Schlagworte Willem Dafoe
Schlagwort: Willem Dafoe
Goldener Ehrenbär der 68. Berlinale an Willem Dafoe für sein Lebenswerk
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Goldener Ehrenbär für Willem Dafoe. Und das ist gut so. Auf den diesjährigen 68. Internationalen Filmfestspielen Berlin ist der 1955 in...
Wo die Blumen sind – Julian Schnabels „Miral“ wandelt auf der...
Berlin (Weltexpress) - „Miral ist der Name einer roten Blume. Sie wächst am Straßenrand.“ Unzählige der Blumen könne man sehen, erzählt die Stimme einer jungen Frau. Von der Blume hat die im Schatten der politischen Kämpfe in Ost-Jerusalem aufgewachsene Heldin von Julian Schnabels „Miral“ ihren Namen. „Die Straße der Miral-Blumen“ der in 1973 Haifa geborenen Journalistin Rula Jebreal inspirierte das elegische Drama „Miral“ des Malers und Regisseurs. In der Schule der Internatsleiterin Hind Hussein (Hiam Abbas) blüht das durch den Selbstmord ihrer Mutter Nadia (Yasmine El Masri) erschütterte Mädchen (Freida Pinto) intellektuell und emotional auf. Die Liebe zu einem Aktivisten erschüttert Mirals politische Überzeugung. Soll sie sich dem gewaltsamen Kampf anschließen – oder liegen ihre seelischen Wurzeln tiefer, in den Lebensgeschichten Nadias und Hinds?
Zirkus der Vampire – Darren Shan besucht in Paul Weitz Kinderbuchverfilmung...
Berlin (Weltexpress) - „Wer will schon ein Vampir sein? Vampire sind scheiße!“ Zutreffend, zumindest für die Vampire in „Mitternachtszirkus“. Paul Weitz verfilmte den ersten Band Darren Shans populärer Kinderbuchreihe als anspruchsloses Jugendabenteuer in Fernsehserienoptik. Wenn der Regisseur, der in „American Pie“ gewinnträchtig Sexübungen an Apfelkuchen vorführte, über ein literarisches Genre herfällt, welches mit „Der kleine Vampir“, „Chronik der Vampire“ und „Twilight“ im Kinderbuchregal geendet ist, graut den Leinwandblutsaugern der jüngste Morgen.
Zu zweien auf weiter Flur – Lars von Trier zeigt Charlotte...
Berlin (Weltexpress) - Der Titel nimmt vieles vorweg. “Antichrist” steht in Kindergekrakel in bunter Kreide an einer Tafel, daneben ein Weiblichkeitssymbol. Wer jetzt denkt, klasse Einleitung, so hintergründig und innovativ, bleibe sitzen. Alle anderen können gehen, sie versäumen nichts. Infantil, krude, roh und Frauen verachtend ist Lars von Triers Psychodrama, welches die Grenzen zwischen Beziehungsanalyse und Experimentalfilm auslotet. So subtil wie der dänische Regisseur das Weiblichkeitssymbol neben seinen Titel platziert, vermittelt sein Werk seine lustfeindliche Botschaft. Die ist halb so wild, da es in “Antichrist” gegen fast alles geht: Körperlichkeit, Lust, Natur - besonders vor Füchsen, Krähen und Rehen sei gewarnt! - Frauen und Beziehungen. Männer kommen auch nicht gut weg. Wer aus Prinzip gegen alles und jeden ist, diskriminiert letztendlich keinen. In “Antichrist” zeigt von Trier Penetration in Großaufnahme, Extremgewalt in Großaufnahme und Genitalverstümmelung (in Großaufnahme, Ehrensache).
Dieser Film macht einsam – „Antichrist“ von Lars von Trier zwischen...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Szenen einer Ehe? I wo, das, was einst Ingmar Bergmann als Enkel der schwedischen Strindbergs und norwegischen Ibsens für das moderne Gerangel und die wortreichen Machtkämpfe zwischen den Geschlechtern zeittypisch ideal in einen Film goß, ist sozusagen ad usum delphini, wenn man dies mit „Antichrist“ vom dänischen Regisseur Lars von Trier vergleicht. Dies ist wahrlich ein Film, der dem Zuschauer alles abfordert und ihn, wie es so heißt, an seine Grenzen führt. Grenzen, die sind immer individuell zu ziehen. Nicht alle sind dem gewachsen. Bei unserer Pressevorführung zumindest war lautes Lachen genau so angesagt, wie abfällige Bemerkungen nach der Vorführung, von „Schwachsinn“ über „Kitsch“ bis „lächerlich“. Ach, wenn es doch mit der Reaktion auf diesen schwierigen Film so einfach wäre. Diese Kollegen haben gerade einem Psychotherapeuten bei der Arbeit zugesehen. Im Film macht Willem Dafoe klar, was passiert, wenn man psychische Entlastungsstrategien wählt, wie es das Lachen angesichts ernsthaft gemeinter Vorgänge ist, wenn man verdrängt, statt die eigenen Gefühle und Reaktionen zu hinterfragen. Wo wir tief erschüttert und verwirrt von dem sind, was auf der Leinwand uns von der Schönheit und dem Glück des weißen Anfangs in den nachtdunklen Märchenwald und in Sterben und Vergehen führt, ist für andere die Sache schon inhaltlich abgehakt, bevor Reflexion überhaupt einsetzen kann. Solche Differenzen machen einsam, vor allem, wenn man dem Gejohle allein gegenübersteht.