reduzierung der Milchmenge nicht vorbei. "Die Finanzhilfen werden sich nicht entlastend auf dem Milchmarkt auswirken."

Oxfams Berechnungen der Exportsubventionen für den Zeitraum von Ende Januar 2009 bis zum 23. September 2009 können hier heruntergeladen werden:

www.oxfam.de/download/Exportsubventionen_Milch.pdf

* * *

Pressemitteilung von Oxfam vom 19.10.2009.

Vorheriger ArtikelÜber Himmelsaugen mit „Picasso“ und Pirogen – Logbuch-Notizen eines Hausboot-Törns auf den masurischen Seen
Nächster ArtikelDelfinjagd in Japan: Es tut sich etwas in Taiji – Kinofilm „Die Bucht“ zeigt weiter Wirkung: Offenbar sucht Japan nach einem Ausstieg ohne Gesichtsverlust