Montag, 25. November 2024
Schlagworte Theater

Schlagwort: Theater

Die Götter sprechen mit „Donner und Blitz“ in Mozarts „Die Zauberflöte“...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht. Denkt man. Wenn jemand auf der Bühne gerade singt: „Sprechen die Götter mit Donner und Blitz zu ”¦“ und über dem nicht klimatisierten Festspielhaus Erl der prasselnde Regen die Begleitmusik abgibt zu dem Donner, den man gerade hörte und sich den Blitz dabei gut vorstellen kann. So geschehen bei der zweiten Aufführung von „Die Zauberflöte“, die bei den diesjährigen Tiroler Festspielen Erl Premiere hatte. Und wie immer schiebt man auch solchen Götterzuspruch dem Initiator und Regisseur und Dirigenten der Tiroler Festspiele in die Schuhe, besser: man traut ihm ein solches Götterbündnis eben einfach zu.

Richard Wagners „Der fliegende Holländer“ kreuzt in den österreichischen Bergen –...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das kann wirklich nur dem spiritus rector und täglich tätigem Umsetzer des Festspielgdankens Erls, Gustav Kuhn, einfallen, mitten in die dramatische Musik Wagners, die das sich aufbäumende Meer suggeriert, mitten in diese musikalische Spannung hinein auf der klitzekleinen Bühne des Passionsspielhauses Erl ein riesiges rotes Segel zu hissen, das mit 89 Quadratmetern den gesamten Bühnenraum einnimmt und deutlich ausdrückt: Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand. Hier stimmt beides: Denn es wird Gericht gehalten über Senta, des Kapitäns sich in Träumen verlierende blonde schöne Tochter, die der sich verlobt wähnende Erik an seine Liebe und ihre Bindung erinnert und die auch der fliegende Holländer, den der Vater ins Haus bringt, an ihr Versprechen, ihn zu erlösen, mahnt, sprich, die alte Männerphantasie wahr zu machen, dass Frauen sich für Männer opfern. Das also kann nur dem Regisseur und Dirigenten des musikalisch auftrumpfenden Tiroler Festspielorchestern einfallen, dem vom Schicksal bestimmten rastlos umherirrenden Holländer in den österreichischen Alpen ein zu Hause zu bieten, Ruh und Rast von des Lebens Fluch. Daß eine Frau daran glauben muß, gehört in der Opernwelt dazu.

Was soll ´s – Trauriger Shakespeare im Renaissance-Theater

Berlin (Weltexpress) - Großartige Schauspielerinnen und Schauspieler, dazu eine der schönsten Komödien der Weltliteratur, mehr ist eigentlich nicht nötig für eine grandiose Aufführung. Leider geht das Rezept nicht auf bei Armin Holz ´ Inszenierung von Shakespeares „Was ihr wollt“.

Paris huldigt Wagner – Eine stimmlich und musikalisch triumphale „Walküre“ in...

Paris (Weltexpress) - Was hat sich der Bühnenbildner Jürgen Bäckmann oder auch der Regisseur Günter Krämer bloß gedacht, im ersten Akt der Walküre, der das Zusammentreffen der getrennten Wälsungenzwillinge Siegmund und Sieglinde zum Thema hat und ihr zueinander in Liebe Verfallen, zu der Richard Wagner die allerschönste innigliche Musik geschrieben hat, was also haben sich diese beiden bloß gedacht, Hundings und Sieglindes Behausung, dies Jägerhaus im Wald in eine technische Installation zu stecken, die Bühne dreizuteilen wie bei einem Triptychon und der Haupthandlung gerade mal einen schmalen Raum an der Rampe zu lassen. Grauslich.

Schmerz und Gewalt – Corinna Harfouch begegnet Marguerite Duras im Deutschen...

Berlin (Weltexpress) - Der Zuschauerraum des DT vermittelt überraschende Intimität. Einige Sitzreihen wurden entfernt, damit die Bühne so weit vorgebaut werden konnte, dass der Eindruck entsteht, es gäbe gar keine Bühne, nur ein improvisiertes Podest, auf dem durch das Spiel mit Bauklötzen ein surrealistisches Stück zusammengesetzt wird.

Verdrängtes Glück – „Die Fräulein von Wilko“, italienisches Theater in der...

Berlin (Weltexpress) - Es ist alles wunderschön, tief traurig und auch ein bisschen ärgerlich, Letzteres allerdings nur unter der Voraussetzung, dass es um reales Geschehen geht und nicht nur um einen Traum, obwohl diese Unterscheidung nicht möglich ist, denn es wird ja ganz real viel geträumt in diesem Stück, und in den Träumen ist die Realität enthalten.

Theater zum Rausgehen – Mit „Die Kontrakte des Kaufmanns“ endete das...

Berlin (Weltexpress) - Am Pfingstmontag fand im Haus der Berliner Festspiele die letzte Veranstaltung des diesjährigen Theatertreffens statt: Eine Riesenparty mit Spaß, Musik und vielen Überraschungen. Ein reines Vergnügen war das allerdings nicht. Zeit ist Geld, und nur weil Letzteres verzockt wurde, bedeutet das nicht, dass Erstere verplempert werden darf. In dem reizvoll geschmückten Unterhaltungspaket steckten vier Stunden ernsthafter Arbeit.

Weggesperrt – Karin Beiers Filmadaption „Die Schmutzigen, die Hässlichen und die...

Berlin (Weltexpress) - Vielleicht wären ein paar Einspielungen aus dem Film von Ettore Scola und Ruggero Maccari sinnvoll gewesen, um das Anliegen dieser Inszenierung zu verdeutlichen. So scheint es sich um eine schwarze Komödie zu handeln, die einmal nicht in der Upperclass, sondern bei den Unterprivilegierten stattfindet.

Die Kunst des langsamen Schauens – „Riesenbutzbach. Eine Dauerkolonie“ beim Theatertreffen

Berlin (Weltexpress) - Christoph Marthaler und Anna Viebrock haben sich der Wirtschaftskrise auf ihre Art angenommen. In ihrem Stück kriselt eigentlich nichts mehr. Der Absturz ist bereits geschehen, es bleibt nur ruhig abzuwarten, wie es stetig weiter bergab geht.

Weltanschauungen – Der ungarische Regisseur Victor Bodó mit seiner Handke-Inszenierung beim...

Berlin (Weltexpress) - Im Januar 2007 war in Berlin in den Kammerspielen die Uraufführung von „Pizzicato“ zu erleben, ein Stück, das als „work in progress“ entstanden war, inszeniert von Victor Bodó mit deutschen und ungarischen SchauspielerInnen sowie Studierenden der Universität der Künste. Mich hat diese hoch professionelle Arbeit voller Verrücktheiten, getragen von einer Phantasie, mit der die Welt lustvoll aus den Angeln gehoben und auf den Kopf gestellt wird, derart begeistert, dass ich nun mit höchster Spannung das Gastspiel vom Schauspielhaus Graz mit einer neuen Inszenierung von Victor Bodó beim Theatertreffen erwartete.

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