Teofila Reich-Ranicki ist tot

1942, noch im Getto heirateten die beiden und ein Jahr später sollte ihnen die Flucht aus dem Warschauer Getto gelingen, kurz bevor alle Insassen ermordet wurden. Marcel Reich-Ranicki beschrieb diese tragische Geschichte in seinem Buch “Mein Leben”, das 2009 von der ARD verfilmt wurde. Das Paar lernte sich Anfang 1940 kennen. Nachdem Teofilas Vater Selbstmord begangen hatte, kümmerte sich ihr zukünftiger Mann um sie.

Auf Anweisung des Ghetto-Kommissars stellte Teofila Zeichnungen her, die 1999 erstmals veröffentlicht wurden, in denen sie den leidvollen Alltag im Getto zeigte. Die Bilder hatte sie aus dem Getto schmuggeln können. Eigentlich wollte Teofila Reich-Ranicki Kunst studieren, doch der Einmarsch der deutschen Truppen in Polen vernichtete diese Pläne. Nachdem das Paar sich 1958 mit dem 10-jährigen Sohn Andrew in Deutschland niederließ, arbeitete sie als Journalistin bei der Polnischen Presseagentur und im Rundfunk sowie als Übersetzerin. Außerdem illustrierte sie mehrere Bücher von Erich Kästner.

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