Sonntag, 22. Dezember 2024
Schlagworte Suhrkamp

Schlagwort: Suhrkamp

Leichen und Leiden pflastern den Gang der Kriegsgeschichten – Annotation...

Berlin, Deutschland (Weltexpress). „Wir erschossen auch Hunde“ behauptet Phil Klay in seinem gleichnamigen Buch, erschienen bei Suhrkamp Nova, aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Hannes Meyer, und wer seine Beschreibungen zu seinen Behauptungen liest, der stellt sie nicht in Zweifel. Zu kenntnisreich, zu viele Details, zu bewußt, zu reflektiert, zu kritisch – das ist das Werk von Phil Klay.

Mit Nettelbeck in die deutsche Seele geschaut – Annotation

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Dankenswerter Weise hat sich der Suhrkamp Verlag der Hinterlassenschaft von Uwe Nettelbeck angenommen. Nettelbeck hat von 1967 bis 1969 für die Zeit Gerichtsreportagen geschrieben. Das war die spannende Zeit der frühen Studentenunruhen und des Aufkommens der RAF.

Heiner Müller tanzt munter auf unseren Gräbern – Annotation zur Heiner-Müller-Gedichte-Sammlung...

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Unendlich sei Kristin Schult gepriesen! Sie hat für uns die epochale Sammlung sämtlicher Heiner-Müller-Gedichte zusammen getragen. Heiner Müller war nicht nur Theaterautor, er hat ein riesiges lyrisches Werk hinterlassen. Ob Lobpreisung der Aufbaujahre in der DDR, ob Kinderreim und hintersinnige Propagandaschnulze, Heiner konnte alles aus dem Stehgreif, bzw. in Stunden mühevoller Bastelarbeit beschwören.

Herr Kapielski ist ein Großromanschriftsteller – Annotation

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Und was für einer! Berlin ist durch, da ist schon dreimal die peinliche Nachhut der Nachhut drüber getrampelt. Also nichts wie auf nach Spandau, zum Rundtisch im Büttelmann.

Der Hiddenseeschamane und die Heiligen der letzten Tage der DDR –...

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Was ward die Welt so welk! Im Frühsommer des Jahrs 1989 beschließt der Germanistikstudent Ed an der Hallenser Uni den Anker zu lichten. Ein unbestimmtes Gefühl lässt ihn bis auf die Insel Hiddensee treiben. Dort herrscht der Abwäscher und gute Inselgeist Krusoe über die Geschicke der Gestrandeten.

Freiheit auf deutsch und als Taschenbuch – Über den wunderbaren Debüt-Roman...

Berlin (Weltexpress) - „Dann flog sie – „hoch“! Höher als er vorher jemanden hatte fliegen sehen. Ihr Fuß berührte den Stoff der Fahne. Ihre Haare flogen, und die Abzeichen um ihren Hals flogen, und der Brustbeutel unter ihrem T-Shirt flog auch. Und als sie ganz oben war, hörte er sie lachen. Er wusste jetzt, dass er verknallt war”¦“

Schleichdich mit dem Untergeher – Annotation

Berlin (Weltexpress) - Thomas Bernhard, der große unvergessene Grantler, legt posthum nochmal ordentlich nach. Der öffentliche Stänkerbold und FingerindieWundenLeger erfreut unser Leseherz mit 70 neuen Texten, die größtenteils noch nicht in Buchform erschienen sind.

Eine Hommage an Mario Vargas Llosa und sein Radio Central –...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Besser kann das Timing nicht sein, aber ein idealeres Buch als Grundlage für ein Hörbuch als gerade „Tante Julia und der Kunstschreiber“ kann es kaum geben. Das aus zwei Gründen. Jeder Kenner weiß, daß Mario Vargas Llosa in diesem frivolen, köstlichen Roman sich selbst als den minderjährigen Jurastudenten von 18 Jahren beschreibt, der sich in seine geschiedene Tante Julia aus Bolivien verliebt, eine Affäre mit ihr beginnt, die tatsächlich im Ehebett endet und immerhin 9 Jahre gehalten hat. Im Buch verlangt Tante Julia nur fünf treue Ehejahre für eine Hochzeit mit dem frechen, 14 Jahre jüngeren Kerl. Neben den biographischen Übereinstimmungen ist es aber das Sujet selbst, das für ein Hörspiel einfach paßt, geht es doch neben dem Auf und Ab der sehnsuchtsvollen Liebesschnulze zwischen den beiden um die Radiosendungen im Radio Central-Radio Novelas, die als Hör-Seifenopern vom berüchtigten Pedro Camacho geschrieben und gesprochen werden. Im Radio.

„Ich bin eine ungarische Serbin, die in der Schweiz lebt“ –...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wer die sechs Bücher der kurzen Liste gelesen hatte, konnte nicht überrascht sein, daß Melinda Nadj Abonji zur Trägerin des Deutschen Buchpreises gekürt wurde. Aber so hätten wir fast jeden der sechs Kandidaten im Eingangssatz begrüßt, denn die Jury hatte sich insgesamt mutig für Bücher entschieden, die sich in einem auf der selben Ebene befanden: es geht um Identitätssuche, um deutschen Spracherwerb, um Weltläufigkeit, womit gemeint ist, daß sowohl die Sujets der sechs Romane wie auch die Lebenswege ihrer Autorinnen und Autoren sogar über europäische Räume hinausgehen und zusammengehalten werden durch die deutsche Sprache, von der die Preisträgerin am heutigen Abend sagte, daß sie diese wie die ungarische liebe und vor Wochen bei einer öffentlichen Veranstaltung vor allem ihre Liebe zur Sprache des Heinrich von Kleist thematisierte. Auf die Frage, als was sie, die in die Schweiz emigrierte sich empfinde, antwortete sie schlicht und deutlich: „Ich bin eine ungarische Serbin, die in der Schweiz lebt.“

„Andernorts“ von Doron Rabinovici im Suhrkamp Verlag – Serie: Rezensionen der...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das war das Erste, worin er, der 1961 in Tel Aviv geborene und seit 1964 in Wien lebende Autor sein weites Herz zeigte, als ihn nämlich bei der Literaturbefragung seines jüngsten Romans der Moderator auf seinen Nachnamen und das letzte ’i` ansprach, das man verschlucken müsse – darauf käme es ihm nicht so an, meinte der Autor, aber der Moderator bekam dies korrekt auch ohne dieses ’i` hin -, weil wie unser Schriftsteller dann begründete, dieses ’i` schriftsprachlich nur dazu da sein, das ’c` weich zu machen. So geht es einem mit seinem Buch „Andernorts“ auch. Vieles ist nur dazu da, Hartes weich zu machen, eigentlich verborgen zu sein, aber Verborgenes dann wieder ans Licht zu holen. Man saust auf den 286 Seiten ganz schön herum, auch in der Welt – die wie immer in unseren Breitengraden von Israel über die BRD bis in die USA gespannt ist - und vor allem in der Weltgeschichte, von denen die Juden auszeichnet, daß sie niemals eine lokale oder regionale Geschichte hatten, sondern immer alles zur Weltgeschichte aufgebläht wurde, oder wie in der unsagbar und unbeschreibbaren Zeit des Nationalsozialismus auch war, was sich mit der Entstehung des Staates Israel fortsetzte und heute mit den Zwei-Staaten-Theorien und einer halb staatsterroristischen Praxis in Israel und Palästina und Syrien und Jordanien immer noch nicht zu Ende ist, weichgemacht trotzdem.

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