Schlagworte Kultur
Schlagwort: Kultur
Maler, Männerbünde, Mythen – Serie: Edward Burne-Jones` „Das Irdische Paradies“ in...
Frankfurt am Main (Weltexpress)- Eine Ausstellung des Malers Edward Burne-Jones (1833-1898), in England einer der Ikonen des 19. Jahrhundert in der Stuttgarter Staatsgalerie? Wo, wenn nicht dort, kann man dazu nur sagen und weiterführen, wann, wenn nicht jetzt. Wir haben den Maler, der den Präraffaeliten zugerechnet wird, was wir immer nur dezent weitersagen, eigentlich erst durch seine auffällige Hängung (Perseus-Zyklus) in der Staatsgalerie Stuttgart kennengelernt, kein bundesdeutsches Museum kann toppen, bevor wir seine Werke dann in London – vor allem in der Tate Britain - direkt sahen und die Liebe der Engländer zu seinem Werk auch über mehrere Ausstellungen verfolgen konnten. Und nun ist in Stuttgart überhaupt die erste monographische Ausstellung zu Burne-Jones in der Bundesrepublik zu sehen und schon dies ist Anlaß, diese seltene Blüte zu goutieren.
Der Meister der Linie – Serie: Edward Burne-Jones` „Das Irdische Paradies“...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Jetzt verstehen wir den Riesenschinken immer besser, da wir die Sage kennen und erkennen in der Linken seine Tochter, Gebieterin der Insel Avalon und die Krönchen auf einigen Häuptern sind echt, denn es haben ihn Königinnen auf einer Barke aus dem Kampfgetümmel gerettet. Jetzt wird auch verständlich, daß es die Frauen sind, von denen auf der Welt Rettung zu erwarten ist, denn außer dem totengleich schlafenden Artus gibt es nur Frauen, siebzehn haben wir gezählt, die ganz unterschiedliche Handlungen ausführen, aber alle in Trauer verharrend. Auch dies kann man sich merken, daß Frauen die positiven Elemente im Leben sind, was in Übereinstimmung damit ist, daß sie das Leben weitertragen, gebären und Leben schenken, gegen die Unbill von Wind, Wetter und Bösewichtern aber geschützt werden müssen.
Gesicht und Gesichter – Die Burg Beeskow zeigt Helden und »Helden«...
Berlin (Weltexpress) - Auf der Burg Beeskow trifft man zur Zeit viele alte Bekannte. Seit Oktober sind dort die »Helden auf Zeit. Porträts aus dem Kunstarchiv Beeskow« zu sehen. Genauer gesagt: 44 Porträts aus der DDR – Konterfeis von Arbeitern, Ärzten, Künstlern, Politikern, Kindern und Alten. Keine Auswahl, die repräsentativ sein soll für die Porträtkunst in der DDR . Nach diesem Prinzip ist das Archiv nicht aufgebaut worden. Der Bestand war seinerzeit zufällig zusammen gekommen, als der letzte Kulturminister des Landes, Herbert Schirmer, die im Auftrag von Parteien und Massenorganisationen, von Betrieben und LPG entstandenen Kunstwerke bei der Auflösung der politischen und wirtschaftlichen Strukturen im Jahre 1990 auf der Burg in Sicherheit brachte: 23 000 Gemälde, Plastiken, Grafiken und kunstgewerbliche Arbeiten. Zunächst Sondervermögen, wurden die Kunstwerke aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern im Kunstarchiv Beeskow vereinigt.
Preisträger Kermani zeigt, was eine Harke ist und versöhnt die Festgemeinde...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Während Roland Koch vom Brückenbauen sprach, andere von aufgerissenen Gräben, vom mühsamen Dialog zwischen den Religionen, die die Auseinandersetzung um den diesjährigen Hessischen Kulturpreis offenbart hätten, meinte Navid Kermani: „Ich teile diese Einschätzung nicht und sehe ihr eine falsche Erwartung zugrunde liegen. Eine multikulturelle, multireligiöse Gesellschaft wird niemals eine konfliktfreie Gesellschaft sein. Entscheidend ist vielmehr, ob sie ihre Konflikte auf friedliche und konstruktive Weise austrägt.“ Und diese Weise sieht er gegeben. Zu den Lernerfahrungen gehöre auch, „Daß die Frontlinien in unserer Gesellschaftlich nicht entlang konfessioneller, politischer oder ethnischer Linien verlaufen. Die Unterstützung praktisch der gesamten veröffentlichten Meinung für den Angehörigen einer Minderheit ist in Zeiten, da weltweit Mehrheiten immer häufiger ihren Leitanspruch und ihre kollektive Identität herausstellen, alles andere als selbstverständlich.“
Eine Entschuldigung von Koch und die Dankesworte der Preisträger – Serie:...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das allerdings konnte sich Roland Koch in vorgerückter Stunde erlauben, weil er im Rahmen seiner Rechtfertigung zumindest für die formale Entgleisung einstand, die er und das Kuratorium sich gegenüber dem Preisträger Kermani geleistet hatten, indem dieser durch die Presse von der Aberkennung des Preises an ihn erfuhr: „Das hat den sachlichen Konflikt emotional verschärft und Dr. Kermani in einer persönlich komplizierte Situation gebracht. Dafür entschuldige ich mich persönlich und auch für alle, die daran beteiligt waren.“ Damit wollen wir es nun mit der historischen Revue gut sein lassen und zur Preisübergabe und den Dankesreden der Ausgezeichneten kommen, die erstaunlich unterschiedlich ausfielen.
Und so sehen wir betroffen: den Vorhang zu und alle Frage...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das war ein kleines Lehrstück und ein Kabinettsstück des Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch, wie er am Abend des 26. November im Wiesbadener Kurhaus die nach langen Querelen dann doch noch zustandegekommene Überreichung des diesjährigen Kulturpreises an gleich vier Männer durchzog. In würdigem Rahmen, auf den Friedrich von Thiersch-Saal kommen wir ein andermal zurück, gab Koch eine einstündige Lektion, wie es spätere Geschichtsschreiber dann gleich übernehmen können, warum und weshalb es zu diesem Durcheinander, den Peinlichkeiten von Preisvergabe an vier verdiente Kämpen von monotheistischen Religionsgemeinschaften, der Preiszurückweisung durch einen wegen der Preisvergabe an den anderen, der anschließenden Umwidmung des Preises an wieder einen anderen, mit dem sich erst einmal alle drei weiteren Preisträger einverstanden erklärten, den daraufhin aber gleich zwei der designierten Preisträger dann doch nicht dabei haben wollten, weshalb dem Nachbenannten der Preis sofort wieder aberkannt wurde, der darauf einsetzenden öffentlichen Diskussion, die diese Preisvergabe zwischen ’Provinz- und ’Staatsposse` ansiedelte und so mächtig und einheitlich gegen dieses Polittheater zu Felde zog, daß die Hessische Staatskanzlei nur noch zwei Möglichkeiten hatte: entweder den Hessischen Kulturpreis 2009 abzusetzen und nicht zu verleihen oder die vier durch die Jury Nominierten nun auch mit dem versprochenen Preis zu ehren.
Waghalsiges Unternehmen – Technische Dominanz bei „Sein oder Nichtsein“ im Deutschen...
Berlin (Weltexpress) - Die technische Leistung war grandios. In fliegendem Wechsel wirbelten Wände herunter oder rollten herein, setzten sich in Windeseile, ergänzt durch die ebenfalls herabschwebenden Ausstattungsstücke, mit minuziöser Präzision zu den brillanten Bühnenbildern von Simeon Meier zusammen, während Videoeinspielungen die Wetterlage verdeutlichten oder Zeitgeschichte dokumentierten.
Mozart für alle – So macht’s nur einer: Christoph Hagel
Berlin (Weltexpress) - Mozarts Musik ist unsterblich. Das Publikum ist es nicht. Die Opernhäuser können in Lied davon singen. Der Mozartverehrer Christoph Hagel, Dirigent und Musikdarsteller im wahren Wortsinn, lockt das Berliner Publikum nicht in einen Musentempel, sondern an »ungewöhnliche Orte: zu »Don Giovanni« in einen angesagten Technotempel, zur »Zauberflöte« einst in den Zirkus Roncalli und im vorigen Jahr in die U-Bahn, zur »Entführung aus dem Serail« in die Gedächtniskirche, zu »Apollo und Hyazinth« in die Basilika des Bodemuseums und nunmehr zu »Cosi fan tutte« abermals ins E-Werk.
Bei Alfred Kubin findet sich das Unheimliche in jeder Faser –...
Wien (Weltexpress) - Viel stärker wird landläufig das Unheimliche dem Zyklus „Carceri d’Invenzione“ von Giovanni Battista Piranesi (1720-1778) zugeschrieben. Das sind erfundene Kerker, die von der Welt abgeschriebene und abgeschnittene Individuen zeigen, die vor sich hinvegetieren, unter Höllenmaschinen leiden und nackter Gewalt ausgeliefert sind. Sicher ist es das Neuartige der Darstellung, die Furore machte, denn Kunst galt ja ursprüngliche der Wiedergabe des Schöpfungsgedanken Gottes, der Schönheit seines Werkes an Natur und Menschen, auf jedem Fall zu seinem Heil. Längst aber hat nun der Mensch die Oberhoheit über die Themen gewonnen, schließlich wird auch für den erst adligen und dann bürgerlichen Markt gemalt und gezeichnet und die Kirche als Auftraggeber und Sujetbestimmer läuft noch so nebenbei mit und ist heute fast völlig verschwunden.
Schatten und Schattierungen des Unheimlichen seit Piranesi – Serie: „Edvard Much...
Wien (Weltexpress) - Eigentlich braucht man nach Munch eine Pause. Die hat man sich verdient. Das angegliederte Café macht das leicht möglich. Wir öffneten gleich den Katalog, denn man sieht einfach mehr, wenn man sich mit der Materie beschäftigt hat, sich auskennt und auch, wenn uns Munch von den vielen Ausstellungen, die seit Jahren diesem Sohn der Moderne gelten, bekannt ist, aus dem Munch Museum in Oslo sowieso, wollen wir ab sofort den Zusammenhang mit dem Unheimlichen ergründen. Denn um diesen Zusammenhang geht es jetzt in all den vielen Räumen, die in Blau und Grau und Rot noch kommen und immer dem Thema „Das Unheimliche“ in der Kunst folgen. Wenn so gesagt wird, daß die Ausstellung den Bogen spannt von der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert und damit Piranesi und Goya mit seinen ’Caprichos` meint, und bis heute reicht, so schalten wir noch ein paar Jahrhunderte zurück und denken an Albrecht Dürer und seinen „Ritter, Tod und Teufel“, auch eine Inkunabel der Angst vor dem Schicksal und überhaupt.