Sonntag, 22. Dezember 2024
Schlagworte Kunsthalle

Schlagwort: Kunsthalle

Von den Rändern der Welt mitten ins Herz – Serie: „Weltenwandler....

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Geht man erst in schnellem Schritt durch die Ausstellung – was eigentlich immer als Überblick zu empfehlen ist -, dann kommen einem bei den Werken von insgesamt vierzehn Künstlern in den Sinn: bunt und voll. Davon stimmt nur die zweite Assoziation. Die erste dagegen gilt nur für die Bilder mit Farbstiften, Buntkreiden oder sogar Ölmalerei – da aber total - und natürlich nicht für die Zeichnungen und die vielfältigen geformten Gegenstände, zu denen wir als Sammelbegriff Skulpturen sagen und die aus Metall oder Holz dunkel, fast unheimlich bleiben und nur im Falle der Judith Scott aus den USA (1943-2005), die am Down-Syndrom litt, ebenfalls bunt wirken, weil diese Formen wie Wale oder Spindeln mit vielen bunten Wollfäden umwickelte, so daß tatsächlich kokonartige Wesen vor einem stehen, von denen man bald glauben mag, daß sie zu sprechen anfingen, wie das berühmte Schaf Garou zum Beispiel, das Kriminalfälle aufklärt.

Ernst Ludwig Kirchner in der Hamburger Kunsthalle

Hamburg (Weltexpress) - Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938), Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Brücke“ in Dresden 1905, gilt als einer der einflussreichsten deutschen Künstlerpersönlichkeiten der Klassischen Moderne. Als Wegbereiter der expressionistischen Kunst erzielte er besonders im Bereich der Druckgrafik die innovativsten Formlösungen seiner Zeit. Die Ausstellung „Kirchner“ vom 7. Oktober bis 16. Januar 2011 in der Hamburger Kunsthalle bietet einen repräsentativen Überblick über Kirchners wichtigste Schaffensphasen: das Frühwerk mit Atelier- und Straßenszenen aus Dresden und Berlin, die Sommeraufenthalte auf der Ostseeinsel Fehmarn sowie das in Davos entstandene Spätwerk.

„wer end-gültiges will, soll sich umbringen“ – Uwe Lausen in der...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Er war der radikalste Maler der Sechziger Jahre. Ein Münchner Bürgerschreck, dessen Werk nach seinem frühen Tod (fast) vergessen wurde. In seinen Bildern reflektiert Uwe Lausen die von ihm als erdrückend empfundene Gesellschaft des Wirtschaftswunderlands. Er war ein Getriebener, der mit seiner Malerei die Menschen wachrütteln wollte. In einer Zeit des kollektiven Beschweigens, in der zwar Demokratie gepredigt wurde, aber gesellschaftliche Zwänge, Verbote und Tabus vorherrschten, opponierte er visuell. Seine Bilder sind Aufschrei und Hilferuf zugleich. Zunächst in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt, dann in München und später in Hamburg, ist er wiederzuentdecken.

Eine Art Nachruf, aber die Welt steht immer noch Kopf –...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das wollen wir doch gleich einmal klarstellen: Georg Baselitz lebt wie eh und je und das Wörtchen „Nachruf“ hat eine ganz andere Bedeutung und gilt seinen Ausstellungen, die er gleich zweifach in Baden-Baden hatte und die zu Ende gegangen sind, bevor wir über sie schreiben konnten: „Baselitz. 50 Jahre Malerei“ im Museum Frieder Burda und „Baselitz. Skulpturen“ in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. Ach wie gut, daß Kataloge die Ausstellungen bewahren, von denen wir kurz direkt sprechen wollen und uns dann auf die Kataloge stürzen.

Von der Pracht indischer Fürsten und dem Stolz des kleinen Mannes...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Die Ausstellung „Maharaja: Pracht der indischen Fürstenhöfe“, aktuell in der Hypo-Kunsthalle in München zu sehen, wirft eine manifeste Frage auf: Sollten Männer Schmuck tragen? - „Und mit seinen gepflegten Händen, an deren kleinem Finger ein Brillant blitzte, zerlegte er eine Schnitte Rehfilet und aß sie auf“. So beschreibt Emile Zola in seiner „Nana“ das Habit des eleganten Monsieur Fauchery während eines nächtlichen Diners.

Bewegung im Raum – Eine große Retrospektive des ungarischen Weltkünstlers László...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Man kommt aus dem Staunen nicht heraus, wenn man sich in dem großen Saal der Schirn, den vielen anschließenden Räumen und dann auch noch der Rotunde mit der ausgebreiteten Biographie – sehr schön, richtig informativ und mit Bildern bestückt - in den rund 170 Werken vertieft, ja, sich geradezu in ihnen verläuft. Beglückt ist man auch darüber, wie viele Besucher sich die heute zum Teil hermetischen oder total abweisenden Gemälde anschauen, obwohl ihr Interesse wohl mehr den technischen Kunstgegenständen gilt, die mit und ohne Elektromotor ihren Weg durchs All der Schirn gehen. Das ist unterm Strich egal, denn hier ist eine im besten Sinne kunsthistoristische Ausstellung versucht worden, die mit einem Pionier der Moderne die künstlerischen und politischen Absichten eines ganzen Jahrhunderts, zumindest der ersten Jahrhunderthälfte des zwanzigsten, uns Heutigen offenlegt. Dies in dem Konzept, das auch damals zeitgemäß war, quer durch alle Medien, die technologisch zur Verfügung standen: neben den Ölgemälden, Fotografien, Fotogramme, Skulpturen, Filme, Bühnenbildentwürfe, Typographien und das dann auch noch durch alle Werkphasen hindurch.

Eine lichte südliche Welt, nur noch 2010 ausgestellt und dann dem...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Der offizielle Titel dieser kleinen, aber umfassenden Ausstellung der Zeichnungen, die Carl Blechen (1798-1840) auf seiner mehrmonatigen Italienreise 1829 machte, lautet vollständig: „aus der Kunstsammlung der Akademie der Künste, Berlin“. Dort nämlich lagern die Bestände, die, da lichtempfindlich, nicht ständig ausgestellt werden dürfen und nun als „Lichtzeichnungen“ in Hamburg zu sehen sind. Tatsächlich sind es lichte Zeichnungen, die je länger man sie betrachtet, einem um so mehr sagen. Aber leider sagt der zu seiner Zeit als Neuerer so bekannte Künstler, in Cottbus geboren und sechs Tage vor seinem 42. Geburtstag in Berlin gestorben – und davor durch seine vierjährige geistige Erkrankung nicht mehr schöpferisch tätig -, heute nur Bildungsbürgern etwas, die ihn mit Goethe in Verbindung bringen und mehr noch Kunstkennern und Ihren Liebhabern. Fein also, daß die Hamburger Kunsthalle dem Junggenie diese Ausstellung widmet, die ihn durch die Sujets in Genre Landschaftsmalerei und durch seinen Art, den Stift zu führen, in die romantische Schule verweist, wo aller Vorbild dieser Zeit Heros Caspar David Friedrich ist, aber auch dessen Freund und Kollege in Dresden Johan Christian Dahl, den immer alle für einen Dänen halten, der aber hoch aus Norwegens Norden, aus Bergen stammt.

Hamburg pur: ohne Reeperbahn, Soul Kitchen und das angeblich angelsächsische Flair...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das war eine gute Idee, im Eingangsbereich einen riesigen älteren Stadtplan anzubringen, in dem schon optisch klar wird, um was es beim Thema „Hamburg“ geht: um Wasser. Unglaublich, welche Dominanz die blauen Flächen von Außenalster über Binnenalster und Norderelbe ausstrahlen. Das findet seine Korrespondenz in den Bildern der Ausstellung, die den auswärtigen Besucher durch Zweierlei überraschen, wie unglaublich oft Hamburg in einem Zeitraum von 30 Jahren vor und nach der Jahrhundertwende 1900 gemalt wurde und welche berühmten deutschen – Max Liebermann, Lovis Corinth, Max Slevogt - und hauptsächlich französischen Künstler – Pierre Bonnard und Edouard Vuillard - Details oder ganze Sichten auf Hamburg auf die Leinwand bannten.

Anmerkungen zum Epochenbruch in Wort und Bild – „1989. Ende der...

Wien (Weltexpress) - Bißchen sperrig die Ausstellung. Nicht das Thema. Kaum eine Stadt bietet sich für eine Rundumschau über das Jahr 1989 so an wie Wien. In doppeltem Sinne. Es sind nach dem Zusammenbruch des Kommunismus – nein, des als Kommunismus verkauften autoritären Staatsbürokratismus – auf einmal alle die Länder wieder als Nachbarländer dabei, die einst das alte Österreich-Ungarn gebildet hatte und in all diesen Ländern spürt man auch bis heute, daß ein besonderer Zug sie nach Wien führt. Es hat andererseits Österreich mit dem Staatsvertrag vom 15.5.1955 – heute feiert das Land am 26. Oktober als Nationalfeiertag seine Verfassung – aller Welt vorgemacht, daß man es fertig bringt, durch kluge Diplomatie und Beharrungsvermögen – andere sprachen von Wodka-Trinkfestigkeit – mit dem Versprechen der Neutralität seine friedliche Unabhängigkeit aus einem von den vier Siegermächten besetzten Staat zu gewinnen. Eine historische Leistung, die den Deutschen nicht gelang, die allerdings dort von der Adenauerregierung auch nie gewollt war. „1989“ also als 20jähriger Jahrestag in der Kunsthalle Wien, der nicht wie in Deutschland auf den 9. November konzentriert ist, sondern dieses Jahr als Endpunkt des Kalten Krieges seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nimmt.

Was bleibt – Nach der Modigliani-Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn überdauert...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das darf doch nicht wahr sein. Die Leserin hat recht, die uns daraufhinwies, daß sie den Artikel über die Bonner Modigliani-Ausstellung im Sommer 2009 im Weltexpress nicht gefunden habe. Wo er verschwunden ist, das kann nur noch die Internetpolizei klären. Denn der Artikel wurde unmittelbar nach dem Besuch auf einem Hotelrechner niedergeschrieben und an die Redaktion weggeschickt. Die Autorin hatte das nicht verfolgt, weil sie mit den nächsten Ausstellungsbeprechungen schon beschäftigt war, die Redaktion aber vermißte nichts, denn das Schreiben mit Anhang ging unter in den Wellen des Äthers des Weltalls. Das läßt sich nicht mehr aufklären, aber „Das darf nicht alles gewesen sein“, denn die Ausstellung ist noch gut in Erinnerung, die persönlichen Aufzeichnungen vorhanden, also auf eine Neues, auch wenn das anders wird, weil wir nun auf den Ausstellungskatalog verweisen müssen, den man aber auch heute noch erhalten kann, wenn die Bilder wieder bei ihren Besitzern sind und die sind weitgestreut.

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