Sonntag, 17. November 2024
Schlagworte Romane

Schlagwort: Romane

Oskar-Roehler-Tage in Berlin

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Was soll Oskar Roehler sonst sein, wenn nicht ein Enfant terrible? Gut, der am 21. Januar 1959 in Starnberg geborene Junge...

Arno Surminski und seine Traute – Die Zeit der drei Jubiläen...

Arno Surminski und seine Traute - Die Zeit der drei Jubiläen im Hause des literarischen Ostpreußen-Urgesteins

Tarnen, Tricksen, Täuschen oder Lob und Lohn allem Lug und Trug...

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Fangen wir bei Melasse an. Wer die für zähen Zucker hält, der liegt so falsch nicht. Im Grunde ist das ein...

„Spaß ist das Wichtigste“ – Zum Buch „So sind sie, die...

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Wer wissen will, warum die Spanier gerade gegen die Russen nach Verlängerung und Elfmeterschießen bei dieser Weltmeisterschaft der Männerfußballer in Russland...

Philosophiererei ohne Ende – „Peer Gynt“ in Netzeband – Der Theathersommer...

Netzeband, Brandenburg, Deutschland (Weltexpress). Einer zog aus, das Fürchten zu lernen, ein anderer wollte wissen, "was die Welt im Innersten zusammenhält" und schaffte es...

Kleine Verlage ganz groß – Die Leipziger Buchmesse 2011

Leipzig (Weltexpress) - Wie eine kräftige farbige Schlange ziehen sich am regnerisch trüben Mittwochmorgen Interessenten-Hundertschaften zum gläsernen Messegelände im Leipziger Norden - dem größten Lesesaal Deutschlands zur Frühjahrszeit. Zum einen sind es Schulklassen von Lehrern getrieben, zum anderen hunderte ’Freiwillige’.

Diese Argentinierin muß man lesen! – Claudia Piñeiro heizt ein mit...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Eigentlich kann man seinem Unterbewußtsein, seinem Vorbewußtsein, seinem Unbewußten ruhig trauen, wenn man nach den Tagen der Buchmesse, wo tatsächlich Bücher und ihre Inhalte im Vordergrund stehen und sich eine ganze Regalbreite von neuen Exemplaren angesammelt hat, die es zu besprechen gilt, wenn man dann als erstes und erst mal einziges zu Claudia Piñeiros „Die Donnerstagswitwen“ greift, liest und einfach weiterliest, bis man erst am Schluß des 310Seiten starken Buches weiß, warum der Titel goldrichtig ist und was einem un- und vorbewußt also geleitet hatte, gerade dieses Buch in die Hand zu nehmen: Die Frau kann einfach schreiben, schräge Inhalte, geradeaus erzählt, mit einem Spannungsaufbau, der einem am Schluß, wenn man nun – angeblich- alles weiß, deutlich macht, daß hier an ein paar Figuren vorgezeigt wird, wie das ist, wenn eine Gesellschaft aus den Fugen gerät und der äußere Schein wichtiger wird als das innere Sein.

„Georgs Sorgen um die Vergangenheit oder im Reich des heiligen Hodensack-Bimbams...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Erste Seite, erster Satz: „Die ersten Sorgen um meinen Penis machte ich mir schon vor etwa fünfzig Jahren im Kindergarten –”¦“ und dann erzählt Klein Georg von seinen frühen Sorgen der Kindheit, von denen die Sorge um die hygienischen Auswirkungen des Wasserlassens noch die geringeren waren, denn gleichzeitig wurde der Aufsässige von den Erzieherinnen mundtot gestellt: „Man klebte mir den Mund nur an den Tagen mit Klebeband zu, an denen ich ununterbrochen redete und nichts anders zu stoppen war.“ (7) Und zwei Seiten weiter heißt es: „Lange Jahre meines Lebens empfand ich das meiste von dem, was ich erlebt habe, als so peinlich und unerträglich, daß ich froh war, es so nie wieder erleben zu müssen. Egal, wie glücklich ich in meiner Kindheit und Jugend immer wieder war, in der Regel fand ich die Umstände meiner Aufzucht fürchterlich.“

Schuld und Sühne im 21. Jahrhundert – Serie: Zoran Drvenkar erhält...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Auf den Roman, der sich ein Thriller nennt, einen aber in die für undenkbar gehaltenen Abgründe von Schuld und Sühne hineinzieht, nicht unsere Schuld, also auch nicht unsere Sühne, sondern die Schuld der anderen, die dann durch wiederum andere gesühnt werden soll, auf dieses verstörende Buch kommen wir noch zu sprechen. Erst einmal die Gratulation zum Friedrich-Glauser Preis 2010 in der Sparte Roman, die auf der Abschlußgala des Tango Criminale der Criminale 2010 in Gemünd in der Nordeifel stattfand. Das ist auch so eine Assoziation, daß bei Eifel sofort etwas Dunkles auftaucht, das auf viele Verbrechen verweist. Ein guter Ort zu morden, noch besser, ein guter Ort, über Morde zu schreiben. Am besten: ein guter Ort, für solch einen Roman ausgezeichnet zu werden.

Meine Schuld, Deine Schuld, unserer aller Schuld sühnt die Agentur „sorry“...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das „Drvenkar nicht nur mit seinen Hauptpersonen, sondern auch mit seinen Lesern ein geradezu sardonisches Spiel“ treibt, das stimmt. Denn die ungewöhnliche Konstellation, daß da einer die Idee hat, eine Agentur zu gründen, die sich für die Fehler, Vergehen und Sünden in Unternehmen bei den Betroffenen entschuldigt, was diese Unternehmen zwar teuer kommt, aber auch betriebsintern tabula rasa bedeutet – da geht es um falsche Anschuldigungen, getürkte Entlassungen, sexistisches Verhalten – , diese an für sich schon irre Idee, der im Roman dem Ideengeber mitsamt seinem Bruder und zweier fitter jungen Damen im Nu sehr viel Geld einbringt, eine Villa am Wannsee auch, also diese irre Idee bleibt dann im Roman noch das Normalste. Und man glaubt dem Autor aufs Wort, daß der finanzielle Gewinn von den Agenturinhabern zwar gerne genommen wird, aber die psychische Erhöhung, die eine Gewissenserleichterung für andere ihnen gibt, diesen besonderen Kick, der ist mit Geld gar nicht zu bezahlen.

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