Schlagworte Verleger
Schlagwort: Verleger
Denn nur die Harten kommen in den Garten
Berlin (Weltexpress) - Sie nennen sich Sibirier, Urki. Sie lebten in großen Verbrecherfamilien, das Handwerk des Bösewichts gab der Vater an den Sohn weiter. Was wir verächtlich Bullen nennen, heißt beim Urki Köter. Einen Köter zu töten ist ehrenhaft. Zu Zeiten der seligen Sowjetunion wurden die Urki aus Sibirien nach Moldawien deportiert. Um ihre Strukturen zu zerschlagen ihre Clans zu schwächen. Die neue Heimatstadt hieß Bender, ein Nest, vollgestopft mit Gestörten aller Art. Die Stadt ist aufgeteilt in Kriminellenviertel, die Szenerie erscheint wie aus einem Tarantinofilm der frühen Jahre entsprungen. Was zählt ist Gewalt, ein seelenstarker Männerbund und das Recht des Stärkeren.
Wie lege ich eine Polizeiwache lahm? – Ein Reiseführer für ein...
Berlin (Weltexpress) - Doch da sind ja auch noch diese Leute, die meinen, ich würde nicht arbeiten, und die mir vorwerfen, ich würde genau ihnen auf der Tasche liegen und sie ausbeuten und ich solle doch lieber „ma ´ arbeiten gehen.“ Wenn also Hintergründe recherchieren, Flugblätter schreiben, Kopien erstellen, Leute zusammentrommeln, Pressarbeit machen und dann tagelang draußen stehen keine Arbeit ist, was ist denn dann Arbeit?“
NACHSCHLAG MIT VASARI! – Die Botticelli-Ausstellung ist zu Ende, was bleibt,...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Auf den letzten Drücker zum Ende der Botticelli Ausstellung ist der nächste Band der neu übersetzten und kommentierte Viten der berühmtesten Maler, Bildhauer und Architekten, die Giorgio Vasari in der Erstfassung um 1550 drucken ließ, erschienen, unter anderem um Sandro Botticelli erweitert.: Giorgio Vasari, Das Leben des Sandro Botticelli, Filippino Lippi, Cosimo Rosselli und Alesso Badovinetti, hrsg. von Alessandro Nova, Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2010. Im Jahre 1550 und erst recht bei der zweiten, sehr veränderten Fassung von 1568, waren zwar auch die oben genannten Künstler längst tot, aber man traute dem Florentiner Maler und Verfasser der ersten Biographien und damit dem ersten (bekannten) Kunstgeschichtler unserer Kultur einfach jahrhundertelang zu, aus seiner regionalen und fachlichen Kenntnis heraus Zutreffendes zu schreiben und hielt es für Wahrheit.
Ganz neu und gleich auf Platz Eins: Roger Smith mit...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da waren doch schon das letzte Mal Senkrechtstarter an die Spitze geprescht, aber Roger Smith hat mit „Blutiges Erwachen“ diese aus dem Nirwana heraus noch überholt. Smith? Ja, da muß man sich erst einmal sortieren, denn die Smiths waren alle drei gerade dran bei der KrimiBestenliste und weit vorne. Da gibt es Tom Rob Smith bei DuMont mit „Kind 44“ zum Beispiel, und Martin Cruz Smith mit „Stalins Geist“ und Roger Smith mit „Kap der Finsternis“ im Tropen Verlag, der Unterschlupf bei Klett-Cotta hat. Und Letzterer ist es, der jetzt wiederum aus Südafrika das „Blutiges Erwachen“ vorlegt. Erstaunlich, daß auch alle weiteren Neuzugänge – Sie erinnern sich, dreimal darf man dabei sein! – aus dem außereuropäischen Raum kommen. Ach nein, Paulus Hochgatterer ist und bleibt Österreicher auf Platz)!
Zwei Bände, ein Thema – Großartige Comicverarbeitung einer tragischen Liebesgeschichte unterm...
Berlin (Weltexpress) - Sie haben zehn Jahre lang recherchiert, will man dem Verlag glauben, um die ersten drei Bände ihrer Comic-Reihe „Unter dem Hakenkreuz“ zu schaffen. Und geschaffen haben sie ein wahres Kunstwerk! Der Autor Philippe Richelle stellt in einer einfachen und doch sehr subtilen Geschichte einen ganz normalen Jugendlichen vor, einen jungen Mann, der gerade sein Abitur beendet, durch eine deutsche Stadt streunt und verliebt ist. Martin hat Herz und Augen an eine neue Nachbarin verloren, die dunkelhaarige Katharina, Tochter des Arztes Braun. Soweit, so normal – nur die Zeit ist es nicht, denn das Ganze spielt „Unter dem Hakenkreuz“.
Der Goldene Ehrenbär der Berlinale für Hanna Schygulla – Schirmer/Mosel hat...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - „Das Hanna Schygulla Album“ nennt der Verlag Schirmer/Mosel seine Hommage an die Schauspielerin, die nun den diesjährigen Goldenen Ehrenbären zur Berlinale erhält. Lothar Schirmer hat das 216 Seiten starke Buch herausgegeben, das Portraits, Texte, Filmstills und Interviews enthält. Vor allem ist es schön bunt, also voll der Bilder, was einem beim Durchblättern im Nu ein ganzes Leben, ein ganzes Schauspielerleben, was ja noch lange nicht zu Ende ist, vorführt. Das Vielseitige der Künstlerin, die Schauspielerin zu nennen, eben zu wenig ist, erschließt sich sofort, wie es auch einen wundert, mit wem sie alles zusammengearbeitet hat, ist sie in unseren Augen doch nach wie vor eine Fassbinder-Schauspielerin und der ist nun schon 28 Jahre tot.
Die besonderen Sachbücher oder auch: wissenschaftliche Prosa – Serie: Die letzten...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Schon merkwürdig, welche Einteilungen wir literarisch haben und wenn wir von Sachbuch sprechen, dann klingt das nach Sache und sachlich, dabei kann ein derartiges Sachbuch so was von leidenschaftlich sein und ein Roman so absolut sachlich. Außerdem behaupten wir, lernt man aus Romanen, zum Beispiel denen von Dostojewski, mehr über die Psychologie des Menschen als in gleichlautenden Lehrbüchern und wer Sigmund Freud gelesen hat, der weiß, daß kaum jemand ein derart profundes Deutsch geschrieben hat wie er, eine Sprachlust, seine Sätze zu lesen und nach ihm ist auch der Preis für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt benannt, weshalb wir in die Überschrift noch rasch „die wissenschaftliche Prosa“ quetschten, aber offen sagen, daß wir die folgenden Bücher nach dem Nutzen beurteilen, also wieviel sie vom angekündigten Inhalt wahrmachen und wie sie das tun.
Hilmar Hoffmann findet starke Worte und ist kein bißchen müde –...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da konnte man bei der Buchvorstellung von „Das Frankfurter Museumsufer“, das Hilmar Hoffmann im Societätsverlag herausbrachte, den ehemaligen Leiter der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, den zwanzig Jahre in Frankfurt am Main tätigen Kulturdezernenten und den späteren Präsidenten des Goethe-Instituts von der wortgewaltigen Seite kennenlernen, die ihm erst den Einfluß im Kulturbereich („Kultur für alle!“) sicherten und durch geschicktes Agieren auch die Zustimmung zu seinen kulturellen Leuchttürmen seitens der Politik verhalfen. Mit Letzterem ist vor allem der damalige Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, Walter Wallmann, gemeint, der den SPD-Kulturdezernenten beim städtischen Regierungswechsel zur CDU auf seinem Platz beließ und ihn seinen Lebenstraum bauen ließ: die alte Bürgersstadt Frankfurt, ehemals freie Reichsstadt, mit all den Museen auszustatten, die das Leben von Menschen reicher machen und diese Museen hauptsächlich dort anzusiedeln, wo die Stadt am schönsten ist, an den Ufern des Main, verbindendes Wasserelement nach Nord und Süd, Ost und West.
Das Freiburger Augustinermuseum und der Katalog von Hirmer bewahren die Schätze...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wir konnten die Ausstellung in Hamburg noch sehen und darum um so mehr auffordern, nach abgeschlossener Renovierung des Museums in Freiburg dieses aufzusuchen, auf jeden Fall sich aber schon zuvor den Katalog der abgelaufenen Hamburger Ausstellung zu besorgen, denn eine gute Vorbereitung bringt bei mittelalterlicher Kunst dem Betrachter sehr viel. Und eine Schau der Kostbarkeiten ist das wirklich, was von Freiburg aus – wobei auch das Diözesanmuseum und private Leihgeber sich beteiligt haben - den Weg nach Hamburg fand. Begrüßt wurde man vom romanischen Christus in Reinkultur. „Der Gekreuzigte“ ist aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts aus dem Süddeutschen, über einen Meter hoch und aus Weidenholz gefertigt. Er ist – das kann man im Vergleich mit gegenüber hängenden Gekreuzigten aus dem 2. Viertel des 14. Jahrhundert gut vergleichen – noch in der alten Manier als siegreicher Überwinder des Todes dargeboten. Schmerzfrei steht er, ja schwebt geradezu da auf seinem Suppedaneum, mit den vier Nägel langgestreckt und in der Vertikalen betont wie in der Horizontalen und natürlich die Augen geöffnet, weil noch nicht tot.
Gärten zwischen Lust und Last – Serie: Die letzten Ratschläge für...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Reginald Arells „Pinnegars Garten“, erschienen bei Heinrich&Hahn, ist so ungefähr das Gegenteil von schwergewichtigen Romane und nur in einem Vergleich mit sehr guten Romanen gleich: auch hier wird leichtfüßig erzählt. Allerdings von Gärten und von ihnen Besessenen. Klar, daß das in England spielt, auf einem Herrensitz, wo tatsächlich durch seine Pflanzenkenntnis der ehemalige Gehilfe Pinnegar zum Obergärtner aufsteigt und ein legendärer „Old Harbaceous“ wird. Ein unterhaltsames Lesevergnügen und lernen tut man auch was dabei. Nicht nur über Gärten.