Wo die Weser einen großen Bogen macht oder Jüdische Schicksale bei Werder in Bremen – Zum Buch „Werder im Nationalsozialismus – Lebensgeschichten jüdischer Vereinsmitglieder“

"Werder im Nationalsozialismus - Lebensgeschichten jüdischer Vereinsmitglieder" von Lukas Bracht, Carina Knapp-Kluge, Fabian Ettrich, Thomas Hafke, Dirk Harms, Dr. Marcus Meyer und Dr. Sabine Pamperrien. © Die Werkstatt

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Daß 320 Seiten umfassende Buch „Werder im Nationalsozialismus – Lebensgeschichten jüdischer Vereinsmitglieder“ von Lukas Bracht, Carina Knapp-Kluge, Fabian Ettrich, Thomas Hafke, Dirk Harms, Dr. Marcus Meyer und Dr. Sabine Pamperrien dürfte bei vielen mit dem W auf dem Trikot oder Werder-Schal einen festen Platz im Bücherregal einnehmen, denn damit wird nicht nur Aufmerksamkeit erheischt, sondern Aufklärung bewiesen. Darin enthalten ist nicht die gesamt Geschichte von Verein und Kapitalgesellschaft, aber eine Zeit, nämlich die von 1933 bis 1945, eine Zeit, als Personen aus der Nachfolgepartei der Deutschen Arbeiterpartei (DAP), das ist: die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP), im Deutschen Reich regierten, bis die Invasoren es eroberten, besetzten und zerteilten. Das wollten sie mit den Deutschen und dem Deutschen Reich und nicht die Deutschen befreien, auch nicht die Juden, auch wenn das anschließend von zu vielen Lügnern und Betrügern in Politik (Einheitsparteien) und Presse (Hauptabflußmedien) so verkauft wurde und wird. Schön wäre das gewesen, wenn es so gewesen wäre, doch so war es nicht.

Fußball und Faschismus sollte nicht nur zwischen 1933 und 1945 ein Thema sein und nicht nur in deutschen Staaten, aber immerhin ist es beim Bielefelder Verlag Die Werkstatt, beim Sport-Verein „Werder“ v. 1899 e.V. und der SV Werder Bremen GmbH & Co. KGaA eines. Und das ist gut so. Das dieses wissenschaftliche Werk „das Schicksal der jüdischen Werderaner während der Nazizeit“, die DAP wurde am 24.2.1920 in München in NSDAP umbenannt und die NSDAP wurde am 10.10.1945 von den Invasoren und Besatzern beziehungsweise vom Alliierten Kontrollrat, deren Mitglieder westlich der Oder-Neiße-Linie und nicht in den bereits abgespaltenen und bis heute besetzen deutschen Landen im Norden, Osten, Süden und Wester herrschten, genannten Führung mit allen Gliederungen und angeschlossenen Verbänden verboten. Die Mitglieder der NSDAP wurden im Volksmund Nazis genannt. Nazis sind auch Faschisten, aber Faschisten gab es auch in anderen Parteien, Organisationen und Institutionen. Faschisten gibt es auch heute noch und nicht nur Totalitaristen, die als Christen und Sozen, Olivgrünen und Besserverdienenden bezeichnet werden und Mitglieder der Einheitsparteien SPD, B90G, CDU, FDP, CSU und L sind und aus der BRD, die seit Bestehen ein Vasallenstaat der VSA mit dem VK im Beiboot ist, auch noch einen Apartheidstaat machten.

In einem Hinweis zu Buchpräsentation im nach einer Kapitalgesellschaft benannten Weserstadion am 17.3.2022, heißt es, daß „im Mittelpunkt … der ehemalige Vereinspräsident Alfred Ries“ stehe. Daß die Atuoren „Erkenntnisse zu Tage“ förderten, „nach denen Ries‘ Bedeutung endlich angemessen bewertet“ werde, das wird behauptet und auch, daß dies „auch für die Lebensgeschichten der weiteren jüdischen oder ‚halbjüdischen‘ Werder-Mitglieder, die in diesem Buch ausführlich porträtiert werden“ würden, das wird mitgeteilt. Nun, was ist neben „Geltungsjuden“ und „Vierteljuden“ oder wie weit soll man über die Großeltern und Urgroßeltern zurückgehen. Sowieso muß die Frage, wer ein Jude ist, immer wieder gestellt werden, denn die Antwort Angehöriger eines semitischen Volkes, zu den Semiten zählen bekanntlich auch die Araber und andere und nicht nur die Hebräer, ist zu billig. Ergebnisse von Abstimmungstests selbst im Staat Israel führen immer wieder zu Kopfschütteln, nicht nur zu Kopfnicken.

Bekanntlich kritisiert die wahre Kritik die Fragen und nicht die Antworten. Keine Frage, daß diese Geschäftigkeit mit Geschichte besser ist als es ein weiteres Unterlassen wäre, geben die Geschäftigen doch „Einblicke über die jüdischen Werderaner und zeigen, „daß die Verfolgung bei längst nicht allen 1945 aufhörte“, was aufhören läßt und der üblichen Erzählungen von Üblen widerspricht. Beim Blick ins Buch wird deutlich, daß „zur Einordnung der Geschehnisse“ von den sieben Autoren „ein Kapitel über Werders Zeit im Nationalsozialismus vorangestellt“ wurde. Unter dem Titel „Der SV Werder von der Gründung bis 1945“ schrieb darüber Lukas Bracht nach einem Vorwort von Hubertus-Hess-Grundewald, der als Winkeladvokat genannter Rechtsanwalt gilt, aber auch als grün-weißer Fußballfunktion. Er ist sowohl Präsident des Sport-Vereins Werder als auch ein Geschäftsführer der SV Werder Bremen GmbH & Co. KGaA.

Doch zurück zu Ries, der – „wie es immer wieder behauptet“ werde, „mit den Nazis kollaboriert“ habe. Die Antwort der Autoren in diesem Buch ist eindeutig. Sie lautet: „nein“. Dazu heißt es in einer „Buchinformation“ mit Doppelpunkt des Verlages: „Dies belegen Quellen, die die Autor:innen von ‚Werder im Nationalsozialismus‘ ausgewertet haben und die sie in diesem Buch erstmals der Öffentlichkeit präsentieren.“ Die Quellen sind offenzulegen – keine Frage -, damit sich an deren Interpretation alle beteiligten können, die dürfen und wollen. Für mein Dafürhalten sollte die Analyse historisch-materialistisch und also auf Basis des dialektischen Materialismus geschehen, aber erlaubt scheint, was gefällt.

Bibliographische Angaben

Lukas Bracht, Carina Knapp-Kluge, Fabian Ettrich, Thomas Hafke, Dirk Harms, Dr. Marcus Meyer und Dr. Sabine Pamperrien (Autoren), Werder im Nationalsozialismus – Lebensgeschichten jüdischer Vereinsmitglieder, 320 Seiten, Bindung: fester Einband, Format: 17,0 x 24,0 cm, Verlag: Die Werkstatt, Bielefeld, . Auflag, März 2022, ISBN: 978-3-7307-0567-4, Preis: 29,90 EUR (Deutschland), auch als E-Buch für 24,99 EUR erhältlich

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