Tod in Frankreich – Annotation

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Darin schildert er die Jagd nach dem französischen Serienmörder Vacher, die am Ende des 19. Jahrhunderts in ihrer Aufbereitung erst Frankreich und dann Europa erschütterte. Vacher, ein Wanderarbeiter, tötete besonders grausam meist junge Hirten, verging sich an den Leichen und verließ sogleich den Ort des Schreckens. Er durchstreifte ganz Frankreich und hinterließ blutige Fährten.

Die Kriminalistik steckte seinerzeit in den Kinderschuhen, es dauerte viele Jahre, bis zuerst ein aufmerksamer Beamter ein Muster hinter den ungeklärten Verbrechern erkannte.

Die große Leistung Starrs ist zum einen sein brillanter Schreibstil, in welchem er uns die Geschehnisse darbringt. Immer eng an den Menschen, bereichert er zweitens unseren Lesedurst nebenher mit einer gründlichen Darstellung der Entwicklung der Kriminalwissenschaft.

Dabei begegnen wir u.a. Dr. Alexandre Lacassagne, dem berühmtesten Gerichtsmediziner Frankreichs, der speziell im Prozess essentielles zur Verurteilung des Serienmörders beitrug.

Wir reisen mit Starr zu den französischen Tatorten, erfahren sehr viel über die Lebensgewohnheiten der Menschen und die Sozialstruktur Frankreichs. Nebenher sind wir bei der Geburt der modernen Kriminologie zugegen.

Unheimlich spannend, intelligent und 1 a recherchiert. Ein ganz großes Buch!

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Douglas Starr, Der Wandermörder: Ein grausamer Serienkiller und die Geburtsstunde der Kriminalistik, 352 Seiten, Riva Verlag, 2012, 19,99 Euro

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