Montag, 16. September 2024
Schlagworte Literaturverfilmung

Schlagwort: Literaturverfilmung

Abwarten und Tee trinken – Tim Burton lässt „Alice im Wunderland“...

Berlin (Weltexpress) - Wunderland ist abgebrannt. Die Rote Königin (Helena Bonham Carter) hat entmachtet ist mit Hilfe des feuerspeienden Jabberwocky (Sprecher: Christopher Lee) ihre verhaßte Schwester, die Weiße Königin (Anne Hathaway) entmachtet. Doch über Lewis Carrolls „Alice in Wonderland“ thront nicht sie, sondern Regisseur Tim Burton. Wunderland heißt jetzt „Underland“, eine Unterwelt aus den Ruinen des Wunderlandes. Verändert sind auch die Bewohner von „Underland“: „Man muss halb verrückt sein, um mich zu erfinden.“, sagt der Verrückte Hutmacher (Johnny Depp). Doch verrückt sind die die besten Leute, heißt es in Burtons „Alice im Wunderland“. Zur Hälfte gebührt die Ehre Lewis Carroll, darum nur „halb verrückt“.

Der Gefangene – Unerbittlich: Florian Schewes Drama „Lebendkontrolle“ bei Berlinale Perspektive...

Berlin (Weltexpress) - „Es wird ein bisschen später, Schatz. Dauert aber nicht lange.“ Kommt so ein Satz vom Protagonisten eines Dramas, wei゚ man sofort, dass Schlimmes bevorsteht. Entweder kommt derjenige total zu spät und etwas geht schief oder zuerst geht etwas schief und dann kommt er total zu spät. Ganz schlimm wird es, wenn er wider Erwarten pünktlich ist. Dann entpuppt sich 'pünktlich' als 'zur falschen Zeit am falschen Ort'. Und alles, aber auch alles geht unwiederbringlich schief. Letzte erleidet Florian Schewes Hauptcharakter in „Lebendkontrolle“. Schwese Drama im Programm der Berlinale Perspektive Deutsches Kino ist so knapp und prägnant Clemens Meyers Kurzgeschichte, auf der es basiert.

Zusammen ist man weniger allein – Gemeinsam einsam sind die jungen...

Berlin (Weltexpress) - „Parade“ ist ein verstörender Film. Isao Yukisadas Film schleicht sich im Gewand einer Komödie heran, dem eines jener lustigen Ensemblefilme über eine Gruppe zusammengewürfelter junger Leute, die ihren Weg im Leben finden. Die ein gemeinsames Erlebnis einander näher bringt. Die vereint eine riskante Situation bewältigen. Keine Angst, all das ist „Parade“. Es wäre ungerecht, Yukisadas Verfilmung des 2002 erschienen Romans Shuichi Yoshidas den Rang einer Komödie abzusprechen, so scharf funkelt sein Sarkasmus, so amüsant sind dessen originelle Charaktere. Sind sie nicht sympathisch, wie sie sich in ihrem beengten Drei-Raum-Apartment in Tokio arrangieren? Der Gesundheitsfanatiker Naoki, der allmorgentlich noch vor Sonnenaufgang drauflos joggt, die arbeitslose Schauspielerin Kotomi, immer auf Abruf für ihren inzwischen berühmten Schauspieler-Freund, der verplante Sushi-Kellner Ryosuke und die abgebrühte Zeichnerin Mirai. Ganz normale junge Menschen – oder?

Sommergäste – Sofia und Leo Tolstoi und ihr letzter „Russischer Sommer“

Berlin (Weltexpress) - Sterben heißt Erwachen. So schrieb Lew Tolstoi in „Krieg und Frieden“. Nach den Worten des russischen Dichters zeigt Michael Hoffmann in seinem biografischen Drama „Russischer Sommer“ die letzten Tage Schlaf Tolstois. Ein Schlaf der Vernunft, der grünäugige Monster gebiert, wo Liebe war und im Verborgenen noch ist. Michael Hoffmanns „Russischer Sommer“ gehört nicht nur Tolstoi, sondern seiner Frau Sofia. Und den Gästen, unter denen der junge Bulgakov ist und Tolstois Tochter Alexandra, die später über den Tod des Vaters schrieb. „Russischer Sommer“ ist ein frohsinniger Film über die Leichtigkeit des Sterbens und die Schwere des Lebens.

Schach der Dame – Sandrine Bonnaire ist „Die Schachspielerin“ in Caroline...

Berlin (Weltexpress) - Es ist ein Spiel der Verführung. Zärtlich umfassen die Finger einer unbekannten Schönen die Figuren und verflechten sich in den Händen ihres Gegenübers. Die Fremde und der Mann Gegner auf dem Schachbrett und Partner in der Liebe, lassen ihre Gesten erahnen. Mit der subtilen Erotik der Eröffnungsszene verführt die französische Regisseurin Caroline Bottaro ihre Hauptfigur und ihr Publikum gleichermaßen: Sandrine Bonnaire dazu, auf der Leinwand „Die Schachspielerin“ Helene zu werden, das Publikum dazu, sie dabei zu beobachten. Doch der kunstvolle Eröffnungszug führt das Drama nicht zum künstlerischen Sieg. Bertina Henrichs Erfolgsroman „Die Schachspielerin“ wird im Debütfilm Bottaros zur unentschlossen Partie.

Der Geist der Weihnacht – Verfolgt in „Eine Weihnachtsgeschichte“ Jim Carrey...

Berlin (Weltexpress) - Wenn es nach ihm ginge, würden sie alle in ihrem Weihnachtspudding gekocht und mit einem Tannenzweig durchs Herz begraben. Ein weiser Mann, dieser Ebenezer Scrooge, den Charles Dickens in „Eine Weihnachtsgeschichte“ zum bekanntesten aller Festtagsmuffel machte. Die fatale Folgen von Kitsch, Kommerz und Klassikern bringt Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Robert Zemeckis mit seiner Verfilmung von „A Christmas Carol“ in die Kinos.

Für Geld und ohne gute Worte – Sönke Wortmann, Johanna Wokalek...

Berlin (Weltexpress) - “Gudrun Ensslin - jetzt ist sie die Päpstin.” Gudrun Ensslin Papst? Gewiss, RAF und katholische Kirche eint der Hang zum gewalttätigen Extremismus, aber das? Würden sich Linke oder Klerikale mehr empören? Weniger interessante Antworten werden auf der Pressekonferenz zu Sönke Wortmanns Historienfilm “Die Päpstin” gegeben. Pseudohistorisches Drama trifft den Kern der zweieinhalbstündigen Mittelaltermär besser. Mit Historie und Worten nehmen es die Macher wenig genau. So kam es zu der Formulierung über Ensslin. Hauptdarstellerin Johanna Wokalek spielte nach ihrer Rolle als RAF-Terroristin in “Der Baader-Meinhoff-Komplex“ nun “Die Päpstin“ Johanna.

Auge um Auge – Stieg Larsons “Verblendung” eröffnet die Verfilmungen der...

Berlin (Weltexpress) - Vielleicht hat jedes Jahrzehnt die Krimis, die es verdient. Ein Beispiel dafür ist Stieg Larsons “Verblendung”. Der Ermittler ist ein besonnener Intellektueller. Vorzugsweise entspringt er Büchern, deren düstere Umschläge in Bahnhofsbuchhandlungen schon von weitem erkennbar sind. Jedes Exemplar ziert ein “Bestseller!”-Aufkleber. Herrscht im Kino Flaute, trifft man die Figuren John Grishams, Mo Hayders, nun Stieg Larssons auf der großen Leinwand wieder. Der Erfolgsroman “Verblendung” des 2004 verstorbenen skandinavischen Autors kommt als psychologischer Krimi unter der Regie Niels Arden Oplevs in die Kinos.

„Weltstars und Weiterstadt auf einer Bühne“. Und Suzanna von Borsody ist...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Mit den Jahreszahlen halten wir uns jetzt nicht auf. Schon zwanzig oder erst zwanzig? Aber der nette Ausspruch über den weitgefaßten Anspruch von „Weltstars und Weiterstadt“ der Preisverleihung, der auf der vorbereitenden Pressekonferenz für Heiterkeit sorgte, den kann nur verstehen, wer im Südhessischen zu Hause ist und weiß, daß Weiterstadt zwar klein und auch ganz schön zersiedelt ist, aber gleichzeitig täglich im Radio tönt, auf Straßenbahnen mitfährt, weil dort eine”¦firma – hier keine Werbung! – zu Hause ist, die allen erzählt, wo sie zu Hause – Provinz und weite Welt in einem - ist und daß man kommen und kaufen soll. Das ist beim Film- und Kinofest in der Alten Oper am Freitag, 16. Oktober und mitten im Trubel der Buchmesse anders. Da muß man sich sofort Karten sichern, um überhaupt noch die weit über 1000 Plätze zu ergattern, denn in den zwanzig Jahren ist etwas passiert mit dem öffentlichen Renommee dieses Preises. Und daß dies gleichzeitig mit dem zusammengewachsenen Deutschland als Jubiläum gefeiert wird, erstaunt nur in einer Richtung. Tatsächlich gibt es außer dem Bayerischen und dem Hessischen Filmpreis keinen anderen Länderpreis für Filme oder Kino.„Weltstars und Weiterstadt auf einer Bühne“. Und Suzanna von Borsody ist auch dabei.

Schlechtes Zeitgefühl – Rachel McAdams ist “Die Frau des Zeitreisenden” Eric...

Berlin (Weltexpress) - “Die Frau des Zeitreisenden” ist ein Porno für Romantikfetischistinnen. Die Handlung von Robert Schwentkes Liebesfilm ist so dümmlich, wie es sich für einen Porno gehört. Der gutaussehende Hauptdarsteller Eric Bana endet darin alle paar Szenen nackt. Regisseur Robert Schwentke verfilmte Audrey Niffeneggers gleichnamigen Welterfolg “Die Frau des Zeitreisenden” als großes Herz-Schmerz-Kino ohne Tiefgang.

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