Schlagworte Leben
Schlagwort: Leben
Leider nicht überflüssig! – Serie: Walter Krämer und Wolf Schneider merken...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Frisch auf den Tisch bekamen wir dieses Buch, das in einer „Aktion lebendiges Deutsch“ die insgesamt vier männlichen Autoren schon am 24. November 2005 verabredet hatten, „die sich in der Verachtung der überflüssigen, unverständlichen, albernen Anglizismen einig waren.“ (Seite 9) Sagen wir es gleich: Wichtig wäre angesichts der öffentlichen Sprachstörung, mit der halbverdeutschte amerikanische Sprachfetzen unser Ohr und Auge beleidigen – gegen Englisch selber haben wir überhaupt nichts -, dies Buch auch schon dieser Absicht wegen, aber wirklich hingerissen waren wir von den in vielen der zehn Kapitel zitierten historischen Sprachverbesserungsabsichten, wobei wir das jetzt umständlich umschreiben, was in der Fachwissenschaft schlicht „Sprachreinigung“ und „Sprachreinigungsprozesse“ heißt.
Momente der Verwirrung – über den genialen Debüt-Roman des israelischen Autors...
Berlin (Weltexpress) - „Wenn wir die These gelten lassen, dass eines der Charakteristika der realen Erfahrungswelt ihr unaufhörlicher Wandel ist (Vor meinem Fenster bewegen sich gerade die Blätter. Die Sonne, die am Mittag noch im Zenit stand, nähert sich nun dem Horizont. Ein kühler Wind weht mit einem Mal durch mein Fenster), wenn wir zudem die Tatsache akzeptieren, und wir haben gar keine andere Wahl, als sie zu akzeptieren, dass auch unser Bewusstsein nicht einen Moment ruht, dass es ebenfalls ein fortwährender Tanz ist (während ich diese Einleitung zu dieser Arbeit schreibe, stiehlt sich für einen Moment der Gedanke an das nächste Spiel meines Vereins in mein Bewusstsein), dann sollte einer der Wege, der Natur der Existenz und des Universums auf die Spur zu kommen, in dem Versuch bestehen, die Veränderungsmuster zu identifizieren und eine Art ’Oszillografen` des Lebens und des Bewusstseins zu zeichnen. Mithin”¦ (Aus der Einleitung zu Metamorphose: Philosophen, die ihre Meinung änderten, Magisterabreit in Manuskriptform von Juval Fried)“
Der Polizist, dein Freund und Schläger – Annotation zum Buch „Gewalt...
Berlin (Weltexpress) - Alle Bullen sind Schweine? Dieses gute alte Demonstranten- und Fußballfanklischee findet sich im Werk des Ex-Polizisten Stefan Schubert aufs anschaulichste bestätigt.
Wie wäre es, wenn alles dieses nicht da wäre? – Eine...
Berlin (Weltexpress) - „August VonderFarbe“ ist in einer feinen Ausstellung nebst Katalog wieder auferstanden, blutvoll und prall. Franz Marc diente dem beleibten und lebensfrohen Freund August Macke diesen Namen an – beiden war nur ein kurzes Leben im Farbrausch vergönnt. Als hätte August Macke geahnt, wie wenig Zeit ihm zur Verfügung stand, vertrödelte er sie nicht mit langatmigen Studien. Nicht nur das Gymnasium, auch die Ausbildung an der Düsseldorfer Kunstakademie brach der 1887 in Meschede geborene Ingenieurssohn ab. Frei nach dem Motto „wer die Mittel hat und die Freiheit liebt, entflieht“.
Botticelli als Porträtmaler und als Maler der Frauen, insbesondere die der...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - 1475 bemalt Botticelli für ein Turnier Giuliano de’ Medicis auf der Piazza Santa Croce in Florenz eine heute verlorene Fahne, auf der eine Minerva abgebildet war. Dies ist für den 29. Januar des Jahres nachgewiesen. Wichtig wird das im Zusammenhang der Gemälde von Frauen, die im Auftrag der Medicis entstanden und die eine eindeutige Ähnlichkeit mit der in höfischer Minne verehrten, also platonischen Liebe Simonetta Vespucci tragen, von der offiziell gesichert ist, daß sie, die verheiratete Frau, die Turnierdame des Giuliano war und schon am 26. April 1476 stirbt. Es müssen also die Familie Medici und die Funktion der Rittertuniere für diese Zeit näher beleuchtet werden, um sowohl über die Stellung des Malers wie auch über die Identitäten der Dargestellten in den Porträts Aussagen zu belegen. Erneut waren die Medicis nach der Rückkehr aus dem Exil 1434 die führende Familie in Florenz, was sich ihrem Anspruch gemäß vor allem in der Ansammlung von Kunst als Ausdruck gesellschaftlicher Macht äußerte. Das politische Empfinden des Stadtstaates Florenz mit einer starken Bürgerschaft führte nämlich schnell zum Aufbegehren, wollte eine Partei der Stadt ihr Siegel aufdrücken, was für die Medici galt und womit diese klug umgehen mußten und es lange konnten.
Die Rätsel um Botticellis Leben und sein Werk – Serie: Schlußspurt...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Zeit zum rechtzeitigen Besuch hatten alle seit dem 13. November, seit mit einem Paukenschlag Sandro Botticelli, der rätselhafte Maler der Schönheit (1444/45 bis 1510), im Städel am Frankfurter Main eingezogen war, zur ersten monographischen Ausstellung im deutschsprachigen Raum überhaupt. Aber je näher das Ende dieser Ausstellung rückt, deren Einzigartigkeit und Qualität sich herumgesprochen hat, desto voller werden die Räume – an die 200 000 Besucher waren es schon - und die Führungen sind längst ausgebucht, es sei denn sie bekommen noch eine spezielle, wovon noch die Rede sein wird. Sofort also hin zu Botticelli, der für die Allgemeinheit steht als Maler dieser antik gedachten holden und nackten Frauen, auf Muscheln oder sonst einer Unterlage, schön und dekorativ anzusehen, so ein bißchen weltfern, also nicht so recht aus Fleisch und Blut, aber fein und weich gezeichnet in einem hergebrachten mädchenhaften Schönheitsbild von etwas noch verschämter Weiblichkeit, das was man Jungfräulichkeit nennt, also die erblühende Frau in „Primavera“, dem bekannten Frühlingsbild, der noch bekannteren „Geburt der Venus“, der all die weiblichen Akte als Weiterarbeiten einer „Venus“ entstammen. Wer nur Schönes sehen will, kommt auf seine Kosten in dieser reich bestückten Ausstellung.
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es – „Ein Leben...
Berlin (Weltexpress) - „Was wir hier lernen, ist Respekt für das Leben.“ Sogar ein Pelikan kann das begreifen, wenn „Albert Schweitzer“ es ihm in Gavin Millners filmischer Biografie persönlich vorträgt. Dann muss es auch dem Publikum beizubringen sein. Seinen Kinofilm „Albert Schweitzer – Ein Leben für Afrika“ über den Friedensnobelpreisträger und bedeutenden Humanisten gestaltete Regisseur Gavin Millner so schulmeisterlich, wie sich sein Titelcharakter Schweitzer in einer frühen Szene scherzhaft an den Vogel wendet. Mit hohen Intentionen und geringer Dramatik nimmt sich Millners Darstellung eines späten Lebensabschnitts des Arztes geruhsam wie ein Fernsehspiel aus.
Ist für die „Ruhestandszeit“ schon alles geregelt? – Ruhestandsmanagement schafft Sicherheit...
Bonn (Weltexpress) - Die Meldungen aus Politik und Geselllschaft über die finanziellen Verhältnisse im Alter lassen aufschrecken. Sind wir, bin ich, für die Zeit im Ruhestand auch genügend abgesichert? Wie ist es, wenn wir, wenn ich, krank werde? Reicht die Rente, reicht die Pension? Denn wenn man älter wird, kann man sich vielleicht nicht mehr so gut selbst helfen. Und wenn dann keine Freunde, Verwandten oder hilfreiche Kinder da sind, was passiert dann mit uns, mit mir?
Ein langes erfolgreiches Malerleben – Retrospektive auf Herbert Boeckl im Belvedere...
Wien (Weltexpress) - Das Belvedere in Wien, das Obere wie das Untere, diese von Prinz Eugen erbaute Barockpracht, hat innerhalb der Wiener Museen die besondere Aufgabe der Pflege der österreichischen Malerei. Sagt man ’Klimt’, weiß man wo man hinmuß, genauso bei ’Schiele’, - ja, das stimmt, der Sammler Leopold hat zu Zeiten zugegriffen und eine exquisite Sammlung aufgebaut, wo das offizielle Interesse noch schlief - aber auch beim Stichwort ’Biedermeier’ wird man fündig. Nun hat die seit zwei Jahren tätige Direktorin Agnes Husslein-Arco diesen Auftrag Ernst genommen und in den letzten Jahren bedeutende Österreicher gezeigt, die letztjährige Ausstellung zu Oskar Kokoschka war auch für Wien ein großes Ereignis. Anders als Kokoschka, der schon international bekannt war, als die große Zäsur des ersten Weltkrieges die ’Kulturnationen’ Frankreich und ’Großbritannien’ von den ’germanischen Barbaren’ schied, hatten es Künstler in diesen Ländern schwer, über die Landesgrenzen hinaus bekannt zu werden. Hinzu kam der Nationalsozialismus in Deutschland und vorauseilender Gehorsam in Österreich, der Maler der Moderne ins Abseits stellt, so sie überhaupt überleben konnten.
Zwischen den Kulturen in der deutschen Sprache zu Hause – Sensation:...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Doch, das halten wir für eine Sensation, daß eine Frau wie Herta Müller, 1953 in Rumänien geboren, dort aufgewachsen, dort studierend, dort als Übersetzerin arbeitend und als sie entlassen wurde, weil sie sich geweigert hatte, für den rumänischen Geheimdienst Securitas zu arbeiten, sich um die Übersiedelung in die Bundesrepublik Deutschland bemühte, was 1987 gelang, zu sehr vielen Büchern führte, die ihr aufgrund ihrer bildgewaltigen Sprache eine spezielle Lesergemeinde schuf ,– daß also eine solche Frau nun mit der heutigen Entscheidung in Stockholm die Literaturnobelpreisträgerin 2009 wurde. Wieder eine Frau, wieder eine Frau in deutscher Sprache, mit der sie laut Schwedischer Akademie «mittels Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der Prosa Landschaften der Heimatlosigkeit gezeichnet» hat, heißt es in der Würdigung.