Schlagworte Theater
Schlagwort: Theater
Freiwillig in den Wahnsinn – Jule Böwe erschüttert als Blanche in...
Berlin (Weltexpress) - Vor Beginn der Vorstellung ist die riesige Bühne leer. Nur ganz hinten stapelt sich undefinierbares Gerümpel, und daneben steht eine Tür zur Straße offen. Draußen, auf dem Kurfürstendamm, gehen Passanten vorbei. Durch diese Tür kommt Jule Böwe als Blanche DuBois herein, eine extravagant gestylte Frau in schwarzem Lederkleid mit Highheels und einer weißen Blume im Haar. Sie schließt die Tür hinter sich und transportiert die notwendigen Ausstattungsstücke aus dem Hintergrund auf die Spielfläche. Blanche steckt ihr Terrain ab, denn ihre Geschichte soll erzählt werden, und sie wird erzählt aus der Perspektive von Blanche DuBois.
Johnny Klinke bringt die Bilder zum Tanzen – Serie: Neue Kulturfonds...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wie wichtig dem Expressionismus der Tanz war und wie wichtig bis vor kurzem auch der Stadt Frankfurt, wird die TANZOFFENSIVE FRANKFURT RHEIN/MAIN aufgreifen, die Dieter Buroch in Gang setzt, der im Künstlerhaus Mousonturm dem S.O.A.P. Dance Theater bis zu dessen Auflösung Heimat bot. Frankfurt war bis vor kurzem mit William Forsythe, dem Ballett Frankfurt, früher mit dem TAT und den großen Tanzereignissen in der Jahrhunderthalle eine Tanzmetropole und die Tanzoffensive will dies wieder beleben. Worauf sie bauen kann, ist ein tanzkundiges und tanzinteressiertes Publikum in der Rhein-Main-Region.
Frankfurt und sein Drumherum steigen in die Champions League der Kultur...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wenn schon nicht die Eintracht Frankfurt beim Fußball, so steigt doch mit der Gründung der Kulturfonds frankfurtrheinmain diese Region in die Champions League ein, also in die oberen Ränge europäischer Kulturzentren. Diese Überzeugung äußerste felsenfest der Direktor des renommierten Frankfurter Varietés Tigerpalast, Johnny Klinke, auf einer Pressekonferenz im Frankfurter Städel, die erstmals das Gesamtprogramm der neuen gemeinnützigen Kulturfonds vorstellte. Hausherr Max Hollein konnte seinen Vorgänger Herbert Beck begrüßen, der nun die Geschäfte der Kulturfonds im Aufbau führt, zusammen mit Cornelis Bol als Stellvertreter. Als kulturelles Flagschiff sozusagen war auch Kuratoriumsmitglied Klaus-Dieter Lehmann anwesend, derzeit Präsident des Goethe-Institutes in München, der vor seinen zehn Jahren in Berlin als Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Frankfurt Leiter der Deutschen Nationalbibliothek war und schon viele Kulturinitiativen angeschoben und auch erfolgreich zu Ende gebracht hat.
Berliner Theatertreffen-Blog ist online! – Pressemitteilung der Berliner Festspiele vom 27.04.2009
Berlin (Weltexpress) - Nur einen Klick entfernt: Seit heute ist der Theatertreffen-Blog freigeschaltet, mit dem das Theatertreffen die Onlinekenntnisse junger tt Talente fördert. Unter www.theatertreffen-blog.de berichten vom 1. bis 18. Mai sieben aus 140 Bewerbungen ausgewählte Nachwuchsjournalisten über das Berliner Theatertreffen – in Text, Bild und Ton. Sie werden von Redakteuren der Berliner Zeitung, ZEIT ONLINE und Theater der Zeit betreut. Außerdem geben Gastmentoren von Freitag.de und ZDF den Bloggern in Kurzseminaren Einblicke in die Techniken des Onlinejournalismus.
Mystische, sinnliche, verderbende, übergreifende und pädagogische Liebe im Mittelpunkt des Musiktheaters...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wie, schon das 113. Mal? Das war uns vorher gar nicht so bewußt, weil wir aus Kindertagen die Maifestspiele in Wiesbaden als das kulturelle Tor zur Welt empfanden und als Nachkriegskinder glaubten, daß alles nach 1945 neu begonnen habe. Denn schon damals standen die Maifestspiele für Völkerverbindung, ja Völkerfreundschaft, wenngleich dies so zu verstehen war, daß die unter den Nationalsozialisten verbotenen Stücke und Opern und auch der Tanz wieder Einzug hielten ins kulturelle Leben der Deutschen. Das waren vor allem die amerikanischen und englischen Theaterstücke, die Furore machten und auch die Opern des 20. Jahrhunderts, die zuvor verpönt waren. Die Maifestspiele hatten also neben aller gesellschaftlichen Repräsentanz der alten Bundesrepublik immer auch den Aspekt des avantgardistischen Anspruchs getragen.
Ganz Salzburg eine Bühne – Im Juli beginnen die Festspiele und...
Berlin (Weltexpress) - Im Grunde herrscht immer geschäftiges Treiben in der engen Getreidegasse, der Einkaufsmeile Salzburgs. Hier reihen sich die Filialen namhafter Persönlichkeiten aneinander. Wir besuchen den Schirmmacher Kirchtag. Andreas Kirchtag und sein Vater sorgen dafür, dass das alte Handwerk erhalten bleibt. Etwa sechs bis acht Stunden brauchen Vater und Sohn für einen Schirm. Der soll dann aber auch stärkstem Wind- und Regenwetter widerstehen. „Das Geheimnis sind das Material und die Verarbeitung“, sagt Vater Kirchtag. Verarbeitet werden Edelholz und imprägnierter italienischer Baumwollstoff. Das hat natürlich seinen Preis: Wer bereit ist, über 180 Euro für einen Schirm auszugeben, bekommt dafür einen wirklich edlen Regenschutz. Red Bull und Porsche lassen hier ihre exklusiven Schirme herstellen.
In der Falle – „Die Ratten“ von Michael Thalheim huschen wieder...
Berlin (Weltexpress) - Wenn sie kunsthungrig sind ins Deutsche Theater. Hier läuft in der neuen Spielzeit wieder Michael Thalheimers Inszenierung des Gerhart Hauptmann Stücks. Eine Stunde vor Vorstellungsbeginn scharrt sich die Rotte Ermäßigungskartenjäger vor dem Kassenschalter zusammen. Thalheimers dritte Hauptmann-Inszenierung nach „Rose Bernd“ und „Einsame Menschen“ wurde zum Theatertreffen 2008 eingeladen, die Karten sind begehrt.
In der Tiefe – Maxim Gorkis “Nachtasyl” in der Box des...
Berlin (Weltexpress) - Hinter der Bar des Deutschen Theaters steht die Box. Klein, eng, schwarz. Nur rund 70 Personen finden darin Platz. Die Box ist Maxim Gorkis “Nachtasyl”. Wie geschaffen ist der schwach beleuchtete Raum für das existentialistische Schauspiel gescheiterter Existenzen. Die monotonen Klänge aus dem Hintergrund unterstreichen die Eintönigkeit der Szenerie. Gorkis “Nachtasyl” wird in der Box des Deutschen Theaters auf seine Essenz reduziert, ist ganz kalte Analyse der seelischen Grausamkeit. Zwei kahle graue Stufen machen die Bühne aus. Neun Menschen kauern hier, nebeneinander, übereinander, nur nicht miteinander. Am selben Haus, in dem es 1903 ein Jahr nach seiner Entstehung seine deutsche Uraufführung erlebte, wird Gorkis zeitloses Werk wieder aufgeführt. Christopher Mehler orchestriert es als moderne Dystopie des verrohten Menschentums.
Geld oder Liebe – Roger Vontobel inszeniert “Clavigo” in moderner Maske...
Berlin (Weltexpress) - Um Geld geht es genaugenommen nicht, doch es ist unterschwellig präsent in “Clavigo”, wenn im Stück von “Karriere” die Rede ist. Regisseur Roger Vontobel bringt Johann Wolfgang von Goethes Drama “Clavigo” mit reduziertem Personal als emotionalen Krieg auf die Bühne. Journalistenkarriere oder eine Heirat mit Marie, “Clavigo” (Paul Herwig) weiß nicht, was er will: eines, alles oder nichts? Ganz Karrierist hat er seine Verlobte Marie (Hilke Altefrohne) sitzen lassen, nachdem er mit ihrer Hilfe die soziale Leiter erklommen hat. Doch etwas in ihm verlangt nach Marie, die wie eine geknickte Blume im Brautkleid dasitzt. Sie trauert Clavigo nach, kann ihn nicht hassen und nicht mit ihm sein. Die Bühne des Maxim-Gorki-Theaters ist besiedelt von verschleierten Doppelgängern der Protagonisten. Maries verborgene Seite artikuliert sich in ihrer temperamentvollen Freundin Sophie (Katja Sieder). Clavigos Vernunft spricht aus seinem gefühlskalten Freund Carlos (Gunnar Teuber). Gigantische Pappmache-Köpfe stülpen Sophie und Carlos über und tanzen stumm Flamenco. Hier wird die Bühne zum Maskenball, in dem sich alles doppelt. Den Tanz vollführen ebenso Clavigo und Marie, auch wenn sie stillstehen, denn die Pappköpfe tragen ihre Gesichter. Später zertrümmern Clavigo und Marie die Requisiten, symbolisch ihre selbstauferlegten Beschränkungen niederbrechend. Es bleibt Projektion. Im zweifachen Sinne, denn die Szenen werden auf einen Zwischenvorhang geworfen. Ihre Reglosigkeit ist die Tragödie des Paares. Ihre Ausbruchsversuche bleiben unbestimmt, wie ihre Wiedervereinigung. Schließlich münden sie in Starre, die zur Totenstarre wird.
Ein maitoller Bursche – Mirco Kreibich als rasender Baal in den...
Berlin (Weltexpress) - Machos sind derzeit nicht wirklich in Mode, vergewaltigte Frauen gehen glücklicherweise häufiger zur Polizei als ins Wasser, und schöpferische Seelenqualen sind, wie alle Stresssymptome, durch Psychopharmaka in den Griff zu bekommen.