Nach Angaben von NTV sind inzwischen mehrere Personen, darunter drei syrische Bürger, an der Grenze zu Syrien im Zusammenhang mit den Anschlägen in Reyhanli festgenommen worden, teilt RIA Novosti mit.
Laut Spiegel-Online behauptet Vizepremier Besir Atalay in Ankara: "Wir haben herausgefunden, dass die Organisation und die Angreifer Beziehungen zum Geheimdienst in Syrien unterhalten haben", so der Politiker. Neun türkische Staatsbürger seien inzwischen als Verdächtige der beiden Autobombenexplosionen festgenommen worden. Die eine Autobombe explodierte vor dem Gebäude des Bürgermeisteramtes und die andere eine Viertelstunde später in einem Industriebezirk der Stadt.
Wie der türkische Premier Tayyip Erdogan zuvor in einem Fernsehinterview gesagt hatte, leben bis zu 25 000 syrische Flüchtlinge in der grenznahen Kleinstadt Reyhanli, was immer wieder zu Spannungen zwischen der Stadtbevölkerung und den Migranten führe. In Reyhanli und Umgebung wohnen und arbeiten viele arabischsprachige Alawiten, die mit Baschar al-Assad sympathisieren. RIA Novosti informiert, daß Erdogan mitteilte, daß die Türkei trotz alledem weitere syrische Flüchtlinge aufnehmen.
Laut dem Premier sind derartige Zwischenfälle in einer schwierigen Zeit, die die Türkei im Zusammenhang mit der friedlichen Beilegung des kurdischen Problems durchmache, nicht auszuschließen. Die schwierige Zeit bezieht sich auch auf den blutigen Konflikt mit den Kurden. Der unter Mitwirkung Erdogans eingeleitete Abzug der militärischen Kräfte der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) aus der Türkei, darunter aus der südtürkischen Provinz Hatay, hat am vergangenen Mittwoch begonnen.
Den Vorwurf aus Ankara, Damaskus stecke hinter den Anschlägen, konterte der syrische Informationsminister Omran al-Zoubi. Am heutigen Sonntag erklärt er, dass Syrien keine Verantwortung für Explosionen in der Türkei trägt, meldet die Agentur Associated Press.
„Hinter diesem Terroranschlag steht nicht die syrische Regierung“, sagte Al-Zoubi auf einer Pressekonferenz und wies darauf hin, dass „niemand das Recht hat, falsche Anschuldigungen zu machen“.
Das ist die erste Reaktion der syrischen Regierung auf die Explosionen in Reyhanli, so die Agentur.
Mit Material von AP, RIA Novosti, Spiegel-Online.